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Basketball: Die Spieler von Ratiopharm Ulm können sich richtig freuen

Basketball

Die Spieler von Ratiopharm Ulm können sich richtig freuen

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    Mehr als 250 Spiele in der NBA, 34 Millionen Dollar verdient – ein Sieg gegen die Bayern ist trotzdem auch für Cristiano Felicio (rechts neben Justin Simon) immer noch eine feine Sache.
    Mehr als 250 Spiele in der NBA, 34 Millionen Dollar verdient – ein Sieg gegen die Bayern ist trotzdem auch für Cristiano Felicio (rechts neben Justin Simon) immer noch eine feine Sache. Foto: imago images/Lackovic

    Semaj Christon gibt es offen zu: Dass Bayern München einer der weltweit renommiertesten Sportvereine ist, das hatte er vorher nicht so genau gewusst – auch wenn ihm die (deutschen) Mannschaftskameraden von den Großtaten der Bayern im Fußball erzählt hatten. Die eigene Leistung vom vergangenen Sonntag ordnet der amerikanische Aufbauspieler von Ratiopharm Ulm übrigens als „normal“ ein. Normal? Mit seinem 27 Punkten beim Ulmer 86:83-Sieg im Audi-Dome war Christon der drittbeste Werfer des ersten Spieltags der Basketball-Bundesliga. An seine 14 direkten Korbvorlagen kommt kein anderer Spieler auch nur annähernd heran. Wenn das normal ist, dann können die Ulmer Fans derartige Statistiken also regelmäßig von ihm erwarten? Das will Christon dann doch nicht versprechen. Aber immerhin so viel: „Ich will immer, dass meine Mannschaft gewinnt und ich tue dafür das, was nötig ist.“

    Jaka Lakovic konnte sich unterdessen anders als seine Spieler und so gut wie alle Fans über den Auftaktsieg gegen den Bundesliga-Krösus gar nicht uneingeschränkt freuen: „Ich würde nicht sagen, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben.“ Der Ulmer Trainer lobte zwar die individuellen Leistungen einzelner Spieler: „Aber wenn wir konstant erfolgreich sein wollen, dann müssen wir als Mannschaft besser spielen.“ Namentlich kritisierte der Slowene auf Nachfrage Philipp Herkenhoff: „Er hat die Erwartungen nicht erfüllt, deswegen hat er nicht viel gespielt.“ Ganze acht Minuten waren es gegen die Bayern. Beinahe 33 waren es nach einer Verletzung und nur drei Trainingseinheiten mit der Mannschaft für Cristiano Felicio. Die Ausbeute des Brasilianers mit der ungeheuren NBA-Erfahrung bei den Chicago Bulls kann sich sehen lassen: Mit 18 Punkten zweitbester Werfer seine Mannschaft nach Christon, dazu sieben Rebounds. In dieser Hinsicht noch weitaus erfolgreicher war der 13 Zentimeter kleinere Jaron Blossomgame, der sich 15 von den Brettern abprallende Bälle schnappte – auch dieser Wert ist einsame Spitze in der Liga.

    Was der Sieg gegen ein durch Corona, Verletzungen und eine Sperre von Vladimir Lucic personell extrem geschwächtes Team der Bayern wert ist, das werden die Ulmer am späten Mittwochabend wissen. Um 19 Uhr beginnt das Spiel bei den Telekom Baskets Bonn und in dem treffen die beiden Überraschungsmannschaften des ersten Spieltags aufeinander. Die Rheinländer haben schließlich mit ihrem 88:86-Erfolg beim Meister Alba Berlin ein ebenso fettes Ausrufezeichen wie die Ulmer gesetzt. Auch in diesem Spiel gab es einen herausragenden Individualisten. Parker Jackson-Cartwright war mit 25 Punkten, fünf Rebounds und sechs direkten Korbvorlagen neben dem Ulmer Semaj Christon der zweite Hauptdarsteller des ersten Spieltags. Vielleicht ist das ja auch für ihn normal.

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