Der Oktober ist punktetechnisch weiter sehr spendabel zum SSV Ulm 1846 Fußball. Gegen die TSG Hoffenheim II gewannen die Spatzen das vierte Spiel in Folge, es war der dritte Sieg in der Regionalliga Südwest in diesem Monat - bei drei Partien. Am Ende stand es 3:1 (2:0) und die Ulmer präsentierten eine ihrer besten Saisonleistungen - besonders in der ersten Halbzeit. Vor dem Anpfiff wurde dem ehemaligen Ulmer Dieter Kohnle gedacht, der unter der Woche im Alter von 62 Jahren gestorben war.
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Zwei Änderungen hatte Ulms Trainer Bachthaler im Vergleich zum 3:0 gegen Gießen vorgenommen. Auf der linken Seite spielte von Beginn an Burak Coban, vorne stürmte statt Felix Higl der Sommerneuzugang Haris Hyseni, der gegen Gießen sein erstes Ligator für die Spatzen erzielt hatte. Er sollte gegen Hoffenheim häufiger in den Fokus rücken, denn Ulm spielte sehr offensiv. In manchen Szene waren selbst die Innenverteidiger weit in die gegnerische Hälfte aufgerückt. Sicherheit für dieses Vorhaben verschaffte Florian Krebs' frühes 1:0 in der achten Minute, der nach einer starken Flanke von Vinko Sapina per Kopf traf.
Regionalliga Südwest: Ulmer Spatzen besiegen TSG 1899 Hoffenheim II
Der Ball rollte gut bei den Spatzen, immer wieder gelangen ihnen schöne Kombinationen und vor allem Nico Gutjahr auf der rechten Seite erwies sich als emsiger Ballverteiler und Lenker des Ulmer Angriffsspiels. So bereitete er mit einem sehr schönen Pass durchs Zentrum eine Großchance für Burak Coban vor, der scheiterte aber allein vor dem Hoffenheimer Tor, weil er den Ball zu platziert verwerten wollte und nur das Außennetz traf. Immerhin erzielte er in einer sehr ähnlichen Situation das 2:0 (36.), der Pass kam dieses Mal allerdings von Albano Gashi. Hyseni (35.) und Thomas Geyer (41.) hatten ebenfalls noch gute Gelegenheiten. Die Spatzen waren drückend überlegen und hätten zur Pause sogar noch höher führen können. Von Hoffenheim gab es keine Chance zu vermelden, auch defensiv machte Ulm einen guten Job.
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Nach dem Seitenwechsel war der Eindruck der ersten Hälfte aber etwas dahin, denn Ulm tat sich zunächst schwerer, ins Spiel zu kommen als die Gäste. Die hatten in der Pause zweimal gewechselt und machten jetzt mehr Druck. Trotzdem dauerte es bis zur 70. Minute, ehe sie das erste Mal richtig aufs Spatzen-Tor schossen. Der Versuch des Ex-Ulmer Andreas Ludwig parierte Christian Ortag jedoch. Außerdem wäre es wohl der Tropfen auf dem heißen Stein gewesen, denn der SSV führte zu dem Zeitpunkt schon mit 3:0. In der 67. Minute war Felix HIgl für den guten Sapina ins Spiel gekommen, was den ein oder anderen im Donaustadion überraschte. Vielen erschien es logischer, den glücklosen Hyseni vom Platz zu nehmen. Holger Bachthaler belehrte sie eines besseren, denn Higl traf nur zwei Minuten später nach einem Fehler in der Hoffenheimer Defensive. Weitere Gelegenheiten gab es noch für Gashi (56.), Hyseni (58.) und einer zweiten Chance für Higl (79.).
Ulms Felix Higl trifft nach Einwechslung gegen Hoffenheim II
Zu dem ominösen Tropfen auf dem heißen Stein kam es dann doch noch. Franko Kovacevic traf wegen einer Nachlässigkeit in der Spatzen-Defensive. Etwas schmeichelhaft war der Gegentreffer schon, auch wenn die Gäste gegen Ende nochmals etwas stärker wurden. Trotzdem blieb es beim hochverdienten Ulmer Sieg.
Der gefiel Holger Bachthaler natürlich. Es gebe "nichts auszusetzen", sagte er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. "Die Tendenz ist jetzt positiv." Ihm ist sehr daran gelegen, dass es so bleibt.
SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag - Stoll, Krebs, Reichert (34. Schmidts), Rinaldi - Gutjahr, Geyer, Gashi, Sapina (66. Higl), Coban - Hyseni (80. Abruscia).