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Basketball-Bundesliga: Schwierig, bei Ratiopharm Ulm den Durchblick zu behalten

Basketball-Bundesliga

Schwierig, bei Ratiopharm Ulm den Durchblick zu behalten

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    Isaiah Wilkins wurde in den beiden Spielen gegen die Bayern und Bonn gar nicht eingesetzt. Welche Verletzung er hat und wie schwer die ist? Dazu sagt natürlich niemand etwas.
    Isaiah Wilkins wurde in den beiden Spielen gegen die Bayern und Bonn gar nicht eingesetzt. Welche Verletzung er hat und wie schwer die ist? Dazu sagt natürlich niemand etwas. Foto: Horst Hörger

    Im Fußball wird so etwas in der Regel offen kommuniziert: Ob ein Spieler verletzt ist, was genau ihm fehlt, wie lange er voraussichtlich ausfällt und wann er wieder spielen kann. Im Basketball betreibt man dagegen gerne Geheimniskrämerei. In der ganzen Bundesliga und auch bei Ratiopharm Ulm.

    Die Mannschaft von Trainer Jaka Lakovic hat am Sonntag ihr letztes Hauptrundenspiel in Bonn mit 94:81 gewonnen. Warum Per Günther (Ellbogen) und Christoph Philipps (Adduktoren) fehlten, das ist soweit bekannt. Wie schlimm sich Thomas Klepeisz bei seinem Zusammenprall mit Chris Babb verletzt hat, das weiß wahrscheinlich noch niemand so genau. Aber was ist eigentlich mit Isaiah Wilkins und Cameron Clark? Wilkins wurde am Freitag gegen die Bayern und am Sonntag gegen Bonn gar nicht eingesetzt, Clark spielte in München drei Minuten und am Sonntag war er nicht im Kader. Wilkins hat sich gerüchteweise an der Hand wehgetan, zu Clark gab es gar keine Aussage des Vereins. Hintergrund dieser seit Jahren üblichen Heimlichtuerei dürfte die Hoffnung sein, die Gegner zu überraschen. Also sowohl Bayern München im Halbfinale des Pokals am kommenden Samstag als auch Oldenburg oder Crailsheim in der ersten Runde der Play-offs.

    Aber zumindest die Bayern sind ja ihrerseits die noch viel größere Wundertüte. Nach ihrem Aus im fünften Viertelfinalspiel der Euroleague gegen Armani Mailand verzichteten sie am vergangenen Freitag auf fast alle ihre Stars und ließen sich von Ulm ohne Gegenwehr mit 98:64 abschlachten. Im Spitzenspiel in Ludwigsburg am Sonntag wurden dann zumindest Jalen Reynolds, Paul Zipser und Zan Sisko eingesetzt. Aber kein Vladimir Lucic und kein Wade Baldwin. Von Verletzungen ist nichts bekannt, vermutlich geht es um Dosierung der enormen Belastung. Ob eine Mannschaft quasi auf Knopfdruck wieder auf Normalbetrieb schalten kann, das ist natürlich die Frage – beantworten muss sie letztlich der Bayern-Trainer Andrea Trinchieri, der sich für dieses möglicherweise nicht ganz ungefährliche Personal-Management entschieden hat.

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    Die Ulmer sollten jedenfalls nicht den Fehler machen, aus dem Spiel am Freitag allzu viele Rückschlüsse auf das Halbfinale im Pokal zu ziehen – und das werden sie sicherlich auch nicht. Aufbauspieler Troy Caupain, seit Wochen in bestechender Form und in der aktuellen Verfassung ein MVP-Kandidat, sagte schon am Freitag: „Wir wissen, dass wir nächste Woche ein komplett anderes Spiel zu erwarten haben und uns auf andere Spieler einstellen müssen.“ Die Kampfansagen des FC Bayern München folgten wenig später. Auf der Homepage des Vereins wird Paul Zipser zitiert mit den Worten: „Wir gehen mit einem guten Gefühl in die Play-offs ... Jetzt wollen wir im Pokal versuchen, unbedingt den Titel zu holen. Wir haben jetzt eine Woche, in der wir gut trainieren und uns vorbereiten können.“ Sein Teamkollege Jalen Reynolds sagte: „Wir werden uns bis zum Top-Four definitiv wieder steigern.“

    Das Duell im Pokal wird ja nun doch das mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit letzte in dieser Saison zwischen Bayern München und Ratiopharm Ulm sein – beide Mannschaften könnten erst wieder in der Finalserie um die deutsche Meisterschaft aufeinandertreffen. Im Viertelfinale wartet auf die Mannschaft von Jaka Lakovic ein anderer Gegner und es ist eine der Unwägbarkeiten in dieser Corona-Saison, dass der erst am Dienstagabend bekannt ist.

    Ratiopharm Ulm startet am 20. Mai in die Play-offs

    Gewinnt Oldenburg sein Nachholspiel gegen Göttingen, dann trifft Ulm auf Oldenburg. Andernfalls wäre Crailsheim der Gegner. Wer unbedingt wetten will, der sollte auf die Oldenburger setzen, denn die bekämen es andernfalls mit Bayern München zu tun. Spiel eins der Viertelfinalserie mit Ulmer Beteiligung wurde übrigens inzwischen von der Liga auf den 20. Mai angesetzt.

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