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Regions' Cup: Torwart aus Bellenberg beim Regions' Cup: Verloren und trotzdem stolz

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Torwart aus Bellenberg beim Regions' Cup: Verloren und trotzdem stolz

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    Lukas Trum ist Torhüter in der bayerischen Auswahl beim Uefa Regions’ Cup. Der 23-jährige Bellenberger ist jüngst vom SV Egg an der Günz zum FC Memmingen gewechselt.
    Lukas Trum ist Torhüter in der bayerischen Auswahl beim Uefa Regions’ Cup. Der 23-jährige Bellenberger ist jüngst vom SV Egg an der Günz zum FC Memmingen gewechselt. Foto: Horst Hörger

    Burghausen/Memmingen Am Ende jubelte der Gegner. Mit hängenden Köpfen schlichen die Spieler der bayerischen Auswahl nach der Siegerehrung des Uefa Regions’ Cup, der Fußball-Europameisterschaft der Amateure, im Wacker-Stadion in Burghausen vom Feld. Der Final-Kontrahent aus Niederschlesien (Polen) feierte indes mit dem Siegerpokal und zahlreichen Fans. In einem turbulenten Spiel hatten die Bayern mit 2:3 (1:1) verloren.

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    Der Torhüter Lukas Trum, der jüngst vom Landesligisten SV Egg an der Günz zum Regionalligisten FC Memmingen gewechselt ist, stand im Bayern-Kader, kam im Turnierverlauf aber nicht zum Einsatz. Der 23-Jährige wirkte nach dem Schlusspfiff enttäuscht, aber gefasst: „Das Ende war richtig bitter. Das bekommt man sonst nur aus dem Fernsehen mit: komplette Ekstase beim Sieger – herbe Enttäuschung bei uns. Aber ich finde, wir können trotzdem total stolz auf uns sein.“ Die Reise ins Endspiel sei überragend gewesen, auch der zweite Platz sei ein großer Erfolg.

    „In der Gruppenphase hatten wir dann auch manchmal ein bisschen Glück“, resümierte Trum. Im ersten Spiel gegen die Normandie (Frankreich) brachte seine Mannschaft einen knappen 1:0-Vorsprung in Unterzahl über die Zeit, Kapitän Michael Kraus hatte die Ampelkarte gesehen. Es folgten ein 1:1-Unentschieden gegen die Westslowakei und ein Last-Minute-1:0-Sieg gegen Istanbul (Türkei) – bei einem Unentschieden hätte Bayern das Endspiel verpasst, doch ein Treffer in der Nachspielzeit brachte den Finaleinzug. „Vor uns hat das noch nie ein deutsches Team geschafft. Wir haben etwas Historisches geschafft“, sagte Trum.

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    Die Niederlage dann im Endspiel vor 1224 Zuschauern schmerzte, nicht nur, weil die Partie ausschließlich durch Elfmeter entschieden wurde (allen fünf Treffern waren Strafstöße vorausgegangen). Denn eigentlich war das Team aus Bayern dominant und erarbeitete sich viele Chancen. Nach 35 Minuten folgte die verdiente Führung durch einen Elfmeter von Ugur Türk. Noch vor der Pause fiel der Ausgleich – zwar hatte Bayern-Torhüter Dominic Dachs einen Strafstoß noch pariert, doch beim Nachschuss war er machtlos. Nach der Pause legte Polen erneut vom Punkt nach (47. Minute). Nach einer harten Gelb-Roten Karte gegen Kapitän Michael Kraus vom TSV Aubstadt lief Bayern in Unterzahl dem Rückstand hinterher, bestimmte aber dennoch das Spielgeschehen, während der Gegner auf Konter lauerte. Niederschlesien erhöhte per Strafstoß auf 3:1 (80.), mehr als der 2:3-Anschlusstreffer durch Arif Ekin (90.) gelang nicht mehr.

    Trum erklärte: „Nüchtern betrachtet haben wir ausgerechnet gegen den schwächsten Gegner des Turniers verloren. Sie hatten kaum Chancen aus dem Spiel, nur die Elfmeter. Aber am Ende entscheiden Kleinigkeiten und wir haben uns zu viele Fehler erlaubt. Wenn wir drei Strafstöße verursachen, ist es eben schwer, ein Spiel zu gewinnen.“ Kritik am Schiedsrichter, der auf beiden Seiten mit fragwürdigen Entscheidungen auffiel, will Trum nicht als Entschuldigung gelten lassen: „Vielleicht hätte es manchmal mehr Fingerspitzengefühl gebraucht, aber wir dürfen uns nicht beschweren. Die Polen waren heute cleverer.“

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    Ein Einsatz blieb Trum, der in der Qualifikation noch zwei Mal zwischen den Pfosten gestanden hatte, zwar verwehrt, dennoch will er die Erfahrung nicht missen, das Positive überwiegt für ihn: „Vor ungefähr einem Jahr wusste ich selbst noch gar nicht, dass es so einen tollen Wettbewerb gibt. Und plötzlich bin ich Vize-Europameister der Amateure – das war ein tolles Event, richtig cool.“ Allein dabei zu sein, sei eine „riesige Ehre“ gewesen. „Wir hatten den Bus der Nationalmannschaft, zwei Wochen lang sehr professionelle Bedingungen, uns hat es an nichts gefehlt. Das war wie bei richtigen Profis.“

    Insbesondere durch den Torwarttrainer habe er viel gelernt und sein Spiel noch einmal verbessert. Davon will er beim neuen Klub, dem FCM, profitieren: „Jetzt geht das Vereinsleben wieder los. Ich habe zwar ein bisschen was von der Vorbereitung verpasst, aber ich will unbedingt fester Bestandteil des Regionalliga-Kaders sein. Ich freue mich schon richtig auf die Saison.“

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