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Strapaze: Motorradtour auf Rennrädern

Strapaze

Motorradtour auf Rennrädern

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    Regen und nur noch fünf Grad Celsius: Wolfgang Groner (gelbe Jacke) und Robert Schütz bei der Auffahrt zum Timmelsjoch.
    Regen und nur noch fünf Grad Celsius: Wolfgang Groner (gelbe Jacke) und Robert Schütz bei der Auffahrt zum Timmelsjoch. Foto: Foto: skat

    Vöhringen Von Nago am Gardasee nach Illerberg in drei Tagen, das schaffen viele Radfahrer. Elf Sportlern des SC Vöhringen war der direkte Weg zu einfach. Sie machten deswegen einige Umwege über diverse Alpenpässe. Insgesamt 610 Kilometer mit 11000 Höhenmetern kamen so zusammen.

    „Eine schöne Motorradtour hast du dir da einfallen lassen“, kommentierte ein Arbeitskollege von Thomas Hiller, als der ihm von der Dreitages-Tour der Vöhringer Radsportler berichtete. Die legten die rund 200 Kilometer am Tag allerdings auf Rennrädern zurück.

    Los ging es fast auf Meereshöhe am Gardasee. Auf dem 2233 Meter hohen Pordoijoch in den Dolomiten kamen die Vöhringer noch trocken an, doch bei der Abfahrt durch die 33 Kehren nach Arraba fing es zu schütten an, sodass kurzerhand beschlossen wurde, den direkten Weg ins Winterurlaubs- und Mountainbikerparadies Corvara zu nehmen.

    Am zweiten Tag ging es zunächst zehn Kilometer das Grödnerjoch (2121 Meter) hoch. Hinter Sterzing wartete dann die zweite Herausforderung des Tages, der Jauffenpass (2094 Meter). Pünktlich am Anstieg fing der Nieselregen an, die Wolkenbrüche hinter der Passhöhe bewegten einige der Vöhringer, sich bei der Abfahrt ins Begleitfahrzeug zu setzen. Ein Teil der Kollegen, alle zitternd wie Espenlaub und mit nur noch wenig Gefühl in den eiskalten Händen, machte sich gleich auf den Weg hoch aufs Timmelsjoch (2509 Meter), um sich wieder warm zu strampeln. „Das war die schlimmste Abfahrt, die ich bisher gemacht habe“, gestand Abteilungsleiter Ludwig Schrapp.

    Den Leistungen tat diese Strapaze keinen Abbruch. So benötigte etwa Sportstudent Hubert Mahler für die 28 Kilometer lange Auffahrt zum Timmelsjoch nur eine Stunde und 46 Minuten. „Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag einen Berg schnell zu fahren“, kommentierte er lapidar, bevor er bei fünf Grad Celsius vom Fahrrad stieg. Die Abfahrt zwischen den Schneewänden ins Ötztal nach Längenfeld wollte er sich völlig durchnässt nicht mehr antun.

    Am dritten Tag hielt die elf Fahrer im Inntal zunächst ein Plattfuß auf der Bundesstraße Richtung Imst etwas auf, bevor es das Hahntennjoch (1894 Meter) hoch ging. „Lieber das Timmelsjoch im Regen als das Hahntennjoch bei Sonne“, stöhnte Thomas Vogt nach dem knackigen Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,7 und maximal 18,9 Prozent auf knapp 14 Kilometern. Hinunter ins Lechtal und den Gaichtalpass hoch ins Tannheimer Tal nach Oberjoch, über Wertach und Kempten nach Illerberg lief es dann wie am Schnürchen. Einen Tagesschnitt von 30 Kilometern pro Stunde hatten die Radfahrer am Ziel auf ihren Navigationsgeräten stehen. (skat)

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