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Ulm: Tod eines Läufers beim Einstein-Marathon bleibt ein Rätsel

Ulm

Tod eines Läufers beim Einstein-Marathon bleibt ein Rätsel

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    Der diesjährige Einsteinmarathon wurde von dem Tod eines 30-jährigen Läufers überschattet.
    Der diesjährige Einsteinmarathon wurde von dem Tod eines 30-jährigen Läufers überschattet. Foto: Alexander Kaya

    Am Tag nach einem Sportereignis wie dem Einstein-Marathon mit knapp 13.000 Teilnehmern sollten eigentlich diejenigen im Mittelpunkt stehen, die mit Leistungen überzeugt haben, mit ihren Siegen und dem Überwinden eigener Grenzen. Dieses Jahr ist es anders.

    Der Todesfall eines 30-jährigen Halbmarathonläufers überschattete den Wettkampf. Er war nach fast zwei Stunden kurz vor dem Ziel zusammengebrochen. Andere Läufer fingen sofort mit der Reanimation an, Rettungssanitäter wurden gerufen, doch es half nichts. Wenig später starb der Mann. Es ist der erste Todesfall in der 14-jährigen Geschichte der Ulmer und Neu-Ulmer Veranstaltung. Markus Ebner, einer der Organisatoren, stand direkt daneben, als der Sportler reanimiert wurde. "Das war extrem tragisch", sagt er. Warum der Mann zusammenbrach, blieb auch einen Tag danach ein Rätsel. Der 30-Jährige galt als fitter und trainierter Läufer. Die Familie des Toten möchte aber keine Obduktion. Außerdem soll die Herkunft des Mannes nicht öffentlich gemacht werden.

    30-Jähriger stirbt bei Einstein-Marathon in Ulm

    Claus-Martin Muth ist der leitende Notarzt des Einstein-Marathons. Er kann nur spekulieren. "Es gibt zwei wahrscheinliche Möglichkeiten und viele unwahrscheinliche", sagte er gegenüber unserer Redaktion. Möglichkeit eins galt schon am Sonntag für recht wahrscheinlich. Der Mann litt wenige Wochen vor dem Start des Laufs an einer Erkältung, die er unter Umständen nicht vollständig überstanden hatte. "Dass man eine Erkältung vor dem Sport komplett auskurieren muss, ist vielen Leuten gar nicht bewusst", erklärt Muth. Denn selbst eine scheinbar harmlose Erkältung kann das Herz schwächen.

    Dieses war bei dem Mann vielleicht schon durch eine unerkannte Vorerkrankung nicht voll leistungsfähig. Das ist Claus-Martin Muths zweite Theorie. Solche Krankheiten sind tückisch. Denn in routinemäßigen Untersuchungen sind sie oftmals nicht festzustellen. So kann es passieren, dass selbst die Herzen von trainierten Profisportlern, die von ihren Vereinen medizinisch professionell betreut werden, in Wettkampfsituationen aufhören zu schlagen.

    Umso größer ist die Gefahr bei Amateursportlern. Ihnen rät Muth, sich vor der Teilnahme gründlich von einem Arzt untersuchen zu lassen. "Mindestens vom Hausarzt, besser von einem Sportmediziner", sagt er. Und ohne ausreichendes Training funktioniere ein Langlauf ohnehin nicht. Ein Jahr, schätzt Muth, sollte die Vorbereitung schon dauern. Er ist selbst schon beim Einstein-Marathon mitgelaufen und weiß, dass man den Veranstaltern wegen des Todesfalls keinen Vorwurf machen kann. Außerdem möchte er nicht, dass das Laufen jetzt als gefährlich angesehen wird. "Laufen ist in der Lage, vielen Krankheiten vorzubeugen." Vorfälle wie den am Sonntag könne es aber leider immer geben.

    Das sagt auch Markus Ebner: "Es war das 14. Mal." Da müsse man leider damit rechnen, dass früher oder später etwas passiert.

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