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Tischtennis: Saisonende nach dem Hauruck-Prinzip

Tischtennis

Saisonende nach dem Hauruck-Prinzip

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    Ausgespielt: Die Saison im Tischtennis ist beendet – mit teilweise schmerzlichen Entscheidungen.
    Ausgespielt: Die Saison im Tischtennis ist beendet – mit teilweise schmerzlichen Entscheidungen. Foto: Peter Kleist

    Bundesweit ringen die Sportverbände darum, wie nun mit der wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen und sowieso verkorksten Saison zu verfahren ist. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat seine Vereine, wie berichtet, sogar abstimmen lassen. Man kann es sich also ziemlich schwer machen. Aber auch so leicht wie die Tischtennisspieler. Bei denen ist seit ein paar Wochen Schluss, als Abschlusstabellen gelten die von Mitte März. Die entscheiden ohne Rücksicht auf Verluste zudem über Auf- und Abstieg, auch wenn sie oft schief und krumm sind. Leidtragende dieser radikalen Lösung sind die Männer des FC Straß. Die belegen in der Landesliga den neunten und drittletzten Tabellenplatz, die Mannschaft um Spitzenspieler Christian Schmöger steigt somit ab. Straß hat allerdings in dieser Saison erst 14 Spiele gemacht und aus denen zwölf Punkte geholt. Zum Vergleich: Die unmittelbar vor Straß auf dem ersten Nichtabstiegsplatz stehende TSG Ailingen kommt auf 13 Punkte aus 17 Partien.

    So etwas darf man sicher einen Härtefall nennen und das wäre noch zurückhaltend formuliert. Christian Aust, der Abteilungsleiter des FC Straß, sagt: „Wir wären gerne drin geblieben und wir sind uns sicher, dass wir den Klassenerhalt noch geschafft hätten.“ Vielleicht sind seinem Verein wenige Tage zum Verhängnis geworden. Am Wochenende nach dem Abbruch hätte Straß gegen den Tabellendritten Aulendorf und den Letzten Herrlingen gespielt. Christian Aust geht von einer Niederlage und einem Sieg seiner Mannschaft aus. Der hätte schon gereicht, um auf einen Nichtabstiegsplatz zu klettern.

    Für viel gerechter würde man beim FC Straß eine Quotientenregelung halten: Die Tabellen würden sich dann nach pro Spiel geholten Punkten errechnen. Bei Straß wären das 0,86 und bei der aktuell besser platzierten TSG Ailingen 0,76. Straß bliebe demnach drin, Ailingen würde absteigen. Im Handball und im Volleyball würde vermutlich so verfahren, sollte die Saison erwartungsgemäß abgebrochen werden.

    Der FC Straß hat nun am vergangenen Samstag per Einschreiben Einspruch gegen die nicht nur aus seiner Sicht ungerechte Regelung im Tischtennis eingelegt. Sollte dieser abgelehnt werden, dann bleibt dem Verein zumindest ein eher schwacher Trost. Die zweite und die dritte Mannschaft profitieren nämlich vom Hauruck-Modell der Verbände. Weil es in dieser Saison definitiv keine Relegation gibt, steigen beide als Tabellenzweiter ohne Umwege auf. Die zweite Garnitur von der Kreisliga A in die Bezirksklasse, die dritte von der Kreisliga B in die Kreisliga A. (pim)

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