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Fußball: "Ulmer Münster heiß sanieren" - Reutlinger Fans provozieren Ulmer

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"Ulmer Münster heiß sanieren" - Reutlinger Fans provozieren Ulmer

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    Reutlinger Fußballfans haben mit einem Banner Ulmer Anhänger provoziert.
    Reutlinger Fußballfans haben mit einem Banner Ulmer Anhänger provoziert. Foto: Uwe Anspach, dpa (Symbolfoto)

    Weitestgehend ruhig und friedlich war das WFV-Pokalhalbfinale am Mittwoch zwischen den Ulmer Spatzen und dem Rivalen SSV Reutlingen verlaufen. Dennoch echauffieren sich trotz des 4:1-Erfolgs nicht nur Anhänger der Spatzen auch lange nach dem Spiel noch über eine Aktion, die bereits in den sozialen Netzwerken die Runde macht. Auf einem Spruchband, das während des Spiels im Reutlinger Fan-Block hochgehalten wurde, war zu lesen: „Paris kann überall passieren. Das Ulmer Münster heiß sanieren.“ Die Reutlinger Anhänger spielten damit auf den Brand der Kathedrale Notre Dame an.

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    Ist das noch eine in der Szene übliche Provokation zwischen verfeindeten Fan-Gruppierungen oder wurde eine Grenze überschritten? Münsterpfarrer Ernst-Wilhelm Gohl empfindet die Aktion als „bodenlos“, „hart“ und „geschmacklos“. Für ihn gleicht das einem Aufruf, das Münster anzuzünden. Er findet es nicht nur geschmacklos mit Blick auf den verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale, sondern auch in Zusammenhang mit den jüngsten Vorkommnissen in Sri Lanka und damit der Frage nach der Sicherheit in Kirchen. Aussagen wie diese in Reutlingen „kann man da nicht brauchen“, sagt Gohl. „Die Menschen denken nicht, wenn sie sowas schreiben.“

    Reutlinger Fans provozieren Ulmer Fußballfans mit einem Banner

    „Geschmacklos“ und „kritisch“ empfindet auch Sabrina Bietz-Pannier, seit elf Jahren schon die Fanbeauftragte des SSV Reutlingen 1905 Fußball, die Aktion. Sie hätte es im Nachhinein gerne verhindert, dass es gezeigt wird, zumal der restliche Verlauf vergleichsweise positiv gewesen sei. Doch weder sie persönlich noch der Vorstand des Vereins hätten davon gewusst, sagt sie. Als der Banner gezeigt wurde, sei sie nicht im Stadion gewesen. Sie wisse zwar, wer hinter der Aktion steckt, sagt dies aber nicht. Gespräche mit den Beteiligten hätten aber bereits stattgefunden. „Ihnen war die Tragweite nicht bewusst, was es bewirkt“, sagt Bietz-Pannier, die Familie in Frankreich hat. „Ich kann den Münsterpfarrer daher gut verstehen. Wir haben denen deutlich gesagt, dass wir die Aktion nicht gut fanden“, sagt sie.

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    Dass es bei einem Derby wie dem am Mittwoch zu Provokationen kommt, sei normal und auch abzusehen gewesen, sagt Max Rieck, Sprecher des SSV Ulm 1846 Fußball: „Ein solches Spruchband ist jedoch geschmacklos, vor allem gegenüber der Katastrophe und den Menschen in Paris.“ Die Spatzen sehen aber keinen weiteren Grund, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Ähnlich wie die Polizei. Für die Ermittler werde mit der Aussage kein Straftatbestand erfüllt. Es handle sich dabei weder um einen Aufruf zu einer Straftat noch eine Volksverhetzung oder gar eine Beleidigung, erklärt Andrea Kopp, Sprecherin des Polizeipräsidiums Reutlingen. „Unschön“, sagt sie, sei die Aktion dennoch.

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