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WFV-Pokal: TSV Neu-Ulm siegt dank kuriosen Schlussakkords

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TSV Neu-Ulm siegt dank kuriosen Schlussakkords

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    Hier erzielt Neu-Ulms Mehmet Ali Fidan (rechts) den 1:0-Führungstreffer gegen den Oberligisten Sportfreunde Dorfmerkingen. Durch den Sieg macht der TSV den Schritt in die zweite Runde des WFV-Pokals.
    Hier erzielt Neu-Ulms Mehmet Ali Fidan (rechts) den 1:0-Führungstreffer gegen den Oberligisten Sportfreunde Dorfmerkingen. Durch den Sieg macht der TSV den Schritt in die zweite Runde des WFV-Pokals. Foto: Horst Hörger

    Am schwierigsten hatten es am Mittwochabend die Kleidungsstücke von Helmut Dietterle. Mal pfefferte der 68-jährige Trainer der Sportfreunde Dorfmerkingen seine Kappe auf den Boden, mal zog er sich sein T-Shirt übers Gesicht. Er ärgerte sich über viele ausgelassene Chancen, über den Schiedsrichter und über das Endergebnis. Nur die spielentscheidende Szene, die ließ er scheinbar stoisch über sich ergehen. Mit 2:1 (1:1) hat der TSV Neu-Ulm Dietterles Dorfmerkinger besiegt und damit die zweite Runde des WFV-Pokals erreicht. „Am Ende haben wir das nötige Glück gehabt“, sagte Neu-Ulms neuer Trainer Michael Schwer nach seinem ersten Pflichtspiel beim neuen Team. Er hatte Recht.

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    Die Szene, die Helmut Dietterle im Inneren mit sich auszumachen schien, die sein gegenüber Schwer aber vor Freude auf und ab springen ließ, ereignete sich in der 89. Minute. Ein langer Ball des TSV von der rechten Seite in den Strafraum schien völlig harmlos zu sein – ein Neu-Ulmer war vor dem Tor von Keeper Christopher Junker nämlich nicht zu finden. Dafür stand dort, auf Höhe des Fünfmeterraums, Marco Roschmann. Er wird selbst nicht wissen, was ihn in der Situation geritten hat. Vielleicht der Drang, als Verteidiger auch mal ein spektakuläres Tor zu schießen. Jedenfalls setzte er zu einem einwandfreien Flugkopfball an, den er auch noch gekonnt gegen die Laufrichtung seines Torhüters platzierte. Es war das 2:1 für Neu-Ulm und der Nackenschlag für die Gäste aus der Oberliga Baden-Württemberg.

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    Vor ihnen hatte Michael Schwer seine Landesligisten extra noch gewarnt. Einerseits natürlich wegen des Klassenunterschieds, andererseits, weil sich die jüngste Bilanz des TSV gegen die Ostälbler alles andere als angenehm liest. Auf dem Platz war der Klassenunterschied über 90 Minuten aber nicht zwingend zu erkennen. In den ersten zehn Minuten dominierten die Gäste zwar noch und drängten die Neu-Ulmer hinten rein, doch ihre großen Chancen durch Daniel Nietzer oder Andreas Mayer ließen sie ungenutzt. Neu-Ulm wirkte davon zunächst etwas überrumpelt, die Mannschaft spielte sich aber schnell frei. Nach zehn Minuten hatte sie die erste größere Chance durch Florian Ufschlag und die offenbarte, dass die Dorfmerkinger Defensive, die am Samstag in die neue Oberliga-Saison startet, nicht sattelfest war an diesem Mittwochabend. Auch die Leistung ihrer Vorderleute schwankte stark. Unnötige Ballverluste hielten den TSV im Spiel – was er in der 20. Minute ausnutzte.

    Nach einem Ballgewinn von Ufschlag an der Mittellinie und einem Lauf, mit dem er praktisch unbedrängt vor den gegnerischen Strafraum kam, brachte Ufschlag den Ball zu Mehmet Ali Fidan, der die Chance eiskalt nutzte. In dieser Phase ließen die Gäste dem TSV viel Platz. Vor allem Awet Kidane durfte sich austoben. Mit seiner sehr feinen Technik ließ er ein ums andere Mal einen Gegner aussteigen. Weil aber auch die Neu-Ulmer Defensive nicht ganz sicher stand, blieben die Dorfmerkinger gefährlich. So durfte Nicolai Sauer jubeln, als er in der 39. Minute nach einem Freistoß zum 1:1 traf. Im weiteren Spielverlauf ging es chancenmäßig weiter hin und her, jedoch mit einem optischen Übergewicht der Gäste. Doch, sehr zum Unbehagen von Helmut Dietterle und seiner Kappe, machten sie sich das Leben selbst schwer. Konter blieben ungenutzt, genau wie teils riesige Chancen. Und dann kam die 89. Minute.

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