Es sollte nicht sein: Nach ihrer hohen 19:57-Niederlage am Samstag in Hannover gegen die TuS Vinnhorst haben die Turner des TSV Pfuhl den Klassenerhalt in der Bundesliga verpasst. Mit nur einem Sieg in der gesamten Saison muss das Team von Trainer Rolandas Zaksauskas den Weg zurück in die zweite Liga antreten. In der Mannschaft herrscht aber Einigkeit: Kommende Saison wollen die Pfuhler den neuerlichen Aufstieg ins Oberhaus anpeilen. Mit dabei sein wird dann erneut der russische Weltklasseturner Dimitry Lankin, wie er gleich nach dem Wettkampf versprach. Er ist quasi ohne Eltern aufgewachsen und fühlt sich in der familiären Pfuhler Atmosphäre sehr wohl.
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Zaksauskas war schon vor der Abfahrt nach Hannover bezüglich der Chancen seines Teams skeptisch gewesen. Wusste er doch, dass Vinnhorst finanziell und personell nachgelegt hatte, um den entscheidenden Wettkampf zu gewinnen. Da konnten die Pfuhler nicht mithalten. Zwar war Dimitry Lankin mit 14 Punkten Topscorer des gesamten Duells, doch der zweite Ausländer Tomas Kuzmickas blieb ohne Punkte und der Rest der jungen Mannschaft steuerte zu wenig bei. Der Vorsitzende des Pfuhler Fördervereins, Jochen Scheuerer, nahm die Jungs in Schutz: „Sie waren nervös und haben zu viele Fehler gemacht.“ Doch Teammitglied Linus Mikschl wollte diese Entschuldigung nicht gelten lassen: „Schmarrn, so nervös waren wir nicht. Vinnhorst war klar besser und hat verdient gewonnen. Die Welt geht nicht unter. Das Jahr Bundesliga war ein Riesenerlebnis.“
Turn-Bundesliga: TSV Pfuhl verliert gegen Vinnhorst
Nach der Bodenübung (7:3 für Vinnhorst) gab es für den TSV noch Hoffnung, doch die zerstob schon am Seitpferd. Da behielten die Gastgeber mit 17:0 die Oberhand und bei einem 3:24-Rückstand war eigentlich klar, dass für die Pfuhler bereits alles gelaufen war. Daran konnte auch der 8:7-Erfolg an den Ringen nichts ändern. Die Gäste konnten ihre starke Vorstellung, die sie vor Wochenfrist gegen den Siegerländer KV abgeliefert hatten, am Sprung (3:8) und am Barren (5:7) nur bedingt wiederholen und am Reck (0:11) waren sie chancenlos. Ganz ohne Punkt blieb Timo Rister. Hinterher sagte der Mannschaftsführer: „Wir haben in der Bundesliga sehr viel Erfahrung gesammelt und können nun mit Druck besser umgehen. Der Abstieg ist nicht erfreulich, aber wir alle sind schon unheimlich motiviert für die kommende Saison. Unser Ziel ist der Wiederaufstieg.“
Der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, Martin Rister, war ein bisschen stolz: „Wir haben gelernt, dass möglich ist, woran keiner glaubt: Mit den Eigengewächsen in der Bundesliga mitmischen zu können. Deshalb bleiben wir bei unserer Strategie: Die Deutschen in unserem Team turnen als Amateure und es werden keine anderen deutschen Turner eingekauft.“