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Basketball-Bundesliga: Unschön, aber erfolgreich

Basketball-Bundesliga

Unschön, aber erfolgreich

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    Wenn es spielerisch nicht läuft, dann muss es eben über den Kampf gehen. Dwayne Evans (rechts) macht es in dieser Szene vor, mit 20 Punkten und neun Rebounds war er auch insgesamt der beste Ulmer.
    Wenn es spielerisch nicht läuft, dann muss es eben über den Kampf gehen. Dwayne Evans (rechts) macht es in dieser Szene vor, mit 20 Punkten und neun Rebounds war er auch insgesamt der beste Ulmer. Foto: Horst Hörger

    Spiele zwischen Ratiopharm Ulm und den Frankfurter Skyliners sind selten etwas für Basketball-Ästheten. Das am Samstag war besonders schwer erträglich. Das Beste, was sich über diese Partie sagen lässt: Ulm hat sie irgendwie mit 82:72 gewonnen. Alles andere wäre auch eine mittlere Blamage gewesen.

    Weil Jonas Wohlfarth-Bottermann und Leon Kratzer verletzt sind, hatten die Frankfurter mit Erik Murphy nur noch einen gelernten Center zur Verfügung. Auch Brady Heslip war nicht mit in die Ratiopharm Arena gekommen und nachdem Trae Bell-Haynes Mitte des zweiten Viertels umgeknickt war, hatten die Frankfurter gar keinen Aufbauspieler mehr. Die Ulmer taten sich mit ihrer kompletten Zwölferrotation trotzdem unheimlich schwer gegen einen Gegner, der von da an im Prinzip mit acht Mann spielte. Der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath gestand hinterher ein: „Das war über weite Strecken schwere Kost.“

    Übel war schon die erste Halbzeit, in der seine Schützlinge ganze zehn Würfe aus dem Feld trafen und nur dank ihrer zwölf Punkte von der Freiwurflinie wenigstens mit einem 36:36 in die Kabine gingen. Im dritten Spielabschnitt hatten einige der Ulmer Aktionen dann Slapstick-Charakter. Beispielsweise die zwei Dreierversuche nacheinander, bei denen der ansonsten beste Ulmer Dwayne Evans und Javonte Green jeweils einen Airball produzierten. Unfreiwillig komisch war in dieser Phase die Musikauswahl in einer Auszeit. Aus den Boxen schepperte „let me entertain you“ von Robbie Williams. Für die Unterhaltung des Publikums waren allerdings allein die Cheerleader zuständig. Die Frankfurter Rumpftruppe bedankte sich für die Ulmer Unzulänglichkeiten mit einem 12:0-Lauf und ging mit einer 53:51-Führung ins letzte Viertel.

    Einmal mehr kein Faktor war bis dahin Katin Reinhardt, der zuvor in Braunschweig mit fünf Dreiern aus seiner Formkrise gefunden zu haben schien. Auch die Ulmer Wundertüte im Spielaufbau hatte einen seiner gebrauchten Abende: kein einziger Treffer von Patrick Miller bei sechs Würfen aus dem Feld. Es schwindet der Glaube daran, dass der 26-jährige Amerikaner tatsächlich die Ulmer Zukunft auf dieser Position ist. Trainer Leibenath reagierte und ließ Miller im Schlussabschnitt auf der Bank schmoren. Per Günther spielte dafür in den letzten zehn Minuten durch und der Kapitän hatte in dieser entscheidenden Phase großen Anteil daran, dass es doch noch reichte. Mit einem Dreier schloss Günther einen 10:0-Lauf ab gegen eine Frankfurter Mannschaft, der nun doch die Körner fehlten und die nicht mehr die Kraft hatte, noch einmal zurückzukommen. Der Trainer der Skyliners war irgendwie trotzdem stolz auf seine Schützlinge. Gordon Herbert sagte: „Wir haben alles auf dem Parkett gelassen, aber im letzten Viertel hat die Tiefe des Ulmer Kaders den Unterschied gemacht.“

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