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Regionalliga Südwest: Die Ulmer Spatzen kämpfen mit einem alten Problem

Regionalliga Südwest

Die Ulmer Spatzen kämpfen mit einem alten Problem

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    Alessandro Abruscia (rechts) und Nicolas Jann vom SSV Ulm 1846 Fußball diskutieren nach der knappen 0:1-Niederlage gegen den SV Elversberg. Ulm war spielerisch ebenbürtig, zeigte aber wieder eine bekannte Schwäche.
    Alessandro Abruscia (rechts) und Nicolas Jann vom SSV Ulm 1846 Fußball diskutieren nach der knappen 0:1-Niederlage gegen den SV Elversberg. Ulm war spielerisch ebenbürtig, zeigte aber wieder eine bekannte Schwäche. Foto: Horst Hörger

    Aufstiegskampf – das klingt nach großer Leidenschaft, nach Kampf, nach den berühmten „Alles oder Nichts“-Spielen. Manchmal werden Aufstiege aber auch ganz unspektakulär am Grünen Tisch entschieden. Rot-Weiß Koblenz weiß das spätestens seit diesem Frühsommer. Der Neuling der Regionalliga Südwest erfuhr von seinem Aufstieg nicht auf dem Feld, sondern aus der Lokalzeitung am Frühstückstisch, weil der größte Konkurrent in der Oberliga kurzfristig seinen Lizenzantrag für die Regionalliga zurückgezogen hatte. So kommt es also, dass RW am Samstag (14 Uhr) zum Duell beim SSV Ulm 1846 Fußball im Donaustadion antritt.

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    Während der Aufsteiger traditionell im unteren Teil der Tabelle verortet wird, haben die Spatzen schon vor, in den oberen Rängen mitzuspielen – was sich derzeit etwas schwierig gestaltet. Nach einem Sieg und drei Niederlagen stehen die Ulmer auf Platz 15 der Liga. Das genügt weder dem eigenen Anspruch, noch dem der Fans und vor allem nicht dem, wozu die Mannschaft rein personell eigentlich in der Lage sein sollte. Auf dem Platz allerdings kristallisiert sich wieder eine Schwäche heraus, die die Spatzen schon aus der vergangenen Saison kennen und die sie eigentlich loswerden wollten: die Chancenverwertung.

    Regionalliga Südwest: SSV Ulm 1846 Fußball trifft auf RW Koblenz

    Ulm spielt sich Möglichkeiten heraus, das ist das gute. Zu oft lassen sie diese aber auch liegen, was letztlich in knappen und vermeidbaren Niederlagen gegen Elversberg (1:2) und Steinbach Haiger (0:1) resultiert. Das ist das schlechte. Denn in beiden Spielen hielten die Ulmer gut mit, was zwar als Signal gewertet werden kann, dass die Spatzen auf einem guten Weg sind. Dummerweise verloren sie die Partien aber gegen Mannschaften, die selbst das obere Tabellenende anpeilen. Dort sind die Top-Drei-Mannschaften Offenbach, Saarbrücken und Steinbach den Ulmern längst enteilt. Mindestens vier Mal so viele Punkte wie die Donaustädter haben die drei Teams schon gesammelt. Dass sie aber auch Tore schießen können, haben die Spatzen am Mittwochabend gezeigt, als sie durch einen 4:0-Sieg gegen den Landesligisten VfB die nächste Runde des WFV-Pokals erreicht haben. Ein Duell zwischen einem Regionalligisten und einem Landesligisten kann jedoch nicht als Blaupause gelten, das weiß auch Ulms Trainer Holger Bachthaler: „Das muss man differenziert betrachten.“

    Haris Hyseni
    Haris Hyseni Foto: Horst Hörger

    Für ihn ist eher das Regionalliga-Spiel gegen den FK Pirmasens vor einer Woche relevant (2:0), weil die Koblenzer spielerisch in eine ähnliche Kerbe schlagen und vor allem defensiv agieren. Das mache es natürlich schwieriger, Tore zu erzielen als gegen einen Landesligisten, sagt Bachthaler. Denn gegen den habe es Räume gegeben, die man sich in der Liga härter erarbeiten und letztlich ausnutzen müsse – womit die Ulmer Probleme haben. „Ich weiß auch, dass wir die Tore nicht machen“, erklärt der Spatzen-Trainer. „Das Problem haben wir schon seit 14 Monaten. Aber wir arbeiten daran.“ Magere drei Tore haben seine Stürmer bislang in dieser Saison erzielt. Eine Personalie, in die große Hoffnungen gelegt wird, etwas an der Chancenverwertung ändern zu können, ist Haris Hyseni. Der Neuzugang von Jahn Regensburg feierte gegen Bösingen sein Pflichtspiel-Debüt und traf direkt. Richtig fit ist er nach seiner Verletzungspause aber noch nicht, genau wie sein Sturmpartner Steffen Kienle, der im DFB-Pokal gegen den FC Heidenheim sein Comeback feierte. Für viele Spielminuten reicht es bei beiden noch nicht. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass die zwei am Samstag auf der Bank Platz nehmen werden. „Zwei Backup-Stürmer auf der Bank sitzen zu haben, ist keine Option“, sagt Bachthaler. Wenn ein Angreifer in der Partie ausfalle, müsse ein vollwertiger Ersatz her. Wann Kienle und Hyseni zusammen wieder stürmen werden, kann Bachthaler noch nicht abschätzen.

    SSV Ulm steht in der Regionalliga Südwest unter Druck

    Im Pokal stand auch David Braig wieder im Kader. Er war zuletzt nur sporadisch zum Einsatz gekommen, könnte für Samstag aber wieder eine Rolle spielen. „Klar hat Braig die Qualität“, sagt Bachthaler. Letztlich sei es ihm aber egal, „ob der Stürmer Braig, Kienle oder Lux heißt“. Treffen soll er. Bei der Entscheidung, welche Spieler gegen Koblenz von Beginn an auf dem Feld stehen werden, spielt auch eine Rolle, dass die Ulmer in ihrer dritten Englischen Woche nacheinander stecken. Jetzt gehe es um die Belastungssteuerung, erklärt Bachthaler. Gleichzeitig stehe seine Mannschaft unter Druck, das Heimspiel gewinnen zu müssen. Für diese Aufgabe werden Aron Viventi und vielleicht Alessandro Abruscia fehlen.

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