Selten war es so leicht gegen eine Frankfurter Mannschaft: Ratiopharm Ulm setzte mit dem ungefährdeten 91:63-Sieg bei den eigentlich für ihre Defensivkünste bekannten Skyliners ein weiteres Ausrufezeichen im Kampf um die Play-offs in der Basketball-Bundesliga.
Ratiopharm Ulm mit einem glücklichen Start
Sehr viel besser und glücklicher als die Ulmer am Ostermontag kann eine Mannschaft eigentlich nicht in ein Basketballspiel kommen. Den ersten Wurf musste der 2,13-MeterMann Bogdan Radosavljevic in Zeitnot von ganz weit draußen nehmen, über das Brett landete der Ball tatsächlich im Korb. Was Ratiopharm Ulm in der Folge in diesem ersten Viertel ablieferte, das hatte aber dann wenig mit Glück zu tun. Dafür ganz viel mit starker Verteidigung, konsequenten Abschlüssen und einer desolat auftretenden Frankfurter Mannschaft. Beim 4:5 waren die Skyliners noch dran. Dann legten die Ulmer, unterbrochen von gleich zwei Auszeiten des Gegners bereits in diesem ersten Spielabschnitt, innerhalb von sechs Minuten einen 16:0-Lauf auf das Parkett der Fraport-Arena und führten somit mit 21:4. Bemerkenswert am Zwischenstand von 30:9 nach dem ersten Viertel: Ebenso viele Frankfurter Punkte wie Ballverluste in diesem Spielabschnitt, wobei die Mehrzahl dieser neun Turnovers durchaus von der Ulmer Defensive erzwungen wurden.
Dann hatte Quantez Robertson die Nase voll vom Elend seiner Mannschaft. Mit einem Korbleger und zwei Dreiern nacheinander war der Kapitän ganz alleine verantwortlich für den Frankfurter 8:0-Lauf, mit dem die Skyliners auf 17:33 ran kamen. Einen Treffer von draußen legte das Frankfurter Basketball-Denkmal im zweiten Viertel noch nach, aber im Alleingang konnte er es natürlich nicht richten. Das Frankfurter Strohfeuer war schnell wieder erloschen und der Ulmer 50:27-Vorsprung zur großen Pause beruhigend hoch.
Zehn Jahre und acht Monate bei Ratiopharm Ulm
Vor knapp zwei Jahren hat Ratiopharm Ulm zwar mal in den Play-offs in Oldenburg sogar eine Halbzeitführung von 27 Punkten verspielt. Aber so etwas passiert einem Verein in seiner Geschichte normalerweise nur ein Mal. Gegen Frankfurt kamen die Ulmer nach der großen Pause nicht einmal mehr ansatzweise in Gefahr. Die Partie lebte somit in Halbzeit zwei von den halbwegs spannenden Fragen, ob Andrej Mangold und Per Günther irgendwann das Parkett der Fraport-Arena betreten würden. Der „Bachelor“ Mangold gehörte zum zweiten Mal zum Frankfurter Kader, eingesetzt wurde er erneut nicht. Für Günther war es zehn Jahre und acht Monate nach seinem Amtsantritt Partie Nummer 400 für Ulm. Vorab hatte der Kapitän noch gesagt: „Für mich ist das ein Spiel wie jedes andere.“ Genießen durfte er es 40 Minuten lang von der Bank.
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