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Turnen: Turner des TSV Pfuhl starten gespannt in die Bundesliga

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Turner des TSV Pfuhl starten gespannt in die Bundesliga

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    Einer der starken Ausländer, die beim TSV Pfuhl auch in der ersten Kunstturn-Bundesliga zum Einsatz kommen wird: Der Litauer Tomas Kuzmickas, der schon seit Jahren für die Pfuhler turnt.
    Einer der starken Ausländer, die beim TSV Pfuhl auch in der ersten Kunstturn-Bundesliga zum Einsatz kommen wird: Der Litauer Tomas Kuzmickas, der schon seit Jahren für die Pfuhler turnt. Foto: Stefan Kuemmritz

    Die Verantwortlichen für die Kunstturner des TSV Pfuhl haben Wort gehalten: Nach dem sensationellen Aufstieg der ersten Mannschaft in die Bundesliga im vergangenen Herbst haben sie im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten für die bevorstehenden schweren Aufgaben keine deutschen Turner von außerhalb verpflichtet, sondern setzen weiterhin auf die Sportler, die dem eigenen Nachwuchs entstammen. Nur ein Ausländer kam zum Kader neu dazu: der russische Mehrkampf-Vize-Weltmeister Dimitrij Lankin, der vor allem im wichtigsten Vergleich der Saison gegen den StTV Singen eingesetzt werden soll, wenn es voraussichtlich um den Klassenerhalt geht.

    Auch interessant: So haben die Pfuhler ihren Aufstieg perfekt gemacht.

    Denn nur der Verbleib im Oberhaus wird als konkretes Ziel angepeilt. Mit einem blutjungen Team und einem gegenüber der Vorsaison leicht gesteigerten Etat, der aber nach den Worten des Vorsitzenden des komplett für die Finanzen zuständigen Fördervereins, Jochen Scheuerer, im untersten Bereich des Oberhauses liegt. Am Samstag (18 Uhr) wird es am ersten Wettkampftag für die Pfuhler trotz ihres Heimrechts kaum etwas zu holen geben. Da kommt der Vizemeister der Vorsaison, die KTV Straubenhardt, der sich in der neuen Saison die Meisterkrone aufsetzen will.

    TSV Pfuhl startet in die Turn-Bundesliga

    Der Pfuhler Trainer Rolandas Zaksauskas gibt sich wie immer ganz pragmatisch, redet nicht weiter von Siegen und Platzierungen, sondern sagt mit Blick auf die kommende Saison, die erste in der höchsten deutschen Klasse überhaupt: „Wir wollen gleich im ersten Wettkampf überraschen. Und zwar mit Leistung. Ich erwarte von den Jungs, dass sie auch auf Risiko gehen und dass alles wie im Training klappt. Das ist eine gute Vorbereitung auf das Duell mit Singen. Ich habe mich taktisch schon auf den Kampf gegen Straubenhardt vorbereitet und freue mich mächtig darauf.“ Die Vorbereitung auf Singen geht im Übrigen in der Frühjahrsrunde – zwischen April und Oktober ist Pause –am zweiten Wettkampftag gleich weiter, denn am 9. März müssen die jungen Pfuhler (das Durchschnittsalter der jüngsten Bundesliga-Mannschaft beträgt 19 Jahre) bei der TG Saar antreten, die zu den Topteams der Liga zählt. Am 27. April steht dann die Auseinandersetzung gegen den StTV Singen an, in dem es gilt. „Vorher“, so Zaksauskas, „müssen wir in den beiden Wettkämpfen die Schwierigkeiten testen, die die Jungs neu gelernt haben. Und das sind einige, an allen Geräten. Das kann klappen, obwohl unser Team eigentlich viel zu jung ist. Am stabilsten sind die Turner mit etwa 25 Jahren.“

    „Die Konkurrenz hat sich Topturner von den drei Vereinen geholt, die entweder abgestiegen sind oder zurückgezogen haben“, weiß Jochen Scheuerer. „Wir wollen unserem Nachwuchs die Möglichkeit geben, das Erreichte auch in der Bundesliga auszukosten. Die Jungs hier trainieren bis zu sechsmal die Woche und dann jeweils drei Stunden. Diesen Fleiß und diesen Ehrgeiz honorieren wir.“ Zumal sich die Turner untereinander sehr gut verstehen und eine homogene, lustige Truppe abgeben. „Unser Ziel ist einzig der Klassenerhalt“, so der Fördervereins-Vorsitzende, der vom Hauptverein keinerlei Unterstützung erfährt. „Wir haben kein Geld“, sagt TSV-Chef Patrick Winter, früher selbst ein guter Turner. Jedenfalls hat der Klub nicht das Geld, um ein Turn-Erstligateam gut zu unterstützen.

    Pfuhler Turner müssen gegen den starken KTV Straubenhardt ran

    Wie seine Teamgefährten freut sich der erst 17-jährige Mannschaftsführer Timo Rister unheimlich auf den Saisonstart, auch wenn er weiß: „Straubenhardt ist die beste Mannschaft der Liga und gegen uns klarer Favorit. Aber der Gegner wird auch etwas Respekt vor uns haben und wir wollen ein paar Gerätepunkte holen.“ Wie groß die Spannung bei den Turnern vor der Premiere in der ersten Liga ist, spricht Linus Mikschl aus: „Es wäre nicht normal, wenn wir nicht aufgeregt wären. Es ist eine Riesenehre für uns, Wettkämpfe mit den besten Teams Deutschlands zu bestreiten. Und wir gehören jetzt zu den besten acht.“

    Deswegen „werden uns die Eintrittskarten aus der Hand gerissen“, berichtete Jochen Scheuerer schon vor ein paar Tagen. „Die Publikumswirksamkeit hat zuletzt deutlich zugenommen.“ Trotz des kommenden Faschingswochenendes dürfte die Pfuhler Halle ausverkauft sein. Moderiert wird das Treffen mit Straubenhardt im Übrigen von Katrin Albsteiger, Mitglied des Kreistags und auch des 70-köpfigen Fördervereins Turnen Pfuhl.

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