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Tennis ist längst kein Trendsport mehr

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Tennis ist längst kein Trendsport mehr

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    Die Zeiten haben sich geändert: Früher gab es einen Tennis-Boom, heute ist nur ein Teil der Plätze ausgelastet. Einige werden für andere Zwecke verwendet. Foto: ub
    Die Zeiten haben sich geändert: Früher gab es einen Tennis-Boom, heute ist nur ein Teil der Plätze ausgelastet. Einige werden für andere Zwecke verwendet. Foto: ub Foto: ub

    Abteilungsleiter Prof. Dr. Georg Schulz vom TSV Pfuhl kann diese Entwicklung nur bestätigen. "Die Beliebtheit des Tennissports ist zurückgegangen. Unsere Halle ist nur zu 80 Prozent ausgelastet. Es fehlen Vorbilder wie einst Steffi Graf." Dennoch ist die Halle für den Verein von eminenter Bedeutung. "Wir sind eine Sportgemeinschaft. Wenn wir uns nur im Sommer träfen, könnten wir und unsere Sportgaststätte dicht machen." Weitere Gründe sind für den Abteilungsleiter die zunehmenden Kosten, die sich die Mitglieder nicht mehr leisten können oder wollen. "Die Energiekosten sind um das Eineinhalbfache gestiegen, aber die Beiträge sind seit zehn Jahren gleich." Gute Resonanz erhält Schulz von der Jugend. Durch sie erhofft er sich, dass neue Tennisbegeisterung, vor allem auch bei den Elternteilen aufkommt.

    Geldprobleme kein Grund für die Tennismüdigkeit

    Beim TC Weißenhorn sinken die Zahlen zwar nicht, aber sie steigen auch nicht. Für den stellvertretenden Abteilungsleiter Peter Duschek ist "schon klar, dass weniger kommen als zu den Zeiten von Boris Becker und dass es andere Trendsportarten gibt. Mit Jugendcamps oder anderen Veranstaltungen können die fortbleibenden Sportler aber meist wieder an Land gezogen werden." Finanzielle Probleme als Grund für die Tennismüdigkeit sieht Duschek nicht. Der kostenaufwendigere Golfsport beispielsweise stößt in Weißenhorn nicht auf Desinteresse. "Die Menschen werden immer älter und suchen sich folglich auch Sportarten, die im höheren Alter betrieben werden können."

    Dieses Szenario ist nicht nur in den Vereinen zu erkennen, sondern ebenfalls bei kommerziellen Tennisanbietern wie beispielsweise die Kingsarena in Unterelchingen, die früher Tennis angeboten hat, nun auf Billard und Minigolf umgestiegen ist. "Der Tennisklub Elchingen hat selber seine Anlage ausgebaut, da lohnt es sich für uns nicht mehr Tennis anzubieten", sagt Mitarbeiter Stefan Caspers.

    Ein ähnliches Konzept besteht bei Sport Sohn in Neu-Ulm. Zwar bietet der Sporttreff am Muthenhölzle weiterhin die Möglichkeit, neben Badminton, Tischtennis und Squash auch Tennis zu betreiben, jedoch stehen von den anfangs neun Plätzen jetzt nur noch fünf zur Verfügung, da in der anderen, älteren Halle ein Lagerverkauf eingerichtet wurde. Laut Michael Burger, Mitarbeiter des Sportgeschäftes, erwies sich ein Lagerverkauf als "sinnvoller und rentabler, da im Sommer die Hallen nicht komplett ausgelastet sind und sich diese Outlet-Form mit reduzierten Preisen angeboten hat, weil sie sehr beliebt war." (krom)

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