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SpVgg Au: Hier könnte es bald ganz leer werden

SpVgg Au

Hier könnte es bald ganz leer werden

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    So voll war es im Stadion der SpVgg Au zu Oberliga-Zeiten. Demnächst könnte es auf der Tribüne völlig leer werden.
    So voll war es im Stadion der SpVgg Au zu Oberliga-Zeiten. Demnächst könnte es auf der Tribüne völlig leer werden.

    Vor einer Woche war man bei der SpVgg Au noch halbwegs zuversichtlich gewesen. Das Heimspiel gegen den SV Beuren in der Fußball-Kreisliga A Iller hatte der Traditionsverein zwar wegen Personalmangels abgesagt – aber zur darauffolgenden Partie in Ay wollte die SpVgg Au eigentlich antreten. Geklappt hat auch das nicht, die erneute Absage erfolgte am Samstag, dem Vernehmen nach hätte Au nur sieben einsatzfähige Spieler zur Verfügung gehabt. Damit wird es bereits jetzt ganz eng. Wer dreimal absagt, der wird vom Spielbetrieb ausgeschlossen, wenn er sich nicht freiwillig zurückzieht. Willi Egerer, der für die beiden Iller-Kreisligen zuständige Staffelleiter, sagt zu seinem Sorgenkind: „Ich hoffe natürlich, dass es in Au weitergeht. Aber besonders zuversichtlich bin ich nicht.“

    Als Grund für die erste Absage hatte der sportliche Leiter Max Kristen vor einer Woche unter anderem den Ausfall von zahlreichen verletzten und kranken Spielern genannt. Da Au keine zweite Mannschaft mehr hat und nicht einmal eine A-Jugend in einer Spielgemeinschaft, könnte der Kader höchstens mit Altherren-Spielern aufgefüllt werden. Abzuwarten bleibt, ob das bei möglicherweise auch allgemein sinkender Motivation in der Rest-Mannschaft ausreicht, um sich wie geplant irgendwie in die Winterpause zu retten und danach ohne eine einzige weitere Absage die Zeit bis zum Ende der Saison zu überstehen. Danach könnte es auch in einer Spielgemeinschaft weiter gehen. So etwas kann wunderbar funktionieren, wie die Beispiele SGM Ingstetten/Schießen oder SGM Aufheim/Holzschwang zeigen. Es kann auch schief gehen wie bei der inzwischen wieder aufgelösten SGM Dietenheim/Regglisweiler. In jedem Fall bräuchte Au einen Verein in der Nachbarschaft, der ebenfalls in Nöten ist – wer selbst genug Spieler hat, der ist an einer Zusammenarbeit normalerweise nicht sonderlich interessiert. Der Iller-Staffelleiter ist aber grundsätzlich davon überzeugt, dass es künftig auch im aktiven Bereich mehr Spielgemeinschaften geben wird. Beim Nachwuchs ist diese Art der Zusammenarbeit schon jetzt eher die Regel als die Ausnahme.

    Mit der SpVgg Au würde jedenfalls ein Stück Fußball-Tradition verschwinden. Die einstige Großmacht aus dem Illertal mit ihrem schmucken Stadion ist vor etwas mehr als 20 Jahren mit Trainer Karl-Heinz Bachthaler als erster bayerischer Verein in die Oberliga Baden-Württemberg aufgestiegen und wenig später unter Walter Kubanczyk württembergischer Meister geworden. Finanziert wurden diese Erfolge damals zu einem großen Teil von Heinrich Oßwald und seiner Firma Illerplastic.

    Die anderen Vereine in der Kreisliga A Iller interessieren sich natürlich brennend dafür, ob und wie es mit der SpVgg Au weiter geht. Von einem Ausschluss oder freiwilligen Rückzug würde etwa der FV Weißenhorn profitieren, für den es im Heimspiel gegen Au nur zu einem 2:2 gereicht hat. Die anderen Spitzenklubs haben gegen Au gewonnen. Wenn diese Ergebnisse gestrichen würden, dann wäre Weißenhorn plötzlich wieder bei der Musik.

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