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Schießen: Wenn der Punkt zum Pünktchen wird

Schießen

Wenn der Punkt zum Pünktchen wird

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    „Wenn der Kopf zum Finger ´jetzt´ sagt, muss man schießen“, lacht die Unterelchinger Schützin Sylvia Hansmann.
    „Wenn der Kopf zum Finger ´jetzt´ sagt, muss man schießen“, lacht die Unterelchinger Schützin Sylvia Hansmann. Foto: Foto: mde

    Unterelchingen „Konzentrieren, einatmen, ausatmen, und wenn der Kopf zum Finger ´jetzt´ sagt, dann Schuss. So einfach ist das“, lacht Sylvia Hansmann, die bei den Deutschen Meisterschaften auf der Olympiaanlage in München-Hochbrück mit dem Zimmerstutzen unter 30 Endrunden-Teilnehmerinnen den dritten Platz belegte.

    Wie die Zweitplatzierte kam die Unterelchinger Schützin auf 277 Ringe, bei Gleichstand zählt der beste Schuss aus drei Serien. „Ich lag nur einen Ring hinter der Siegerin aber das ist bei uns Schützen wie bei allen Spitzensportlern. Es entscheiden oft kaum messbare Unterschiede“, weiß Sylvia Hansmann, die ihre Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft über die Stufen Vereins-, Gau-, Bezirks- und Landesmeisterschaft erreichte.

    Man muss schon gute Nerven und eine trainierte Konzentrationsfähigkeit haben, wenn man im Wettkampf links und rechts neben sich 50 Schützinnen und Schützen hat. Die Olympiaanlage hat 100 Schießstände. „Da atmet man schon erst mal durch, wenn man die betritt“, gesteht Sylvia Hansmann. Bis zu 50 Mal muss sie den 6,5 Kilogramm schweren Zimmerstutzen auf- und ablegen, denn nicht jede Konzentrationsphase führt zum Schuss. Alle 15 Sekunden sollte ein Schuss fallen, 45 Minuten hat man Zeit für drei Serien zu je zehn Schuss.

    Die Zeit wird angesagt. Noch zehn Minuten, noch fünf Minuten... Wer es nicht innerhalb des vorgeschriebenen Limits schafft, der scheidet aus. Genau 15 Meter ist die 8,5 Zentimeter große Scheibe entfernt, gerade mal vier Zentimeter Durchmesser hat der schwarze Punkt in der Mitte, der die Ringzahlen sechs bis zehn aufweist. 1,3 Zentimeter Durchmesser hat die Ringzahl neun, bei 277 von 300 möglichen Ringen musste die Meisterschützin also alle Schüsse mit einem Durchschnitt von 9,2 absolvieren.

    „Geschossen wird ohne Sichthilfe. Bei 15 Metern Entfernung wird die Scheibe zum winzigen Kreis und der schwarze Punkt zum gefühlten Pünktchen, das schafft man nur mit sehr viel Training“, weiß Sylvia Hansmann.

    Dass man diese Fertigkeit wie jede Begabung auch im Blut haben muss, verschweigt sie. „Des isch wie im Fußball, ma muaß halt treffa“, sagt sie stattdessen. (mde)

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