Sie habe es tatsächlich geschafft: Die Spieler des TSV Neu-Ulm besiegten im Derby der württembergischen Fußball-Landesliga Türkspor Neu-Ulm mit 2:1 und überwintern vor dem Lokalrivalen auf Tabellenplatz eins. „Aufgrund der zweiten Halbzeit geht das in Ordnung“, sagte TSV-Trainer Lukas Kögel. Der Kollege Ünal Demirkiran sah das naturgemäß anders: „Wir haben in der zweiten Halbzeit sehr viel investiert und hätten den Sieg verdient gehabt.“ Rund 700 Zuschauer sahen im Muthenhölzle ein echtes und obendrein bemerkenswert faires Spitzenspiel. Schiedsrichter David Modro musste keine einzige Gelbe Karte zeigen.
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Beide Mannschaften versuchten trotz des schwierigen Untergrunds mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen. Der TSV Neu-Ulm war in den ersten 25 Minuten tonangebend und ging mit seinem ersten gelungenen Angriff in Führung. Kevin German stocherte den Ball nach einer Flanke von Awet Kidane an Türkspor-Torhüter Ediz Özer vorbei ins Netz (22.). Nun wurde der Druck von Türkspor größer. Erst behielt TSV-Torhüter Kim Anders gegen Sascha Endres den Überblick (35.), dann mussten seine Vorderleute in höchster Not nach einem Schuss von Gjentijan Haxhijaj klären (36.). Drei Minuten später war es dann aber so weit: Die Flanke von Özgür Sahin wurde von Ilir Tupella mit dem Kopf zum 1:1 ins lange Eck verlängert (39.).
TSV Neu-Ulm besiegt Türkspor im Stadtderby
Zu diesem Zeitpunkt war der Ausgleich absolut verdient, Türkspor kam vor der Pause sogar noch zu weiteren Möglichkeiten. Ein Treffer von Alper Bagceci wurde von Schiri jedoch zu Recht wegen eines vorhergehenden Foulspiels nicht anerkannt. In Halbzeit zwei war der TSV Neu-Ulm wieder aktiver und hatte die erste gute Möglichkeit zur erneuten Führung. Ediz Özer konnte eine Freistoßflanke gerade noch aus dem oberen Torwinkel fischen (50.). Auf der anderen Seite wurde Burak Tastan im letzten Moment vom überragenden TSV-Kapitän Daniel Schuhmacher gebremst (54.).
Beiden Teams war anzumerken, dass sie sich nicht mit einer Punkteteilung zufrieden geben wollten. Türkspor wurde jedoch meist nur bei Standardsituationen gefährlich, ein Freistoß brachte allerdings auf der anderen Seite die Entscheidung. Awet Kidane hatte in Richtung zweitem Pfosten gezielt, von dort kam der Ball zurück und Daniel Schuhmacher krönte seinen starken Auftritt mit dem 2:1 (82.).
Mit dem Treffer machte er auch seinem Trainer Lukas Kögel einen Gefallen. Der verkündete einen Tag nach dem Derby, dass er bis zum Saisonende an der Seitenlinie des TSV stehen wird. Im Frühjahr könnte der aktuell an der Schulter verletzte Kapitän auch wieder auf dem Platz stehen.
TSV Neu-Ulm: Anders – Kurz, Schuhmacher, Rupp, Schweizer – Schlotter (77. Dipsizgöl), Patent, Beer, Kidane – Fidan (90.+2 Botzenhardt), German (72. Ufschlag).
Türkspor Neu-Ulm: Özer – Evens (85. Karasoy), Haxhijaj, Endres, Ö. Sahin – Kajan, Aksoy, Bagceci (62. Tekin), Hämmerle (80. Malheiro) – Tastan, Tupella.