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Sportskanonen: Aus Neugier wurden 54 Jahre an der Pfeife

Sportskanonen

Aus Neugier wurden 54 Jahre an der Pfeife

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    Das 2000. Spiel: Im Oktober 2010 leitete Hans Patschicke (hier mit den Spielführern der Teams sowie Schiedsrichterobmann Wolfgang Glaser/links und Xaver Erdle) die Partie TSV Wasserburg - Türkiyemspor Krumbach.
    Das 2000. Spiel: Im Oktober 2010 leitete Hans Patschicke (hier mit den Spielführern der Teams sowie Schiedsrichterobmann Wolfgang Glaser/links und Xaver Erdle) die Partie TSV Wasserburg - Türkiyemspor Krumbach. Foto: Christian Hönig, SRG West

    von Uli Anhofer

    Generationen von Fußballspielern kennen ihn, denn sie haben in den vergangenen 54 Jahren nach seiner Pfeife getanzt. Vor ein paar Tagen feierte Schiedsrichter Hans Patschicke seinen 75. Geburtstag. In seiner Laufbahn hat er mehr als 2400 Spiele geleitet. Und ans Aufhören denkt er noch lange nicht.

    Auch diese Saison ist Patschicke fleißig. Bis zur Winterpause wird er etwa 80 Partien geleitet haben. Auch im Urlaub bleibt die Pfeife nicht kalt. Über seinen Geburtstag ist Patschicke ein paar Tage ins Allgäu gefahren. Der Schiedsrichter-Einteiler für die Gruppe Westschwaben, Xaver Erdle, erzählt „Ich musste Hans für seinen Urlaub drei Spiele im Allgäu organisieren.“ Er lobt seinen zweitältesten aktiven Schiedsrichter in der Gruppe in höchsten Tönen: „Er ist sehr zuverlässig, er ist in jedem Training und er läuft bei seinen Spielen noch sehr viel.“

    Hans Patschicke wurde aus Neugier Schiedsrichter. „Ich war Spieler und wollte wissen, ob die Schiedsrichter, die unsere Spiele leiten, auch regelkonform pfeifen. So machte ich einen Schiedsrichterkurs.“ Mit 21 Jahren leitete er seine erste Partie. Wer gegen wen spielte, daran kann sich der Unparteiische nicht mehr erinnern. Bis zu seinem 30. Geburtstag spielte er für seinen Heimatverein SV Waldstetten. Die Schiedsrichterei war bis dahin Nebensache. Nach seiner Kicker-Karriere widmete er sich intensiv der Spielleitung. Dem SV Waldstetten hält Patschicke bis heute die Treue, obwohl er jetzt in Weißenhorn lebt.

    Natürlich gibt es in der langen Laufbahn auch negative Erlebnisse. „Es gab Spielabbrüche, wenn die Spieler handgreiflich gegeneinander geworden sind“, berichtet Patschicke. Er selbst wurde nie angegriffen. Jetzt pfeift Hans Patschicke noch Spiele bis zur Kreisklasse. Aber auch bei Junioren- oder Frauenspielen sieht man ihn auf den Sportplätzen der Region. Während seiner Glanzzeit leitete er Spiele der Bezirksliga. „Einmal wäre ich beinahe in die Landesliga aufgestiegen“, berichtet er. „Aber von zwei Schiris durfte nur einer hoch und man entschied sich für den jüngeren. Der war ich eben nicht.“ Höhepunkte in seiner Karriere waren DFB-Pokalspiele mit Beteiligung von Bayernliga-Teams wie dem FC Memmingen oder dem TSV Mindelheim.

    Ein Karriereende ist für Hans Patschicke noch nicht in Sicht. So lange es gesundheitlich geht, möchte er Woche für Woche auf dem Sportplatz seinem Hobby nachgehen.

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