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Regionalliga Südwest: Harsche Kritik am SSV Ulm 1846 Fußball

Regionalliga Südwest

Harsche Kritik am SSV Ulm 1846 Fußball

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    Niclas Heimann (links) stand gegen Koblenz im Tor des SSV Ulm 1846 Fußball. Er hat sich offenbar gegen Christian Ortag durchgesetzt, auch wenn sein Trainer, Holger Bachthaler, die Bezeichnung „Nummer eins“ vermeidet.
    Niclas Heimann (links) stand gegen Koblenz im Tor des SSV Ulm 1846 Fußball. Er hat sich offenbar gegen Christian Ortag durchgesetzt, auch wenn sein Trainer, Holger Bachthaler, die Bezeichnung „Nummer eins“ vermeidet. Foto: Horst Hörger

    Fans, die das Ergebnis der Ulmer Spatzen gegen die TuS RW Koblenz nicht kannten und sich nach der Partie manche Kommentare dazu in den sozialen Netzwerken durchgelesen haben, hätten leicht Beklemmungen kriegen können. Von einer „Blamage gegen eine Gurkentruppe“ war da die Rede, von einem „schlechten Ergebnis“ oder davon, dass der SSV gleich zu Beginn der neuen Runde die Punkte verliere – „wie letztes Jahr“. Es sind nur manche Beiträge, die teils fast schon apokalyptische Töne anschlugen, der Großteil der Kommentatoren sah die Lage sachlicher: Erst eine Partie gespielt, es bleiben noch 41 und immerhin haben die Spatzen einen Punkt geholt. Ausgegangen ist die Begegnung am Dienstag übrigens mit 0:0.

    Gegner des SSV Ulm 1846 Fußball gilt als sicherer Absteiger

    Dass ein torloses Remis bei manchen solche Gefühlsregungen auslöst, liegt an verschiedenen Dingen. Daran etwa, dass Koblenz in der vergangenen Saison der Fußball-Regionalliga Südwest keine Partie gewonnen hat und deshalb gemeinhin als sicherer Absteiger gilt. Oder daran, dass die Spatzen in den vergangenen Spielzeiten tatsächlich oft verhalten gestartet waren und sich den Anschluss an die Spitze erkämpfen mussten. Und dann ist da noch der Aufstiegswillen des SSV und seiner Fans, von denen es einigen nicht schnell genug gehen kann mit dem Sprung in Liga drei, insbesondere nach der Ausgliederung der Ulmer Profi-Mannschaft und der Verkündung eines Drei-Jahres-Plans für den Aufstieg. Die Erwartungshaltung von außen ist groß, was den Fußballern auf dem Platz und ihren Trainern die Arbeit nicht gerade erleichtert. Gleichzeitig hat die Argumentation der Unzufriedenen Lücken. Koblenz ist mit dem Team der vergangenen Saison kaum noch zu vergleichen. Der Kader wurde runderneuert, der Trainer kam ebenfalls frisch hinzu und weil eh niemand etwas von den Rheinland-Pfälzern erwartet, lebt es sich für sie recht angenehm. Die Sache mit den durchwachsenen Starts in die Saison stimmt, jedoch hatten es die Spatzen in den vergangenen beiden Jahren mit Mannheim und Saarbrücken mit zwei Mannschaften zu tun, die extrem konstant auf hohem Niveau spielten. Mit ihnen gleichzuziehen hätte dem SSV einiges abverlangt, wozu er leistungstechnisch nicht in der Lage war, unabhängig vom Saisonstart. Was die Erwartungshaltung angeht, so bitten die Verantwortlichen regelmäßig um Geduld mit sich und ihrer Arbeit, weil die Mannschaft mitten in der Entwicklung stecke. Fakt ist aber auch: Den Druck haben sie sich mit der Bekanntgabe ihres Zeitplans selbst gemacht. Jetzt müssen sie liefern, haben dafür allerdings drei Jahre Zeit.

    Der Grund dafür, dass Ulm in Koblenz „nur“ ein Unentschieden geholt hat, war vor allem die defensive Einstellung der Koblenzer. „Sehr leidenschaftlich“ habe das Team verteidigt, sagt SSV-Trainer Holger Bachthaler. Zwar waren die Spatzen überlegen, in der Offensive haperte es aber. Die Bewegung im Angriff habe ihm gefehlt, erklärt Bachthaler. Vier bis fünf gute Chancen seines Teams hat er gezählt, jedoch wurde keine genutzt – was auch Assoziationen mit dem Start in die vergangene Saison hervorrufen könnte. Erwähnt sei auch, dass die Koblenzer zweimal den Pfosten trafen, es hätte durchaus auch anders ausgehen können für den SSV Ulm 1846 Fußball. Alles in allem sei es zwar „ein bisschen ärgerlich“, dass am Ende ein Remis gegen Koblenz heraussprang, erklärt Bachthaler, „aber wir müssen mit einem Punkt zufrieden sein“. Er rechnet außerdem damit, dass in dieser Saison noch mehr Teams versuchen werden, sich mit einer defensiven Grundeinstellung gegen seine Mannschaft zu wehren. Im WFV-Pokalfinale hatte das die TSG Balingen auch schon versucht.

    Erstes Heimspiel des SSV Ulm 1846 Fußball gegen Elversberg

    Am Samstag (14 Uhr) wird das aller Voraussicht nach nicht der Fall sein. Dann kommt mit der SV Elversberg der Topfavorit der Liga ins Ulmer Donaustadion, der sich am Dienstag ebenfalls mit einer Defensivmannschaft zum Auftakt herumschlagen musste. Allerdings gewann sie letztlich gegen den FC Gießen mit 1:0. „Das wird mit Sicherheit ein ganz anderes Spiel werden“, sagt Holger Bachthaler. Bei zwei offensivstarken Mannschaften wird es zwangsläufig mehr Räume für den Gegner geben, Ulms Trainer rechnet mit mehr Aufwand, den seine Defensive beim starken Elversberger Angriff betreiben muss. In der Verteidigung hat sich der SVE zudem mit Kevin Conrad einen Spieler gesichert, der im vergangenen Jahr für Mannheim 32 Partien in der 3. Liga absolviert hat.

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    Viel Arbeit also, die auf die Ulmer Feldspieler zukommt – und den Torwart. Gegen Koblenz stand Niclas Heimann im Tor. Als „Nummer eins“ will ihn Bachthaler zwar nicht betiteln, weil sein Team mit ihm und Christian Ortag über zwei starke Torhüter verfüge. Jedoch habe Heimann das Vertrauen seines Trainerteams mit seiner Leistung gegen Koblenz gerechtfertigt.

    Einen Livestream zum Spiel gibt es auf www.spatzentv.de

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