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Basketball: Ratiopharm Ulm steht mit dem Rücken zur Wand

Basketball

Ratiopharm Ulm steht mit dem Rücken zur Wand

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    Yorman Polas Bartolo war aus Ludwigsburger Sicht einer der Helden des zweiten Spiels: Der Deutsch-Kubaner musste gegen viel größere Spieler wie Nicolas Bretzel verteidigen und am anderen Ende des Spielfelds erzielte er 19 Punkte.
    Yorman Polas Bartolo war aus Ludwigsburger Sicht einer der Helden des zweiten Spiels: Der Deutsch-Kubaner musste gegen viel größere Spieler wie Nicolas Bretzel verteidigen und am anderen Ende des Spielfelds erzielte er 19 Punkte. Foto: dpa/Thomas Kienzle

    Wenn eine Mannschaft das erste Spiel nach zwei Verlängerungen gewinnt und auch das zweite in der Zusatzschicht für sich entscheidet, dann kann das natürlich immer noch etwas mit Glück und Pech und Schiedsrichterentscheidungen zu tun haben. Aber es spricht auch eine Menge dafür, dass diese Siegermannschaft mehr als der Gegner den nötigen Killerinstinkt hat, dass sie in schwierigen Situationen cleverer zu Werke geht und weniger Fehler macht. Die Siegermannschaft, das war in der Viertelfinalserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft zweimal Ludwigsburg, verloren hat zweimal Ratiopharm Ulm, am Dienstag mit 77:81 nach Verlängerung. Das nächste Spiel der Serie findet am Donnerstag (19 Uhr) in der Ratiopharm-Arena statt und wenn Ulm nicht gewinnt, dann ist es gleichzeitig das letzte.

    Die zweite Partie in der Ludwigsburger MHP-Arena war wie schon die erste hoch spannend und durchgehend eng. Aber als es beim Stand von 69:69 in die Verlängerung ging, da wurden Dinge wie Cleverness und Fehlervermeidung extrem wichtig. Die entscheidenden Fehler, die machte dann Ratiopharm Ulm. Da war zum Beispiel dieser Ballverlust von Fedor Zugic gegen Jonah Radebaugh, der auch selbst abschloss zur Ludwigsburger 78:71-Führung. Es stellt sich natürlich auch die Frage, warum der junge und an diesem Abend schwache Montenegriner in dieser entscheidenden Phase überhaupt auf dem Feld stand und warum er auch noch den Ball bringen durfte. Doch es hätte ja trotzdem reichen können für Ulm: Ballbesitz beim Stand von 80:77 für Ludwigsburg, noch satte 17 Sekunden auf der Uhr und diesmal übernimmt der in diesen Dingen deutlich versiertere Semaj Christon den Aufbau des Angriffs. Nach wenigen Augenblicken war der Ball dennoch wieder weg. Die Entscheidung der Schiedsrichter: Doppeldribbling. Christon hat also ihrer Einschätzung nach den Ball erst gedribbelt, dann in den Händen gehalten und danach erneut gedribbelt. Ein eher seltener Pfiff und einer, über den sich sachkundige Beobachter stundenlang die Köpfe heiß reden können. Die Entscheidung war jedenfalls nicht offensichtlich falsch und die letzte Ulmer Chance, sie war damit dahin.

    Was Mut macht für Spiel drei der Serie am Donnerstag, in dem Ratiopharm Ulm jetzt zwingend einen Sieg braucht, um im Geschäft zu bleiben: Im zweiten Spiel wurde die Last auf viel mehr Schultern verteilt als im ersten. In dem hatte Jaron Blossomgame mit 41 Punkten und 16 Rebounds unfassbare Leistungen abgeliefert, der Ludwigsburger Trainer John Patrick sagte sogar: „Es würde mich nicht wundern, wenn er nächste Saison in der NBA in der starting five spielt.“ Diesmal begnügte sich Blossomgame mit immer noch guten 20 Punkten. Dafür kann sich Semaj Christon wieder auf seinen Wurf aus der Mitteldistanz verlassen: Neun Treffer bei zwölf Versuchen, dazu ein Dreier. Neun Punkte gingen schließlich auf das Konto von Thomas Klepeisz, null waren es im ersten Spiel.

    Wenig überraschend ist das, was der Ulmer Trainer Jaka Lakovic seinen Schützlingen für das Spiel am Donnerstag mitgibt: „Ballverluste in den wichtigen Phasen vermeiden."

    Tickets Die Ratiopharm-Arena wird am Donnerstag ziemlich voll, aber sie wird wohl nicht ausverkauft sein. Derzeit gibt es noch Tickets. Besucher können sich auch über eine große Fan-Choreografie zum Karriereende von Per Günther freuen.

    Ratiopharm Ulm: Christon (23 Punkte), Blossomgame (20), Thornwell (12), Klepeisz (9), Bretzel (4), Günther (3), Jallow (3), Zugic (2), Evans (1), Philipps.

    Beste Ulmer Dreierschützen: Christon (1/1), Günther (1/1).

    Beste Ulmer Rebounder: Thornwell (7), Christon (6).

    Ulmer Trefferquote: 48 Prozent (26/54).

    Ulmer Dreierquote: 28 Prozent (5/18).

    Ulmer Freiwurfquote: 69 Prozent (20/29).

    Beste Ludwigsburger Werfer: Bartolo (19 Punkte), Radebaugh (17), Woodard (13).

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