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DFB-Pokal: Ulm feiert gegen Heidenheim ein Fußballfest mit Schönheitsfehlern

DFB-Pokal

Ulm feiert gegen Heidenheim ein Fußballfest mit Schönheitsfehlern

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    Vor Anpfiff des Pokalderbys gegen Heidenheim machten die Ulmer Fans mit einer tollen Choreografie auf sich aufmerksam.
    Vor Anpfiff des Pokalderbys gegen Heidenheim machten die Ulmer Fans mit einer tollen Choreografie auf sich aufmerksam. Foto: Alexander Kaya

    Auch wenn in diesem Jahr die Überraschung in der ersten Runde ausblieb: Der SSV Ulm erlebte einmal mehr einen tollen DFB-Pokalabend. Beim 0:2 gegen den 1. FC Heidenheim lieferten die Spatzen dem Zweitligisten nicht nur auf dem Platz einen harten Kampf – auch daneben herrschte Derby-Atmosphäre.

    Dass die Begegnung als Hochrisikospiel eingestuft worden war, merkte man bereits vor Anpfiff. Rund um den Haupteingang des Donaustadions hatten Polizisten – mit schwerer Montur, Helmen und Kameras ausgestattet – das Geschehen im Blick. Oft eingreifen mussten sie nicht, denn die Stimmung blieb vor und hinter den Eingangstoren weitestgehend friedlich.

    Fans voller Vorfreude auf das Derby

    Unter die vielen Heimfans mischten sich bei strahlendem Sonnenschein auch zahlreiche rote Trikots. Einer, der sich auf die kurze Reise von Heidenheim nach Ulm gemacht hatte, war Philipp Moser. „Ich erwarte eine interessante Partie mit viel Tempo.“ Pokalspiele seien immer für eine Überraschung gut – und der Respekt vor dem Regionalligisten war dem 26-Jährigen durchaus anzumerken. „Die Ulmer kennen unsere Mannschaft“, so Moser. Schließlich stünden aufseiten der Spatzen mit Kapitän Florian Krebs und Burak Coban zwei ehemalige Heidenheimer im Kader. Dennoch tippte Moser auf einen deutlichen 4:0-Sieg seines Teams.

    Aber auch die Ulmer Fans blickten der Partie voller Vorfreude entgegen: „Die Mannschaft ist trotz des schwachen Saisonstarts gut drauf und solche Spiele haben ihre eigenen Gesetze“, sagte Marc Weiß, der regelmäßig bei Heimspielen im Stadion ist. Ein Derby in diesem Wettbewerb sei definitiv ein Saison-Highlight, doch auch Ligaspiele hätten ihre Vorzüge: „Da muss man für eine Bratwurst oder ein Bier nicht so lange anstehen.“ In der Tat bildeten sich an den Verkaufsständen lange Warteschlangen. Verwunderlich ist das nicht: Rund 16500 Zuschauer waren zum Pokalderby gekommen, zehnmal mehr als durchschnittlich zu Spielen in der Regionalliga Südwest. Für Nicole Klamacyk war es gar der allererste Besuch im Donaustadion: „Ich hoffe, dass es keine Prügeleien oder ähnliches gibt und die Stimmung gut ist.“

    Aus dem Ulmer Block fliegen Böller

    Und das war sie von Beginn an. Noch vor Anpfiff schwappte eine Laola-Welle durchs Rund – nur die Anhänger der Gäste wollten nicht so recht mitziehen. In den Fanblöcken beider Lager waren eindrucksvolle Choreografien zu sehen. Kurz darauf kam es aber auch zu unschönen Szenen: Böller wurden aus der Ulmer Kurve auf die Laufbahn geworfen, mehrere ohrenbetäubende Knallgeräusche ließen so manchen zusammenzucken.

    Den Spielbericht zum Pokalderby lesen Sie hier: Ulmer Spatzen scheiden gegen FC Heidenheim im DFB-Pokal aus

    Mit dreiminütiger Verspätung konnte es losgehen – und Heim- wie Gästefans feuerten ihre Teams unermüdlich an. Auch unflätige Gesänge waren dabei – doch das gehört zu einem Nachbarschaftsduell wohl dazu. Sobald sich die Mannschaft von Holger Bachthaler dem gegnerischen Tor annäherte oder eine Flanke in den Sechzehner der Heidenheimer segelte, war sofort ein Raunen zu vernehmen – meist gefolgt von lautem Applaus. Man merkte: Die Anhänger der Spatzen lechzen nach der großen Bühne, nach Spielen wie diesem.

    Nach dem Spiel gibt es warmen Applaus

    Auch nach Marc Schnatterers verwandelten Foulelfmeter in der 72. Minute, der die Begegnung entschied und die Fans der Heidenheimer dazu veranlasste, für die restliche Spieldauer rote Pyrofackeln zu zünden, ließ die Unterstützung nicht nach. Im Gegenteil: Kurz vor Ende stimmte auch die Haupttribüne in die „Ulmer, Ulmer“-Sprechchöre mit ein.

    Nach Abpfiff gab es noch einmal warmen Applaus für die erschöpften und auch ein wenig enttäuschten Akteure auf dem Rasen. Auf den Rängen war an diesem Abend aber wohl jeder einzelne, der ein weißes oder schwarzes SSV-Trikot trug, mit dem Auftritt seiner Spatzen zufrieden. Auch wenn sich der letztjährige Coup gegen Frankfurt nicht wiederholen ließ.

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