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Basketball: Pokal-Top-Four: Wird Ratiopharm Ulm erneut zum Favoritenschreck?

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Pokal-Top-Four: Wird Ratiopharm Ulm erneut zum Favoritenschreck?

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    Die Vorfreude auf die Pokal-Endrunde in München ist bei Ulms Kapitän Thomas Klepeisz (links) und Trainer Anton Gavel bereits groß.
    Die Vorfreude auf die Pokal-Endrunde in München ist bei Ulms Kapitän Thomas Klepeisz (links) und Trainer Anton Gavel bereits groß. Foto: Horst Hörger

    Über die Frage des Sportreporters musste Thommy Klepeisz schmunzeln. Der junge Kollege hatte in der Pressekonferenz vor dem Top-Four-Turnier um den deutschen Basketball-Pokal in München die aktuellen Wettquoten der Buchmacher vorgetragen und wollte dann vom Ulmer Kapitän wissen, wie viel Geld er denn auf einen Triumph seiner Mannschaft setzen würde. Klepeisz wirkte ein wenig verlegen und meinte: „Soweit ich weiß, dürfen wir kein Geld setzen. Deswegen würde ich es besser bleiben lassen. Aber es ist gut, wenn unsere Quoten höher sind. Damit haben wir die Außenseiterrolle. Da fühlen wir uns ganz wohl.“ Die Voraussetzungen in den Play-offs um die deutsche Meisterschaft im Frühjahr 2023 war ähnlich. Ratiopharm Ulm hatte kaum jemand auf der Rechnung, Alba Berlin war der große Favorit. Wie das am Ende ausging, weiß jeder. Von dieser Serie will beim amtierenden Meister allerdings vor dem Pokal-Wochenende niemand mehr etwas wissen. Trainer Anton Gavel sagt klipp und klar: „Wir leben im Hier und Jetzt, haben eine andere Mannschaft und andere Ziele.“ 

    Die Wortgefechte vor dem Top Four 2024 zeigen aber auch, dass bei den Spitzenmannschaften wie Alba Berlin und Bayern München die Wunden über das Play-off-Aus gegen die Ulmer noch nicht ganz verheilt sind. Gavel meint: „Viele Mannschaften leben noch in der Vergangenheit. Sie wollen uns schlagen, weil sie noch irgendwelche Rechnungen mit uns offen haben. Auch ein Bayern-Spieler hat sich bei der Auslosung uns als Gegner im Halbfinale gewünscht. Sollen sie doch alle so denken. Für uns zählt jetzt erst einmal das Duell mit Alba Berlin im Februar 2024. Der Rest ist Vergangenheit.“ 

    Großer Favorit ist Gastgeber Bayern München

    Großer Favorit ist Gastgeber Bayern München, nicht nur Titelverteidiger, sondern auch neuer Tabellenführer im Ligabetrieb und in heimischer Halle in beiden nationalen Wettbewerben in dieser Saison noch ohne eine einzige Niederlage. Wie die Ulmer tanzen auch die Bayern noch auf drei Hochzeiten, haben aber einen wesentlich größeren Kader und mehr Rotationsmöglichkeiten. Bei Ratiopharm Ulm hingegen waren zuletzt schon die einen oder anderen Verschleißerscheinungen deutlich geworden. Kapitän Klepeisz streitet das nicht ab und meint: „Die Belastung ist natürlich gerade sehr hoch. Gerade Trevion Williams, LJ Figueroa und ich haben sehr viele Minuten in den Beinen. Viel mehr als die meisten Euroleague-Spieler. Aber das sollen keine Ausreden sein. Wir sind froh, dass wir am Dienstag gegen Hamburg gewonnen haben. Mit diesem Schwung wollen wir ins Top Four gehen.“ 

    Halbfinale am Samstag um 17.30 Uhr gegen Alba Berlin

    Am Samstag um 17.30 Uhr wird das Halbfinale gegen Berlin angepfiffen, die Bayern spielen schon um 14 Uhr gegen Bamberg. Sprich: Bis zum möglichen Finale am Sonntag um 14 Uhr hätten die Ulmer nicht einmal 20 Stunden Zeit zum Regenerieren. Mit Blick auf das Energielevel fasst Klepeisz zusammen: „Gut essen, gut schlafen, auf den Körper aufpassen. Ich glaube aber nicht, dass wir in der Lage sind, unsere Ressourcen zu schonen. Wenn du das falsch angehst, bist du am Sonntag gar nicht mehr dabei. Wir müssen auch am Samstag alles reinhauen.“ Der 32-Jährige will mit gutem Beispiel vorangehen. „Das erwarte ich von mir als Kapitän“, sagt er. 

    Sein Coach ist als Spieler bereits viermal Pokalsieger geworden. Dreimal mit Bamberg, einmal mit München. Als Trainer würde er das liebend gerne auch machen. Gavel sagt: „Wir hatten das Glück, dass wir als Meister schon einen Pokal zusammen nach oben stemmen durften. Aber der Sieg in diesem Wettbewerb fehlt uns als Team noch. Das würden wir gerne am Wochenende schaffen.“

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