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Stabhochsprung: Erster Ulmer "City Jump": Party mit schmerzhaftem Ende

Stabhochsprung

Erster Ulmer "City Jump": Party mit schmerzhaftem Ende

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    Stefanie Dauber (oben) vom SSV Ulm 1846 hat den „City Jump“ auf dem Münsterplatz bei den Frauen zwar gewonnen, bei der Höhe zur WM-Norm verletzte sie sich aber.
    Stefanie Dauber (oben) vom SSV Ulm 1846 hat den „City Jump“ auf dem Münsterplatz bei den Frauen zwar gewonnen, bei der Höhe zur WM-Norm verletzte sie sich aber. Foto: Horst Hörger
    Rund um die mobile Stabhochsprung-Anlage vor dem Münster war einiges los.
    Rund um die mobile Stabhochsprung-Anlage vor dem Münster war einiges los. Foto: Horst Hörger

    Eine Verletzung kommt immer zur falschen Zeit. Wenn man im Sport allerdings in einem Wettkampf mitten in der Innenstadt vor heimischem Publikum an den Start geht, den man selbst mitorganisiert hat, den man schon gewonnen hat und trotzdem noch die WM-Norm angreift, dann ist das vermutlich einer der schlechtesten Momente, den es für eine Verletzung geben kann. Genau einen solchen Moment hat Stefanie Dauber vom SSV Ulm 1846 am Freitagabend erwischt. Die Stabhochspringerin war im Organisationsteam des "City Jumps, des ersten Stabhochsprung-Meetings auf dem . Ihr Verein war Ausrichter, das Ulmer City Marketing der Veranstalter. Gelungen war die allemal, da waren sich hinterher alle einig – auch wenn Stefanie Dauber mit einem dicken Pflaster am Kinn bei der Siegerehrung dastand.

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    Ihre Verletzung geschah in ihrem ersten Versuch über 4,56 Meter, die Norm, die Stabhochspringerinnen erfüllen müssen, um sich für die Leichtathletik-WM in Doha zu qualifizieren, die Ende September startet. Dauber riss die Latte und fiel unglücklich. Ihr Trainer Wolfgang Beck, gleichzeitig Leichtathletik-Abteilungsleiter des SSV, hat es beobachtet: „Sie ist mit dem Kinn ans Knie gekommen.“ Das Ergebnis: ein rund drei Zentimeter langer Schnitt, der getackert werden musste. Es ging nicht mehr weiter für die Lokalmatadorin, die sich so auf den Wettbewerb gefreut hatte. „Muss man jetzt abhaken“, sagte sie hinterher. „Es kommen ja noch weitere Wettkämpfe und da werde ich weiterhin versuchen, die Norm zu springen.“ Nichtsdestotrotz sei der Wettbewerb eine „tolle Veranstaltung“ gewesen. Rund um die mobile Anlage – der Anlauf bestand aus einem erhöhten, etwa einen Meter breiten Steg – hatten sich einige hundert Zuschauer versammelt, die beiden Tribünen, die die Veranstalter aufgebaut hatten, waren nahezu bis auf den letzten Platz belegt.

    SSV-Stabhochspringerin Stefanie Dauber verletzt sich beim Ulmer "City Jump"

    Der Deutsche Meister Raphael Holzdeppe war auch auf dem Ulmer Münster.
    Der Deutsche Meister Raphael Holzdeppe war auch auf dem Ulmer Münster. Foto: Horst Hörger

    Doch so sehr sich der Münsterplatz auch als Kulisse eignete: Er hatte enorme Tücken. Der Wind bläst dort ständig, mal mehr und mal weniger stark. Vor allem zu Beginn des Frauenspringens wehte er so energisch, dass er die fünf Athletinnen vor große Herausforderungen stellte. Immer wieder mussten sie ihre Anläufe abbrechen oder wurden beim Sprung vom Wind weit nach außen getragen. Als erstes schied Chloe Henry aus Belgien aus, die nicht über die Eingangshöhe von 4,01 Meter kam. Es folgten Luzia Herzig vom TV Engen (4,01 Meter) und Katharina Bauer von Bayer Leverkusen (4,16 Meter). Um den Sieg sprangen letztlich Dauber und die Schweizerin Nicole Büchler. Sie schaffte den Sprung über 4,36 Meter nicht, ihre Ulmer Gegnerin packte ihn im letzten Versuch. Die Latte wackelte allerdings bedrohlich. Dann griff Dauber die WM-Norm an, doch mehr als ein Versuch blieb ihr verwehrt, dafür war der Schnitt am Kinn zu tief.

    Ihr Trainer Beck war trotzdem begeistert: „Für mich ist sie sensationell gesprungen. Um bei diesen Bedingungen zu springen, musst du richtig gut sein.“ Er hatte die Idee zu so einer Veranstaltung schon vor vielen Jahren, dass es jetzt geklappt hat sei „eine super Sache“. Eine Neuauflage könne er sich gut vorstellen: „Wenn man sieht, wie gut das ankommt, muss man schauen, dass man es wiederholen kann.“ Schließlich hatten die Veranstalter auch im Männerfeld hochkarätige Sportler an die Donau lotsen können, allen voran den neuen Deutschen Meister Raphael Holzdeppe vom LAZ Zweibrücken und den Polen Piotr Lisek, der in diesem Jahr bereits über die magische Marke von sechs Metern gesprungen ist. Er hatte die Favoritenrolle inne und zeigte auch, warum. Während Holzdeppe und der Deutsche Bo Kanda Lita Baehre (Bayer Leverkusen) nicht über die 5,71 Meter kamen, brauchte der Pole dafür nur einen Versuch und hatte den Sieg sicher. Dann probierte er es über sechs Meter, aber die waren nicht drin.

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