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Tischtennis: Krimi ohne Happy End: TTC Neu-Ulm verliert Heimpremiere

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Krimi ohne Happy End: TTC Neu-Ulm verliert Heimpremiere

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    Tiago Apolonia vom TTC Neu-Ulm (links) holt gegen Ovidiu Ionescu (Mühlhausen) den Ehrenpunkt für den TTC in dessen Heimpremiere in der Ratiopharm-Arena. Rund 350 Zuschauer sind gekommen, um den Bundesligisten zu sehen. Dafür wurden extra mobile Tribünen aufgestellt.
    Tiago Apolonia vom TTC Neu-Ulm (links) holt gegen Ovidiu Ionescu (Mühlhausen) den Ehrenpunkt für den TTC in dessen Heimpremiere in der Ratiopharm-Arena. Rund 350 Zuschauer sind gekommen, um den Bundesligisten zu sehen. Dafür wurden extra mobile Tribünen aufgestellt. Foto: Willi Baur

    Tischtennis kann mitunter grausam sein. Das musste der TTC Neu-Ulm am Sonntag in der Bundesliga auch bei seiner Heimpremiere in der Ratiopharm-Arena erfahren. Zwar unterlag der Neuling nicht ganz unerwartet dem Post SV Mühlhausen auf den ersten Blick recht deutlich mit 1:3. Aber danach waren sich beide Seiten einig: Hätte Gustavo Tsuboi im Schlüsselspiel des Nachmittags gegen Nationalspieler Steffen Mengel seinen Matchball im Entscheidungssatz verwandelt, wäre die Partie wohl anders verlaufen.

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    Verständlich, dass der Brasilianer später reichlich zerknirscht am Boxenrand sein Handtuch knetete. „Das Publikum hat mich so toll unterstützt. Schade, dass ich mich nicht mit einem Sieg bedanken konnte“, bedauerte der 34-jährige Linkshänder, haderte indes auch mit den Schiedsrichtern. Mengels Aufschläge seien häufig nicht regelkonform, kritisierte Tsuboi. Wohl nahm er auch sein Team in die Pflicht („in den nächsten Spielen müssen wir besser werden“), mochte jedoch keine zu strengen Maßstäbe anlegen: „Die Mannschaft lernt noch und muss erst aufgebaut werden.“

    Tischtennis-Bundesliga: TTC Neu-Ulm verliert gegen den Post SV Mühlhausen

    Ähnlich äußerte sich Trainer Chen Zhibin: „Die Moral stimmt, aber wir brauchen noch etwas Zeit.“ Auch er selbst kenne selbst die eigenen Akteure noch nicht gut genug. Dennoch: „Die Niederlage tut weh“, bilanzierte der Coach. „Mühlhausen war in den entscheidenden Situationen einfach cleverer, vielleicht auch nervenstärker.“ Bei Tsuboi, aber auch bei Tiago Apolonia hatte er wiederholt „Rückschlag-Probleme“ beobachtet, ungewöhnliche aus seiner Sicht, die nur eine Erklärung zuließen: „Offenbar hatten sie da kein Gefühl.“

    Spitzenmann und „Kapitän“ Apolonia hatte die Gastgeber immerhin im Eröffnungseinzel in Führung gebracht. In vier engen Sätzen bezwang er den mehrfachen rumänischen Meister Ovidiu Ionescu, konnte daran aber im Spitzeneinzel gegen den österreichischen Routinier Daniel Habesohn nicht mehr anknüpfen.

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    „Da hatte ich mit meinem Rückschlag ein großes Problem, vor allem habe ich mir hier wohl oft zu langsam bewegt“, befand der Portugiese selbstkritisch. Was auch am psychologischen Druck gelegen haben mag. „Wenn Gustavo uns in Führung gebracht hätte, wäre es vielleicht für uns gelaufen“, so Apolonia. „Das war sicher der Knackpunkt für das gesamte Spiel“, resümierte denn auch Mühlhausens Trainer Erik Schreyer. Von da ab sei sein Team „psychologisch im Vorteil“ gewesen. Sieger Mengel räumte ebenfalls ein: „Beide Mannschaften hatten die Chance, das Spiel in ihre Richtung zu drehen.“ Vor seinem Auftritt hatte Daniel Habesohn die Neu-Ulmer Führung egalisiert, allerdings auch gegen Viktor Brodd erst nach vier relativ knappen Sätzen.

    Rund 350 Zuschauer kommen zum TTC Neu-Ulm in die Ratiopharm-Arena

    Der Schwede war diesmal für Abdel-Kader Salifou in das Neu-Ulmer Team gerückt, schlug sich gegen den in der Weltrangliste mehr als 420 Plätze höher notierten Österreicher wacker und ärgerte sich nur über „einige unnötige Rückhand-Fehler“. Der junge Franzose Salifou hätte gemeinsam mit Tsuboi das Schlussdoppel bestreiten sollen. Doch dazu kam es im Gegensatz zum Auftaktmatch in Grünwettersbach bekanntlich nicht mehr. Etwas enttäuscht war man im TTC-Lager schon, freilich nur über den Spielausgang. „Die Stimmung in der Halle war doch toll“, freute sich der Trainer.

    In der Tat hatte Sprecher Dominic Gebauer alles gegeben, das Publikum auch. Rund 350 Fans kamen zur Heimpremiere, nicht schlecht mangels gewachsenem Stammpersonal. „Und das Wetter war heute für Tischtennis einfach zu schön“, analysierte TTC-Chef Florian Ebner. Die Tendenz auf den Rängen jedenfalls war ziemlich eindeutig: Wer kam, kommt vermutlich wieder.

    Womöglich auch der Fan, der beim Verlassen der Arena nach dem nachmittäglichen Nervenkitzel grummelte: „Ich brauch’ heute keinen Tatort mehr.“

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