Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Regionalliga Südwest: SSV Ulm 1846 Fußball: Ein Liebling geht, ein anderer kommt

Regionalliga Südwest

SSV Ulm 1846 Fußball: Ein Liebling geht, ein anderer kommt

    • |
    Aus drei mach einer: Nur Johannes Reichert (links) spielt noch für die Ulmer Spatzen. David Braig (rechts) hat den Verein zum Bedauern der Fans verlassen. Dafür können sie sich auf ein Wiedersehen mit Luigi Campagna freuen.
    Aus drei mach einer: Nur Johannes Reichert (links) spielt noch für die Ulmer Spatzen. David Braig (rechts) hat den Verein zum Bedauern der Fans verlassen. Dafür können sie sich auf ein Wiedersehen mit Luigi Campagna freuen.

    Fast hätte man den Eindruck bekommen können, der SSV Ulm 1846 Fußball stecke schon in der Winterpause. Das letzte Spiel in der Regionalliga Südwest gegen den Bahlinger SC (5:0) ist über zwei Wochen alt und so tat sich auf dem Fußballfeld in diesen 16 Tagen wenig abgesehen vom Testspiel gegen den Karlsruher SC (2:3) vergangene Woche. Ruhig war es trotzdem nicht im Umfeld der Ulmer, was weniger daran lag, dass ganz normal trainiert wurde, sondern vielmehr an der Aufregung um den Weggang von David Braig. Enttäuscht über die geringe Einsatzzeit hatte er den Verein gebeten, den Vertrag mit ihm aufzulösen (wir berichteten). Bei den Fans kam das gar nicht gut an. Braig war für sie dank seiner 13 Jahre bei den Spatzen so etwas wie Thomas Müller für die Bayern. Immer da, immer verlässlich, „einer von uns“ wie es dann so schön heißt. Nun war die die Entscheidung, aus sportlicher Sicht auf Braig zu verzichten, verständlich. Er hatte immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und wenn er doch mal auf dem Platz stand, war das auch nicht die Rettung der mitunter harmlosen Spatzen-Offensive. Nur stand er eben selten auf dem Platz.

    Auch interessant: Die Folgen des Handschlag-Affärchens beim SSV Ulm 1846 Fußball

    Dass er nicht mal bei entschiedenen Spielen eingewechselt wurde wie gegen Bahlingen, das stört viele Fans. Zumal der Sportvorsitzende Anton Gugelfuß in einem Interview auf dem Youtube-Kanal des Vereins verriet, dass Braig schon vor dem Spiel gegen Bahlingen um die Vertragsauflösung gebeten hatte. Ein paar Spielminuten zum Abschied wären sicherlich drin gewesen. Beim Rückrundenauftakt gegen die Kickers Offenbach am Montagabend (20.15 Uhr, Übertragung auf Sport1) werden sich die Anhänger zu diesem Thema wohl bemerkbar machen. Die Ultra-Gruppe Nebulosa Impero hat online angekündigt, eine Aktion für David Braig zu präsentieren. Die soll aber als Dankeschön gelten und nicht als Kritik am Klub: „David Braig, der dem Verein in seinen schwierigsten Stunden die Treue gehalten hat, ist für uns ohne Zweifel ein besonderer Spieler und verdient den größten Respekt für das, was er für diesen Verein geleistet hat. Jedoch ist die Aufregung um seinen Abgang und die Stimmung gegen Trainer und Mannschaft aus unserer Sicht völlig überzogen und unangebracht.“ Braigs Weggang schmerze jedem im Verein, sagt auch Gugelfuß. Letztlich sei die sportliche Entwicklung für die Trennung verantwortlich gewesen.

    Zum Rückrunden-Auftakt trifft Ulm auf die Kickers Offenbach

    Die Fans müssen somit auf den nächsten ihrer Lieblinge verzichten, nachdem im Sommer schon Thomas Rathgeber und Alper Bagceci den Verein nach vielen Jahren verlassen hatten. Das sommerliche Wechseltrio komplettierte seinerzeit Luigi Campagna. Ihn immerhin werden die Ulmer Anhänger im Donaustadion wohl wieder zu Gesicht bekommen, denn er wechselte nach Offenbach und gehört dort zum Stammpersonal. Für seine Robustheit und seinen Willen schätzen ihn die Kickers-Fans – also aus den Gründen, aus denen er auch an der Donau sehr angesehen war.

    Lesen Sie auch: Luigi Campagna bei Kickers Offenbach: Wie zu Spatzen-Zeiten

    Seine Stärken halfen der Mannschaft, die wie immer hoch ambitioniert in die Saison gestartet war, allerdings nur bedingt. Einem guten Auftakt mit dem 2:0-Heimsieg im ersten Spiel gegen Ulm folgte wenig später der Einbruch. Heute stehen die Hessen nur im Mittelfeld der Regionalliga Südwest. Offenbachs Saison verlief also entgegengesetzt der Ulmer. Während die Spatzen zu Beginn sehr schwächelten, haben sie in den vergangenen sechs Spielen nur eine Niederlage kassiert, bei einem Unentschieden. „Die Tendenz ist positiv“, sagt Ulms Trainer Holger Bachthaler. Auf Platz fünf steht sein Team gerade, was zwar tabellarisch dem eigenen Anspruch mehr entspricht als die durchwachsene Phase zu Beginn der Hinrunde, doch auf den viertplatzierten FC Homburg hat Ulm satte elf Punkte Rückstand.

    Die zweiwöchige Pause hat Bachthaler genutzt, um mit seiner Mannschaft vor allem das Defensivverhalten zu trainieren, welches ihm im Testspiel gegen Karlsruhe nicht gut gefallen hat, auch wenn er mit der Leistung insgesamt sehr zufrieden war: „Das hat richtig gut ausgeschaut.“ Auf das Flutlichtspiel am Montagabend gegen Offenbach freut er sich schon. Allerdings ist noch fraglich, ob Steffen Kienle, Aron Viventi, Thomas Geyer und Florian Krebs spielen können.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden