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Basketball: Haben die Bayern vor den Spielen gegen Ratiopharm Ulm einen Kater?

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Haben die Bayern vor den Spielen gegen Ratiopharm Ulm einen Kater?

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    Bayern München hat in der Viertelfinalserie der Euroleague gegen Armani Mailand Basketball-Deutschland begeistert. Aber nach dem fünften Spiel am vergangenen Dienstag ließen die Spieler die Köpfe hängen.
    Bayern München hat in der Viertelfinalserie der Euroleague gegen Armani Mailand Basketball-Deutschland begeistert. Aber nach dem fünften Spiel am vergangenen Dienstag ließen die Spieler die Köpfe hängen. Foto: Degaspari/Ivan Mancini/dpa

    Es könnten so etwas wie die Bayern-Festspiele werden für Ratiopharm Ulm: Am Freitag um 19 Uhr das Punktspiel im Audi-Dome, am darauffolgenden Samstag um 16 Uhr an selber Stelle die Halbfinalpartie im Pokal gegen die Basketballfiliale des deutschen Rekordmeisters – und wenn in der Bundesliga-Tabelle alles so bleibt, wie es momentan ist, dann heißt auch die Erstrunden-Ansetzung in den Play-offs: Bayern München gegen Ratiopharm . In der Summe sind das bis zu sieben Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften innerhalb von ganz kurzer Zeit. „So ein Kalender ist sehr ungewöhnlich im europäischen Basketball und irgendwie auch lustig“, sagt dazu der Ulmer Spieler Thomas Klepeisz.

    Die ganz große Frage ist natürlich, mit welchem FC Bayern München es die Ulmer in den kommenden Wochen zu tun haben. Es könnten die Bayern sein, die mit ihren Auftritten in der Euroleague ganz Basketball-Deutschland begeistert haben und denen auch Klepeisz hohen Respekt zollt: „Das war sensationeller Basketball, den sie gespielt haben. Basketball-Deutschland muss ihnen applaudieren für das, was sie gezeigt haben.“ Das hat die Fachwelt auch ausgiebig getan, aber nach dem dramatischen Spiel fünf der Viertelfinal-Serie gegen Armani Mailand am Dienstag war der Wettbewerb für die Bayern dann eben doch beendet. Es ist also auch möglich, dass es die Ulmer mit einem ausgepowerten und frustrierten Gegner zu tun bekommen, bei dem der eine oder andere ausländische Spieler Probleme hat, sich für die aus seiner Sicht möglicherweise weniger bedeutenden nationalen Ziele zu motivieren. Klepeisz schließt auch das nicht aus: „Es könnte sein, dass ihnen eine Last von den Schultern fällt. Es könnte auch sein, dass sie eine Art von Kater haben und dass kurz die Luft raus ist.“ Letztlich kann es auch der Deutsch-Österreicher in Ulmer Diensten nicht wirklich abschätzen: „Es kann in beide Richtungen ausschlagen. Genauer werden wir das am Freitagabend wissen.“

    Ratiopharm UIm spielt gegen Bayern München

    Was im Vorfeld erst recht keiner weiß: In welcher Besetzung spielt Bayern München? Zum Kader gehören neun Ausländer, auch deswegen waren die Bayern in der Euroleague im Viertelfinale. In nationalen Wettbewerben dürfen von denen nur sechs eingesetzt werden und auf den deutschen Positionen kommt hinter Paul Zipser und Leon Radosevic nicht mehr viel. Das kann man als Nachteil etwa gegenüber Alba Berlin oder auch gegenüber den sehr breit aufgestellten Ulmern sehen. Man kann aber auch die Ansicht vertreten, dass es keine Rolle spielt. Viele Trainer setzen in den entscheidenden Partien einer Saison sowieso nur acht oder neun Leute ein, zudem können die Bayern in den in der Corona-Saison extrem stressigen Play-offs einzelnen Ausländern immer mal wieder Auszeiten gönnen.

    Zudem ist ja noch gar nicht raus, ob die Ulmer nach den beiden abschließenden Spielen der Hauptrunde am Freitag im Audi-Dome und am Sonntag (15 Uhr) in Bonn überhaupt noch Tabellensechster sind und ob München Dritter bleibt. Die Versuchung, auf Platzierung zu spielen ist latent sicher vorhanden, aber so etwas kann bekanntlich gründlich schief gehen. Für Klepeisz würde das aber nicht wirklich Sinn machen: „Es gibt so viele Eventualitäten, dass wir es gar nicht in der Hand haben.“ Er ist ein klein bisschen ohnehin ein gebranntes Kind. Bei den Olympischen Spielen 2012 war er als Fernsehzuschauer Augenzeuge eines Damendoppels im Badminton, das beide Duos nicht gewinnen wollten. Die Folge waren zahlreiche absichtlich ins Aus oder ins Netz geschlagene Bälle. Klepeisz hat daraus diese Lehre gezogen: „Ich würde nie absichtlich verlieren.“

    Der Fahrplan für die Play-offs

    Ulm hat absichtlich oder unabsichtlich keines der vergangenen sieben Spiele in der Basketball-Bundesliga verloren, so eine Bilanz stärkt natürlich das Selbstvertrauen. Trainer Jaka Lakovic ist davon überzeugt, dass seine Schützlinge jetzt reif sind für die ganz großen Brocken: „Die Spieler sind in diesen Wochen besser geworden und die Mannschaft ist zusammengewachsen.“

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