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Spatzen-Insolvenz: Gute Aussichten für die Rettung

Spatzen-Insolvenz

Gute Aussichten für die Rettung

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    Notvorstand Tobias Sorg (links) und Insolvenzverwalter Holger Leichtle sind zuversichtlich, dass die Spatzen gerettet werden.
    Notvorstand Tobias Sorg (links) und Insolvenzverwalter Holger Leichtle sind zuversichtlich, dass die Spatzen gerettet werden. Foto: Alexander Kaya

    Der SSV Ulm 1846 Fußball steht vor der Rettung und wird dann in der kommenden Saison seine erste Mannschaft in der Oberliga Baden-Württemberg antreten lassen. Dieses Fazit lässt sich aus den Ausführungen von Insolvenzverwalter Holger Leichtle und Notvorstand Tobias Sorg am Mittwochnachmittag ziehen. „Ich bin zuversichtlich, dass es klappt, dass das Insolvenzverfahren bis Ende dieses Monats zu eröffnen ist“, sagte Leichtle. Jetzt soll ein Finanzierungskonzept erstellt, eine Mannschaft samt Trainer gebastelt und eine neue Führungsriege gefunden werden. All dies soll nach Leichtles Aussagen gut möglich sein, wobei er ebenso wie Sorg noch keine Namen nennen kann. Die Mannschaft soll sich vorwiegend aus einigen gestandenen Spielern, die zuletzt in der ersten oder zweiten Mannschaft des SSV 46 eingesetzt wurden, sowie bisherigen Jugendspielern zusammensetzen. „Viele Spieler wollen bleiben“, weiß Tobias Sorg. „Wir führen noch mit allen Gespräche, auch mit denen, die eigentlich schon zu einem anderen Verein wechseln wollten.“ Gespräche werden auch mit zwei Trainern geführt. Zum einen mit Oliver Unsöld, der schon in der vergangenen Regionalligasaison Verantwortung trug, zum anderen mit einem weiteren Trainer, der wohl mit Unsöld zusammen das Oberligateam betreuen soll. Der Name ist geheim, aber es könnte sich Gerüchten zufolge um Stephan Baierl handeln, der nach seiner Entlassung von Paul Sauter in Ulm während der Saison 2012/2013 Trainer beim SC Pfullendorf war, mit diesem jetzt aber ebenfalls abgestiegen ist. Wenn es um den Fortbestand des Vereins und einen Neuaufbau mit einer guten Struktur inklusive Kontrollmechanismen geht, bevorzugen Leichtle und Sorg die „Ulmer Lösung“. Die sieht vor, dass Persönlichkeiten aus Ulm und der Umgebung zunächst für die Finanzierung der ersten Monate in der Oberliga sorgen und teilweise auch in der neuen Führung des SSV 46 Fußball mitwirken. „Natürlich ist uns jeder Investor generell willkommen“, beteuert Leichtle. „Aber wir haben gewisse Anforderungen gestellt. Am vergangenen Montag um 24 Uhr ist die Frist verstrichen.“ Einer der angesprochenen potenziellen Investoren ist Thomas Pantelic, der im Mai schon einmal zusammen mit seinem Trainer Ivan Golac abgeblitzt ist. Der Verein hat etwa eine halbe Million Schulden. Da genug Geld für die Massekosten (Gerichtskosten, Gebühren für den Insolvenzverwalter) da ist, kann das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Leichtle und Sorg, der bis zum 31. Juli eingesetzt ist, werden generell Lösungen für alles anbieten. Die Mitgliederversammlung des SSV 46 Fußball und die Gläubigerversammlung müssen in ihren jeweiligen Gebieten entscheiden. Für die Gläubiger wird wenig bleiben. Für die Zukunft wird separat ein Treuhandkonto eingerichtet. „Auf diesem wird Geld nur für den Spielbetrieb hinterlegt, nicht für Altgläubiger“, versichert Leichtle, der nach eigenen Worten von bisherigen und zukünftigen Sponsoren positive Signale erhalten hat. Keine Probleme gibt es im Jugendbereich. „Der trägt sich selbst und ist sehr stabil“, so Leichtle. „Deshalb brauchen wir ein Oberligateam, damit die Jugend eine Perspektive hat.“ Der Etat fürs Oberligateam liegt bei knapp 600 000 Euro. Die Lizenz für die Oberliga wurde schon erteilt. Klar ist, dass es für den gesamten Verein eine neue Führung geben wird. „Es darf kein Störfeuer mehr vom alten Notvorstand geben, der fürchterlich zerrissen war.“

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