Auf seine Heimpremiere in der Ratiopharm-Arena freut sich Justinian Jessup schon seit Tagen. Der 25-Jährige war vom Basketball-Bundesligisten Ratiopharm Ulm vor wenigen Tagen nachverpflichtet worden, weil Dakota Mathias nach seiner Operation vermutlich in dieser Saison nicht mehr auflaufen wird. Bei der 81:86-Niederlage in Vechta Anfang der Woche stand Jessup zwar knapp 13 Minuten auf dem Feld, Punkte gelangen dem US-Amerikaner bei seinem ersten Spiel im Ulmer Trikot aber noch nicht. „Alles halb so wild. Er muss erst einmal richtig ankommen bei uns. Er wird von Tag zu Tag besser“, sagt Chefcoach Anton Gavel. Am Samstag (18.30 Uhr) bekommt er daheim gegen die Würzburg Baskets die nächste Chance, sein Potenzial zu zeigen.
Jessup, der zuletzt in Neuseeland gespielt hat, sagt: „Europäische Mannschaften legen größeren Wert auf Strategie und Taktik. Die Geschwindigkeit ist dadurch ein bisschen langsamer, aber es ist dadurch mehr los auf dem Feld. Generell ist nicht nur das Spiel anders, sondern auch die Basketballkultur mit den Fans eine sehr besondere.“ Eine große Kulisse wird auch gegen Würzburg erwartet, für das Spiel gegen den überraschend starken Tabellenvierten gab es am Freitag schon keine Karte mehr. Die Ratiopharm-Arena ist einmal mehr ausverkauft.
Ulms Hauptaugenmerk liegt auf Otis Livingston
Ulms Trainer Gavel hat die Stärken und vermeintlichen Schwächen des Gegners akribisch analysiert. Er ist angetan von der Art und Weise, wie sich die Unterfranken bislang präsentieren. „Eine sehr homogene Mannschaft, die absolut verdient so weit oben steht in der Tabelle. Hut ab, wie sie sich entwickelt haben“, sagt er. Mitte November feierte der Meister einen 88:83-Erfolg in Würzburg, lag dabei nie zurück. Otis Livingston hätte den Kontrahenten am Ende aber beinahe noch einmal herangebracht. Genau dieser Livingston, Würzburgs auffälligster Akteur, muss am Samstag ausgeschaltet, ja zumindest gebremst werden. Gavel sagt: „Es ist unmöglich, einen Spieler wie ihn bei null Punkten zu halten. Aber, wenn er schon selbst punktet, sollte er nicht auch noch seine Mitspieler in Szene setzen können.“