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Tischtennis: Tischtennis-Managerin mit Charme und Sachverstand

Tischtennis

Tischtennis-Managerin mit Charme und Sachverstand

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    Selbst zum Schläger greifen wird Nadine Berti nicht. Für die Managerin des Tischtennis-Bundesligisten TTC Neu-Ulm gibt es ohnehin viel zu tun.
    Selbst zum Schläger greifen wird Nadine Berti nicht. Für die Managerin des Tischtennis-Bundesligisten TTC Neu-Ulm gibt es ohnehin viel zu tun. Foto: Willi Baur

    So ganz ohne Erfahrungen im Tischtennis hat Nadine Berti ihre Aufgabe als Managerin des neuen Bundesligisten TTC Neu-Ulm nicht übernommen. Die 35-Jährige erinnert sich: „Zuhause hatten wir eine Platte vor der Garage. Da haben wir oft gespielt.“ Auch mit Vater Günter „Gin“ Berti natürlich, der bis in die späten 1980er-Jahre hinein ein namhafter Fußballer beim SSV Ulm 1846 war.

    Nur: Diese Kenntnisse helfen ihr aktuell wenig, jetzt sind andere Qualitäten gefragt. Mit denen kann die bislang eher dem Tennis und Turnen verbundene Ulmerin allerdings reichlich aufwarten. Viel Organisationstalent etwa und tiefe Einblicke in die Mechanismen des Profisports. „Die sind auch in höchst unterschiedlichen Sportarten nahezu identisch“, hat die diplomierte Sportwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Ökonomie in ihrem bewegten Berufsleben festgestellt.

    Managerin des TTC Neu-Ulm hat auch im Fußball gearbeitet

    Das hat sie im Anschluss an ihr Studium an der TU München quasi quer durch die Szene populärer Disziplinen geführt: Fußball beim FC Kaiserslautern, damals noch Bundesligist, und beim FC Augsburg, dazu die Arbeit für renommierte und international tätige Agenturen bei der Vermarktung großer Wintersport-Ereignisse, Vierschanzentournee und Ski-Weltcup beispielsweise, und zuletzt Basketball beim Vorzeige-Klub in der Heimat: Ratiopharm Ulm.

    Und nun der TTC Neu-Ulm also. Tischtennis ist zwar durchaus populär, aber in der Region doch eher eine Randsportart. Kurz habe sie schon gezögert, als ihr Florian Ebner den Job angeboten hat, räumt Nadine Berti ein: „Aber dann habe mich von ihm doch ganz schnell für das Projekt begeistern lassen.“ Hilfreich sei dabei auch die gute Zusammenarbeit mit Ebner bei der Organisation der Tennis-Senioren-Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr gewesen.

    Ein weiteres Motiv für ihr Engagement: „Es ist unheimlich reizvoll, etwas komplett Neues aufzubauen“, sagt die TTC-Managerin, die Ende Mai beim Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft in Frankfurt zum ersten Mal Spitzen-Tischtennis live erlebt hat. „Großer Sport und eine tolle Atmosphäre“, schwärmt sie noch heute.

    Gibt es Vergleichbares bald auch in Neu-Ulm? Dazu äußert sich Berti lieber zurückhaltend, vermutlich durchaus im Sinne von TTC-Initiator Florian Ebner: „Ein gesicherter Platz im Mittelfeld wäre schön, damit wären wir hochzufrieden.“ Der amtierende nationale Meister und Pokalsieger TTF Ochsenhausen jedenfalls kommt im zweiten Halbjahr gleich zwei Mal an die Donau: Zum Pokal-Achtelfinale im September und zum Bundesliga-Derby Anfang November. Wo diese und die anderen Partien ausgetragen werden, zeichnet sich Nadine Berti zufolge inzwischen ab, soll indes erst nach Klärung letzter Feinheiten bekannt gegeben werden. Fest steht aber: „Die Heimspiele sind auf jeden Fall gesichert.“

    TTC Neu-Ulm bastelt am Team hinter dem Team

    Gleichwohl gibt es für Ebner und Berti bis zum ersten Aufschlag Mitte August noch viel zu tun, vor allem bei der Zusammenstellung des „Teams hinter dem Team“, das etwa für die Physiotherapie und die Medienarbeit zuständig ist. Zudem stehen hinter den Namen der asiatischen Spieler noch ein paar Fragezeichen. Beim Brasilianer Gustavo Tsuboi und den europäischen Spielern geht es für die Managerin eher um eine möglichst effiziente Reiseplanung. So lebt der portugiesische Spitzenmann Tiago Apolonia, der in der vergangenen Woche bei den Europaspielen in Minsk eine gute Figur abgegeben hat, weiterhin mit seiner Frau in Lissabon.

    Kürzer sein wird die Anreise für den einzigen Deutschen in der völlig neu zusammengestellten Mannschaft sein : Der nationale Jugendmeister Kay Stumper wohnt nach wie vor in Singen in der Nähe des Bodensees. Für die gemeinsame Zeit vor Ort freilich muss Nadine Berti schon jetzt vorsorgen: Hotels, Transporte und Trainingsmöglichkeiten. Dabei setzt der Bundesliga-Neuling auch auf Kooperationen mit dem SSV Ulm 1846 und den Tischtennisfreunden in Ochsenhausen, die insofern Konkurrenz und eine Art Pate zugleich sind.

    „Aber auch von den Verantwortlichen und anderen Klubs der Liga sind wir bisher sehr freundschaftlich unterstützt worden“, freut sich die Managerin. Ohnehin wird der mit einer „Wildcard“ in die Bundesliga aufgenommene Kleinverein diversen Medienbeiträgen zufolge dort mehr als Bereicherung denn als lästiger Konkurrent betrachtet.

    „Es geht sehr kollegial zu im Tischtennis“, hat die umtriebige junge Frau feststellen können. Ansonsten sei die Szene für sie zwar noch Neuland. „Aber ich bin flexibel und lerne schnell“, sagt Nadine Berti selbstbewusst: „Dass ich mich im Sport gut auskenne, sehe ich als großen Vorteil.“

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