Zu einigen markanten Regeländerungen im Fußball gehört seit dieser Saison, dass Personen auf der Bank, also Trainer oder Ersatzspieler, wie die Akteure auf dem Platz mit Karten bestraft werden können. Holger Bachthaler, Trainer des SSV Ulm 1846 Fußball hat am Samstag diese Regeländerung zu spüren bekommen und im Spiel gegen den TSV Steinbach Haiger die Gelbe Karte gesehen, weil er sich an der Seitenlinie nach Ansicht der Schiedsrichter zu oft und zu lautstark über Entscheidungen echauffierte. Das Spiel endete knapp mit 1:0 für den TSV – es war die dritte Niederlage im vierten Regionalliga-Saisonspiel der Spatzen – doch nach dem Abpfiff ärgerte er sich weniger über die verlorene Partie, als vielmehr über die Offiziellen.
Auch interessant: Gegen den FK Pirmasens haben die Spatzen jüngst den ersten Saisonsieg geholt.
Nach der Partie wollte sich Bachthaler wie immer bei den Schiris mit Handschlag bedanken, doch das funktionierte nicht wie geplant. „Wir reden immer über Vorbildfunktionen und Fairplay und ich glaube, dass an der Seitenlinie heute Dinge vorgefallen sind, die nicht außergewöhnlich sind im Fußball“, sagte der 44-Jährige auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Aber wenn man als Trainer zum Schiedsrichtergespann geht und sich bedanken möchte, der Linienrichter den Handschlag aber verweigert, dann ist das sehr bedenklich.“ Besonders ärgerte Bachthaler, dass der erste Offizielle, Fabian Knoll, den verweigerten Handschlag seines Kollegen tolerierte. Es mach den Fußball aus, dass man sich nach dem Spiel die Hand gibt, sagte Bachthaler, so sei er in dem Sport aufgewachsen. „Aber durch die Arroganz von bestimmten Leuten wird das mit Füßen getreten.“ Ausgerechnet eine Schiedsrichterentscheidung hatte das Spiel zuvor entschieden.
SSV Ulm 1846 Fußball verliert gegen den TSV Steinbach Haiger
Nach einem Eckball der Steinbacher brachte Ulms Lennart Stoll seinen Gegenspieler im Strafraum zu Fall, Fabian Knoll entschied auf Strafstoß und der Steinbacher Sascha Marquet verwandelte (80.). Das müsse sein Team akzeptieren, sagte Bachthaler. Bewerten, ob der Strafstoß berechtigt war oder nicht, könne er nicht. Er fand aber schon, dass der Schiedsrichter in 50:50-Situationen eher für Steinbach entschieden habe. Das gesamte Spiel war ein sehr intensives, geprägt von vielen Zweikämpfen und Chancen auf beiden Seiten. Die dickste Gelegenheit hatte Ardian Morina mit einem Kopfball an die Latte (68.) Ansonsten hielten die beiden Torhüter Christian Ortag (Ulm) und Tim Paterok mit starken Paraden ihre Mannschaften im Spiel.
SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag – Stoll, Hoffmann (82. Abruscia), Krebs, Reichert, Schmidts – Gutjahr (61. Coban), Geyer, Gashi – Morina (72. Higl), Lux.