Oberelchingen 24 Mannschaften aus sieben Nationen, 86 Spiele und ein verdienter Sieger: Borussia Dortmund hat gestern den U11-Eurocup gewonnen. Im Finale besiegten die kleinen Ruhrpott-Kicker Rapid Wien mit 3:0. Die Österreicher, die in der Brühlhalle zum zweiten Mal hintereinander ins Endspiel eingezogen waren, hatten dabei nicht den Hauch einer Chance. Platz drei erspielte sich der Nachwuchs vom Hamburger Sportverein. Gegen den FC Luzern entschied der HSV das kleine Finale mit 2:0 für sich. Der SSV Ulm 1846 Fußball musste sich im Viertelfinale knapp mit 0:1 den Dortmundern geschlagen geben und kam in der Endabrechnung auf Rang acht.
Wie bei den Profis hat der Nachwuchs des FC Bayern München polarisiert. Sein Auftritt rief unterschiedliche Reaktionen hervor. Der Fußballgott hatte dem Sieger von 2010 und 2011 ein gebrauchtes Wochenende angedreht. Nur ein einziger Sieg, 4:1 gegen den FV Weißenhorn, bedeutete das Aus bereits nach der Vorrunde. „Das war zwar schade für die Stimmung in der Halle, aber es sind eben doch noch Kinder“ – nicht jeder war so verständnisvoll wie Cheforganisator Tom Fuchs. „Das kann unmöglich deren Anspruch sein“, meinten andere.
Unentschieden gegen den HSV Krönung für die Fuggerstädter
Dafür wurde der FV Weißenhorn bei seinem ersten Eurocup-Auftritt in den höchsten Tönen gelobt. Zwei Auszeichnungen gingen prompt ins Rothtal: Zum einen der Sonderpreis für die besten Fans, zum anderen hielt FVW-Torhüter David Schwarzer wie ein Weltmeister und wurde als bester Torhüter des Turniers ins U11-Allstar-Team berufen. „Vor dem ersten Spiel war die Anspannung schon extrem und wir waren alle supernervös“, berichtete sein Trainer Holger Klöhn. Das 1:1 gegen den HSV war die Krönung für die kleinen Weißenhorner. Der Coach haderte dabei aber ein wenig mit dem Zeitnehmer. „Der hat nicht aufgepasst. Eigentlich wäre das Spiel bereits zu Ende gewesen.“ Klöhn erzählt vom späten Ausgleich der Hanseaten und davon, dass die Stoppuhr erst fast eine Minute nach dem Anspiel zu laufen begann. Auch gegen den FC Bayern war der FV Weißenhorn zunächst in Führung gegangen und musste sich dann durch späte Gegentore doch noch geschlagen geben. Klöhn, stolz auf seine Jungs, lud gestern Abend noch „als Belohnung“ zum Pizzaessen ein. Für die beiden Weißenhorner Tore war übrigens Nico Passaro verantwortlich.
FC Porto, NK Maribor und 1860 München sollen kommen
Glücklich waren auch die Eurocup-Macher. Mehr als 4000 Zuschauer strömten am Wochenende in die Elchinger Brühlhalle. Bestens unterhalten von den kleinen Kickern und perfekt umsorgt von 438 Helfern sorgten sie für Hochstimmung. „So viele Zuschauer wie am Samstag hatten wir noch nie“, berichtet SVO-Jugendleiter Norbert Klug. Ein Umzug in die neue Ratiopharm-Arena ist trotzdem kein Thema. „Hier ist unsere Heimat“ – schnuckelig und familiär wünscht sich Klug auch in Zukunft das Flair des Turniers. „Wir können nur noch an kleinen Schräubchen drehen und wollen unser hohes Niveau jedes Jahr wieder erreichen.“ Tom Fuchs und Norbert Klug haben die gleichen Ziele. „Wir haben zwei harte Jahre hinter uns, diesmal ging es uns wieder besser.“ Beide erzählen von ihrer Abhängigkeit von Sponsoren, und dass die Wirtschaftskrise auch in Oberelchingen zu spüren war.
Die Planungen für die achte Auflage des U11-Eurocups im kommenden Jahr laufen bereits. „Wir haben wieder Kontakte gepflegt und neue geknüpft“, sagt Fuchs und hofft, 2013 den FC Porto nach Elchingen lotsen zu können. Aus Slowenien soll der NK Maribor kommen. Ein Wiedersehen dürfte es dann mit dem TSV 1860 München geben. Aus dem Kreis der Helfer hatte es eine nett gemeinte Aktion gegeben. Per Unterschriftensammlung wünschen sie sich eine Rückkehr der Löwen ins Starterfeld.
Bei uns im Internet Eine Bildergalerie vom Spiel finden Sie unter www.nuz.de/bilder