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Basketball: Eine Frage der Kraft: Ratiopharm Ulm geht in München die Puste aus

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Eine Frage der Kraft: Ratiopharm Ulm geht in München die Puste aus

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    Juan Nunez (links) und Trevion Willams (Mitte) kämpften wacker, am Ende war der FC Bayern München im Spitzenspiel der Basketball-Bundesliga aber einfach einen Tick zu stark.
    Juan Nunez (links) und Trevion Willams (Mitte) kämpften wacker, am Ende war der FC Bayern München im Spitzenspiel der Basketball-Bundesliga aber einfach einen Tick zu stark. Foto: Eibner-Pressefoto/Johannes Ritter

    Der FC Bayern München hatte sich im Sommer auf die Fahnen geschrieben, in dieser Saison national die Machtverhältnisse wieder zurechtzurücken. Zu sehr schmerzte das klare Play-off-Aus in der Vorsaison gegen die Basketballer von Ratiopharm Ulm. Mit entsprechender Wut im Bauch gingen die Gastgeber die Partie am Sonntagnachmittag an. Auch wenn auf beiden Seiten freilich nicht mehr viele Akteure von damals dabei waren. Das prestigeträchtige Duell war lange offen, am Ende war es eben doch eine Frage der unterschiedlichen Möglichkeit. Die Bayern gewannen gegen den amtierenden Meister mit 95:80. Gerade in der Schlussphase hatte sich bemerkbar gemacht, dass der Kader der Münchner stark und tief besetzt ist. Diesen Qualitätsunterschied musste auch Ulms Kapitän Thomas Klepeisz eingestehen, er meinte: „München war dieses Mal bissiger und aggressiver und hat daher verdient gewonnen.“ 

    Während bei den Ulmern mit Dakota Mathias weiterhin ein Leistungsträger mit Fußproblemen passen musste, kehrten beim FC Bayern gleich zwei Führungsfiguren nach jeweils langen Verletzungspausen zurück: Vladimir Lucic macht sein erstes Spiel seit April, Andreas Obst gab ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub sein Comeback. „Wir haben damit gerechnet, dass es irgendwann passieren wird“, meinte Ulms Trainer Anton Gavel. Aber an diesen beiden Akteuren allein lag es freilich nicht. 

    Figueroa übernimmt Verantwortung und holt auf

    Der FC Bayern spielte ruhig und abgeklärt, führte nach dem ersten Viertel mit 25:17. Während bei den Gastgebern auch von außen alles fiel, wollte bei den Ulmern der Ball einfach nicht durchs Netz. Der Vorsprung der Bayern blieb bestehen. Da konnten Klepeisz und Co. noch so sehr ackern, noch so viel investieren. Weil dann aber der Dominikaner L.J. Figueroa Verantwortung übernahm, machte es Ulm noch einmal spannend, verkürzte bis zur Pause auf 43:45. 

    Ratiopharm Ulm muss ständig hinterherlaufen

    Aber im Basketball geht’s eben manchmal ganz schnell. Es war so ein bisschen wie bei der Geschichte von Hase und Igel. Immer dann, wenn sich Gäste wieder dran wähnten, traten die Bayern aufs Gaspedal und machten weitere Meter. Zu Beginn des zweiten Abschnitts half der Meister tatkräftig mit. Erst verwarf Karim Jallow, dann folgten ein Ballverlust nach einem zu hektisch vorgetragenen Angriff und ein blitzsauberer Steal – schon stand’s wieder 45:50 aus Ulmer Sicht. Und es passte irgendwie ins Bild, dass sich in dieser Phase viele unnötige Ballverluste einschlichen. Wie etwa ein Missverständnis zwischen Juan Nunez und Trevion Williams, die sich normalerweise fast blind verstehen. „Solche Fehler saugen dir Energie. Wir mussten viel hinterherlaufen und haben mehrere einfache Körbe vergeben“, meinte Thomas Klepeisz. 

    Obendrein hatte auch Karim Jallow, einer der wohl momentan besten deutschen Spieler in der Bundesliga, einen schweren Stand, kam nicht ins Rollen. Seine Punkte, die normalerweise Woche für Woche in der Statistik stehen, fehlten den Ulmern in der Endabrechnung. Trotzdem ging es noch immer aussichtsreich ins letzte Viertel. „Wir haben dann aber einfach müde gewirkt. Das bestraft eine Mannschaft wie der FC Bayern sofort“, sagte der Kapitän. Die Hausherren waren im Schlussabschnitt physisch präsenter. Ulm versuchte es mit der Brechstange, doch die Dreierquote ging ausgerechnet in dieser so wichtigen Phase in den Keller. Ratiopharm verlor den Anschluss, den Fokus und die Konzentration ebenso. 

    Das Programm in den nächsten Tagen hat es in sich

    Es war eine Frage der Kraft am Ende einer anstrengenden Woche. Das Programm wird aber nicht einfacher: Schon am Dienstag geht es im Eurocup nach Panevezys/Litauen, am Freitag kommt Heidelberg zum BBL-Duell nach Neu-Ulm und am zweiten Weihnachtsfeiertag ist im internationalen Wettbewerb mit Ankara das nächste große Kaliber zu Gast.

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