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Regionalliga Südwest: SSV Ulm besiegt TSV Steinbach - Notarzteinsatz im Donaustadion

Regionalliga Südwest

SSV Ulm besiegt TSV Steinbach - Notarzteinsatz im Donaustadion

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    Der SSV Ulm 1846 Fußball besiegt den TSV Steinbach.
    Der SSV Ulm 1846 Fußball besiegt den TSV Steinbach. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    Der SSV Ulm 1846 Fußball hat das Spitzenspiel in der Regionalliga Südwest mit 3:2 (2:0) gewonnen. Besonders die erste Halbzeit hatte es in sich. Überschattet wurde die Partie von einem Notarzteinsatz auf der Gegentribüne, wo ein Zuschauer ab der 70. Spielminute bis lange nach dem Abpfiff reanimiert und dann ins Krankenhaus gebracht wurde. Nach der Pressekonferenz zum Spiel hieß es, erst der siebte Reanimationsversuch sei geglückt, nähere Information gab es allerdings noch keine. Aus Rücksicht auf den Gast und aufgrund der Vorkommnisse verzichteten die Ulmer darauf, den Sieg zu feiern.

    Notarzteinsatz im Ulmer Donaustadion bei Regionalliga-Spiel

    Auch wenn die erste Halbzeit spielerisch nicht unbedingt wertvoll war, so offenbarte sie doch schnell, dass Zunder in der Partie war. Ein umstrittener Elfmeter, Steinbachs Torwarttrainer, der in die Kabine geschickt wurde und eine kleinere Rudelbildung - was für ein komplettes Spiel reicht, passte in Ulm in die ersten 45 Minuten. Deren erste Viertelstunde mussten die Spatzen dezimiert spielen, weil Vitalij Lux den Ball nach einer Ecke auf die Nase bekommen hatte und danach rund zehn Minuten lang behandelt wurde, ehe er zurückkam. Seine Teamkollegen versuchten indes, sich durch die Unterzahl nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Sie schoben sich den Ball hin und her, mussten aber immer auf die pressenden Steinbacher aufpassen. Ein lautes Stöhnen ging durchs Donaustadion, als SSV-Torwart Christian Ortag bei einem Abwurf den Ball nicht richtig zu Greifen bekam und der verunglückte Wurf beinahe beim Gegner landete.

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    Die Szene der ersten Hälfte spielte sich in der 14. Minute ab. Der zurückgekehrte Lux schoss im Strafraum Steinbachs Verteidiger und Kapitän Nico Herzog am Oberkörper an, wo Herzog seine Arme angelegt hatte. Zunächst ließ Schiedsrichter Jonas Brombacher die Partie weiterlaufen, bekam von seinem Assistenten allerdings den Hinweis, dass Herzogs Aktion ein Handspiel gewesen sein. Brombacher pfiff zum Elfmeter. Die Steinbacher Bank tobte und Torwarttrainer Bernd Jayme echauffierte sich derart, dass er die 40 Meter in den Strafraum im Vollsprint nahm, um den Offiziellen die Meinung zu geigen. Dafür musste er in die Kabine. Den fälligen Strafstoß verwandelte David Braig zum 1:0 (16.). Spielerisch änderte sich dadurch aber wenig. Steinbach wirkte im Spiel nach vorne gefährlicher und aktiver, während die Spatzen einige Fehler im Passspiel und die ein oder andere technische Unzulänglichkeit präsentierten. Trotz seines Fehlers machte Ortag ein gutes Spiel und vereitelte in der 24. Minute eine gute Möglichkeit von Steinbachs Benedikt Koep parierte. In der Verteidigung fehlte Ulms einige Mal der nötige Druck. Mit der Nummer 10 der Hessen, Fatih Candan, hatte die Spatzen-Hintermannschaft ihre Probleme. Außer kleineren Chancen brachten die Gäste aber wenig zustande.

    SSV Ulm gewinnt gegen den TSV Steinbach

    In dem Punkt zeigte sich der SSV aber ähnlich. Michael Schindele hatte eine Schussmöglichkeit in der 32. Minute, wirklich gefährlich war das aber nicht. Besser machte er es sechs Minuten später. Eine Ecke von Aron Viventi, die aus einem Fehler von TSV- Torwart Tim Paterok resultiert war, schob Schindele unbedrängt zum 2:0 ein (41.). Nach einem Zweikampf zwischen Ulms Adrian Beck und Nikola Trkulja nahm sich Lugi Campagna den Steinbacher zur Brust, was eine Rudelbildung und Gelbe Karten für die beiden Streithähne zur Folge hatte. Halbzeit zwei gestaltete sich etwas ruhiger. Ulms Angriffsspiel war nun etwas zwingender, was in Chancen durch Adrian Beck (47.) und Lux (57.) resultierte. Ulm übernahm in der Folge das Ruder und war deutlich gefährlicher als die Gäste. Trotzdem mischten sich immer noch Fehler bei den Pässen ins Spiel der Spatzen. In der 74. Minute traf dann der eingewechselte Ardian Morina per Kopf das 3:0 der Ulmer. Die Flanke war von Aron Viventi gekommen. Nur vier Minuten später traf der starke Candan zum 1:3-Anschluss und in der 4. Minute der Nachspielzeit noch zum 2:3, doch dabei blieb es.

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    Nach dem Schlusspfiff blieben die Ulmer lange zusammen mit ihrem Trainerteam auf dem Rasen stehen und schauten bang zur Gegentribüne, wo die Notärzte noch immer den Zuschauer behandelten. Auch zwei Ärzte, die als Zuschauer ins Stadion gekommen waren, halfen spontan bei der Reanimation mit. "Die Jungs stehen noch unter dem Eindruck des Vorfalls", sagte Ulms Trainer Holger Bachthaler nach dem Spiel. "Wir hoffen, dass dieser Fußballnachmittag auch für den Fan gut zu Ende geht."

    SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag - Krebs, Schindele, Schmidts, Reichert – Viventi (77. Nierichlo), Campagna, Gutjahr, Beck – Lux (64. Morina), Braig (88. Bradara).

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