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Basketball: Anton Gavel: So tickt der neue Trainer der Ulmer Basketballer

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Anton Gavel: So tickt der neue Trainer der Ulmer Basketballer

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    Anton Gavel war schon als Spieler ein akribischer Arbeiter. Das will er nun auch als Trainer bei Ratiopharm Ulm vermitteln.
    Anton Gavel war schon als Spieler ein akribischer Arbeiter. Das will er nun auch als Trainer bei Ratiopharm Ulm vermitteln. Foto: Stephan Sch�ttl

    Der Dresscode im Europapokal, meinte Anton Gavel lachend, werde für ihn wohl die größte Herausforderung im neuen Job. Denn auf internationalem Parkett ist in den Statuten ein adrettes Auftreten verpflichtend, der Trainer muss an der Seitenlinie Hemd, Anzug und Krawatte tragen. Und das ist so gar nicht seins. Am liebsten ist der 37-Jährige nämlich im sportlich-legeren Kleidungsstil unterwegs. Poloshirt, bequeme Hose, Turnschuhe. Diese Äußerlichkeiten stehen gewissermaßen auch für seine Einstellung zum Sport.

    Gavel, der vor wenigen Tagen vom Trainer der Nachwuchs-Akademie zum Chefcoach der Bundesliga-Basketballer von Ratiopharm Ulm befördert wurde, war schon als Spieler einer, der stets lieber hart gearbeitet hat, als sich im Erfolg zu sonnen.

    Sein großes Idol war NBA-Star Penny Hardaway

    Sein großes Idol war NBA-Star Penny Hardaway. Im Kinderzimmer hingen Poster, seine Mutter malte ihm mit Buntstiften ein Hardaway-Trikot von den Orlando Magic. Als 15-Jähriger kam Gavel allein aus der Slowakei nach Deutschland, um seinen Traum vom Basketball-Profi zu verwirklichen. Seine Karriere führte ihn von der BG Karlsruhe über Gießen, den spanischen Erstligisten Murcia und über Thessaloniki in Griechenland zu den deutschen Top-Klubs Bamberg und Bayern München. BBU-Geschäftsführer Thomas Stoll erzählt: „Es gab sicherlich talentiertere Spieler als Anton, aber es gibt wenige Spieler, die so erfolgreich waren wie er. Er hat härter trainiert als andere, sich besser vorbereitet. Er hat immer eisern an seiner Wurfkurve gearbeitet.“ Dem bescheidenen Gavel ist all das im Gespräch fast ein bisschen unangenehm. Er wirkt verlegen. Es sei doch schließlich gar nicht wichtig, über ihn, seine Erfolge und seine Vergangenheit zu sprechen: „Man muss in erster Linie über die Mannschaft reden. Und darüber, was wir in Zukunft aufs Parkett bringen werden“, sagt der neue Cheftrainer.

    Ulms Sportdirektor Thorsten Leibenath kennt er seit jungen Jahren. Gavel war 18 Jahre, als er in Gießen unter dem damaligen Co-Trainer Leibenath schon früh eine führende Rolle zugeteilt bekommen hatte. Leibenath erzählt: „Später war ich Headcoach bei den Artland Dragons, hatte die Möglichkeit, Gavel damals zu verpflichten. Die haben wir als Verein aber nicht genutzt. Er ist dann nach Bamberg gegangen.“ Der Sportdirektor macht kein Geheimnis daraus, dass es zuletzt immer wieder Interessenten aus der 1. und 2. Liga gegeben habe, die gerne den Trainer Gavel geholt hätten. Leibenath sagt zur Entscheidung für den 37-Jährigen als Nachfolger von Jaka Lakovic: „Ich hätte es mir nicht verziehen, wenn ich den gleichen Fehler nochmals gemacht hätte und einen so talentierten Trainer einfach hätte gehen lassen.“

    Gavel spricht von der Erfüllung eines sportlichen Traums

    Für ihn, meint Gavel, gehe mit der Beförderung zum Headcoach ein Traum in Erfüllung. Die Familie freut sich mit ihm – auch wenn er künftig wohl noch seltener zu Hause bei Frau und Kindern sein wird. Ulm jedenfalls scheint den Gavels ans Herz gewachsen zu sein. „Eine tolle Stadt, die alles hat, was man zum Wohlfühlen braucht“, sagt er. Im Privaten, aber auch im Sportlichen. Und dazu zählt Gavel auch die Atmosphäre in der Ratiopharm-Arena und sagt: „Ulm gehört zu den Top-Fankulturen in Deutschland. Ich hatte selbst als gegnerischer Spieler hier oft eine Gänsehaut.“

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