Arg viel breiter hätte das Grinsen auf dem Gesicht von Felix Higl kaum sein können, als er am Samstagnachmittag den Rasen des Donaustadions hinter sich ließ. Gerade hatte der SSV Ulm 1846 Fußball mit 4:0 gegen den Regionalliga-Aufsteiger TuS Rot-Weiß Koblenz gewonnen. Drei Treffer steuerte der 22-jährige Higl bei. „So wünscht man sich das als Stürmer“, sagte er im Anschluss an das Spiel. Und auch Trainer Holger Bachthaler, der zuletzt die mangelhafte Chancenverwertung seines Teams kritisiert hatte, war zufrieden: „Stürmer werden an Toren gemessen. Felix stand heute drei Mal dort, wo ein Torjäger stehen muss.“ Dass an diesem Tag auch der Gegner fleißig mitgeholfen hatte, stand dabei aber außer Frage.
Koblenz Trainer Fatih Cift fasste es nach der Partie wie folgt zusammen: „Eine absolut verdiente Niederlage, die dämlich zustande kam. Wir können letztlich froh sein, dass wir nur 0:4 verloren haben.“ Dabei startete Koblenz wider Erwarten offen in die Partie. Die Gäste agierten mutig, versuchten mitzuspielen. Das eröffnete den Ulmern Räume – und die nutzten sie schon früh. Nach einer Flanke von Ardian Morina beförderte Lennart Stoll den Ball per Kopf vor die Füße von Felix Higl und der 22-Jährige bugsierte den Ball nach einer schnellen Drehung zum 1:0 in die Maschen (12.).
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Dass es der Anfang eines perfekten Tages für den 22-Jährigen werden sollte, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Dass er es kann, bewies der Torjäger schon in der vergangenen Spielzeit. Im Winter war Higl vom Oberligisten Bahlinger SC nach Ulm gekommen. In zehn Spielen im Spatzendress traf er neun Mal – und war plötzlich Ulms erfolgreichster Torschütze. Genau wie er es aktuell nach seinem Hattrick gegen Koblenz wieder ist.
Bevor Higl am Samstag allerdings nachlegte, war erst ein anderer an der Reihe. Und zwar nur fünf Minuten nachdem Higl zur Führung getroffen hatte. Es sollte zudem das erste von drei Mal an diesem Tag sein, dass Koblenz mit individuellen Fehlern kräftig mithalf. Rot-Weiß-Kapitän Thilo Kraemer vertändelte den Ball in der Vorwärtsbewegung gegen Ulms Morina. Der scheiterte zwar noch alleinstehend am Gästekeeper Hrvoje Vincek, doch der Ball flog Albano Gashi vor die Füße. Der ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und traf zum 2:0 (17.).
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In der Folge übernahm Ulm gänzlich die Kontrolle über das Spiel und erhöhte kurz vor dem Halbzeitpfiff auf 3:0. Nach einem Freistoß von Gashi ließ Koblenz Torhüter den Ball aus seinen Händen gleiten. Zum zweiten Mal an diesem Tag stand Higl goldrichtig und drückte den Ball über die Linie (45.). „Die Chancenverwertung hat heute gepasst“, sagte Higl nach dem Spiel. Dass diese in der Vergangenheit immer wieder ausführlich thematisiert wird, verstehe er nicht. „Wir haben die Qualität im Kader und glauben an uns – eine Ladehemmung oder dergleichen haben und hatten wir definitiv nicht.“
Zumindest gegen Koblenz hätten die Ulmer das Ergebnis zweifellos noch weiter in die Höhe schrauben können. Nach Wiederanpfiff schalteten die Spatzen jedoch merklich einen Gang zurück. Und so sollte es bis zur 64. Minute dauern, bis der SSV wieder erfolgreich war. Einen missglückten Rückpass eines Koblenzer Abwehrspielers konnte Gästekeeper Vincek nur mit Müh und Not vom Weg ins eigene Tor ablenken – allerdings genau vor die Füße von Higl. Und der Spieler des Tages ließ sich auch dieses Geschenk nicht nehmen und stellte mit seinem dritten Treffer an diesem Tag den 4:0-Endstand her. Bescheiden blieb der 22-Jährige aber trotz seines Hattricks: „Da war heute das nötige Quäntchen Glück dabei. Ich freue mich darüber, aber der Fokus liegt schon auf dem nächsten Spiel.“
SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag – Stoll, Krebs, Reichert, Schmidts – Coban, Geyer, Gashi (75. Gutjahr), Jann (64. Sapina) – Morina (72. Hyseni), Higl.
Stimmen zum Spiel
- Holger Bachthaler (SSV Ulm 1846 Fußball): „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben uns viele Chancen herausgespielt – auch wenn einige Tore nach Fehlern vom Gegner fielen. Die zweite Hälfte hätten wir konsequenter zu Ende spielen müssen.“
- Fatih Cift (TuS Rot-Weiß Koblenz): „Wir haben ein frühes Gegentor kassiert und im Anschluss viele individuelle Fehler gemacht. Aber das spielt keine Rolle, wir haben verdient verloren. Wenn Ulm auch in der zweiten Hälfte Druck gemacht hätte, hätte es noch öfter geklingelt.“
- Felix Higl (SSV Ulm 1846 Fußball): „Koblenz hat gut mitgespielt, statt sich hinten rein zu stellen. Der frühe Führungstreffer hat uns gutgetan und wir haben schnell nachgelegt. Es waren schwere Spiele in den vergangenen Wochen, dieses Erfolgserlebnis tut uns sehr gut. “
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