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Olympische Spiele: Mark Dorfmüller ist der Arzt der Adler

Olympische Spiele

Mark Dorfmüller ist der Arzt der Adler

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    Ganz nah dran an den deutschen Adlern: Doktor Mark Dorfmüller war in den vergangenen Jahren auch verantwortlich für die Gesundheit von Martin Schmitt, der seine Karriere jetzt beendet hat.
    Ganz nah dran an den deutschen Adlern: Doktor Mark Dorfmüller war in den vergangenen Jahren auch verantwortlich für die Gesundheit von Martin Schmitt, der seine Karriere jetzt beendet hat. Foto: Archiv Dorfmüller

    Eigentlich ist Doktor Mark Dorfmüller ja schon ein alter Olympia-Hase. Vor vier Jahren war der Ulmer Sportmediziner mit den deutschen Skispringern in Vancouver, vor zwei Jahren mit den Boxern in London und am Mittwoch ist Dorfmüller nach Sotschi geflogen, wo er bei seinen dritten Spielen wiederum für die Gesundheit der deutschen Adler beiderlei Geschlechts zuständig ist. Für das winterliche Großereignis in der russischen Stadt am Schwarzen Meer opfert der 48-Jährige, der beruflich sein Geld als Arzt im Ulmer Reha-Plus verdient, gerne seinen Urlaub: „Wir sind ein ganz tolles Team, das macht riesigen Spaß.“

    Irgendwie ist Dorfmüller ja sowieso auch in seiner Freizeit fast immer als Arzt beschäftigt. Der Mann, der als aktiver Sportler selber ein passabler Fußballer und Speerwerfer war, betreut neben den deutschen Nationalmannschaften der Faustkämpfer und Skispringer auch die in Neu-Ulm trainierende Augsburger Vierfach-Weltmeisterin Nikki Adler, lange Zeit gehörte er außerdem zum Stab von deren Boxkollegin Rola El-Halabi.

    Die Körper und Köpfe seiner springenden Schützlinge kennt Dorfmüller in- und auswendig. Noch am vergangenen Wochenende war er beim Weltcup im sauerländischen Willingen, jetzt wird er mit Bundestrainer Werner Schuster das gemeinsame Zimmer im Olympischen Dorf im Mountain Village oberhalb von Sotschi beziehen und es ist zu erwarten, dass die Männer-WG prima funktioniert. „Wir schnarchen beide nicht.“

    Die Teilnahme an der Eröffnungsfeier am Freitag ist dann ohnehin Pflicht. Mit Ausnahme von Andreas Wank sind schließlich alle deutschen Springer Olympia-Debütanten und entsprechend groß ist die Vorfreude auf das Spektakel. Gesundheitlich sind die deutschen Adler auch dank der Betreuung von Dorfmüller in dessen insgesamt fünfjährigen Amtszeit als Teamarzt in bester Verfassung und Medaillen sind nach Einschätzung des Ulmer Sportmediziners durchaus drin: „Ich setze vor allem auf eine starke Mannschaft.“

    Natürlich weiß Dorfmüller auch von den gewaltigen Sicherheitsvorkehrungen und der latenten Terrorgefahr in der Stadt nahe des Kaukasus. Die deutschen Skispringer und ihr Stab haben bei einem Mentaltraining in Oberstdorf unter anderem gelernt, mit dieser Thematik umzugehen. „Ich versuche das auszublenden“, sagt der Teamarzt. Der Mann hat sicherlich gute Nerven. Dorfmüller war schließlich am 1. April 2011 in der Kabine von Rola El-Halbi, als deren Stiefvater herein stürmte und die Boxerin mit Schüssen in Hand, Knie und Beine schwer verletzte.

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