Dass mehr als vier Monate lang kein Spielbetrieb möglich war, das war am deutlichsten an den Sitzschalen auf der fast leeren Haupttribüne im Ulmer Donaustadion zu erkennen. Die waren mit einer dicken Staubschicht überzogen. So gar nicht eingestaubt präsentierte sich dafür die Mannschaft des SSV Ulm 1846 Fußball. Im ersten Testspiel des Sommers wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit und unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften der bayerische Nachbar FV Illertissen mit 8:0 abgefertigt. Zu dessen Ehrenrettung muss erwähnt werden, dass der bayerische Regionalligist mit Marco Konrad nicht nur einen neuen Trainer, sondern auch eine weitgehend neu formierte Mannschaft hat, zudem waren nicht alle Neuzugänge einsatzberechtigt. Sportvorstand Karl-Heinz Bachthaler stellte fest: „Nach nur zwei Trainingseinheiten kann es noch nicht funktionieren.“ Das wiederum schmälert nicht die sehr ordentliche Leistung des Südwest-Regionalligisten.
SSV Ulm 1846 ist in der Vorbereitung weiter
Dass Ulm in der Vorbereitung weiter ist, wurde schnell deutlich. Schon nach vier Minuten vollendete Felix Higl eine flotte Kombination zum 1:0. Die Gästeabwehr war nicht nur in dieser Situation überfordert, immerhin hielt der junge FVI-Schlussmann Tizian Fendt, was es zu halten gab. Einen Schuss von Tobias Rühle entschärfte er beispielsweise mit einer tollen Parade (7.). Rühle war wenig später dennoch zum 2:0 erfolgreich. Felix Higl erhöhte mit seinen beiden Toren auf 4:0 (15./33.). Adrian Beck besorgte im Anschluss an eine Ecke per Kopf den 5:0 Pausenstand (36.).
Japaner in Reihen des FV Illertissen verpasst den Ehrentreffer
Nur zwei brenzlige Situationen hatte die Ulmer Hintermannschaft in Halbzeit eins zu überstehen. Einen Schuss von Maurice Strobel parierte der neue Torhüter Niclas Heimann problemlos (12.). 25 Minuten danach klärte ein Ulmer Abwehrspieler vor dem einschussbereiten Japaner Natsuhiko Watanabe.
Auch interessant: Der Fahrplan für die bayerischen Regionalligisten
In der Halbzeit wechselten beide Trainer nahezu komplett, im Anschluss hatten die Gäste die erste Möglichkeit. Max Zellers Schuss fand jedoch nicht den Weg ins Ziel (47.). Steffen Kienle hatte auf der anderen Seite mehr Glück, mit seinem Tor war das halbe Dutzend voll (56.). Ulm war in der Folge nicht mehr ganz so dominant wie vor dem Seitenwechsel. Dementsprechend kam auch Illertissen zur einen oder anderen Torchance. Die beste davon ließ Tim Bergmiller frei stehend am zweiten Pfosten aus (71.). Zwei Foulelfmeter sorgten schließlich für den 8:0-Endstand. Beide Male war Johannes Reichart vom Punkt aus erfolgreich (84./89.). SSV-Kapitän Florian Krebs musste übrigens unmittelbar vor der Partie wegen Rückenproblemen passen.