Illertissen Versöhnlicher (Heimspiel-)Abschluss für Fußball-Oberligist FV Illertissen. Ihm gelang gegen Abstiegskandidat Bahlinger SC ein 2:0 (2:0). Daniel Kohler und Christian Sameisla, der vor dem Spiel zusammen mit Steffen Kuhn und Philipp Birk-Braun verabschiedet wurde, erzielten die Tore.
Nachdem die Illertisser sowieso schon mit dem letzten Aufgebot angetreten waren, verletzte sich nach einer halben Stunde auch noch Stephan Böck. Umso erstaunlicher, dass sich der FVI davon nicht aus der Fassung bringen ließ und noch mal alle Kräfte mobilisierte. Genauso verwunderlich das fast lethargische Auftreten der Gäste, die selten erkennen ließen, dass sie im Abstiegskampf stecken. „Sorglos“ nannte Trainer Jens Scheuer das Verhalten seiner Defensive, die zumindest in der ersten Hälfte, mit weiten Bällen leicht auszumanövrieren war. So fiel auch eines der beiden Tore auf diese Art und zwar das 2:0 von Christian Sameisla. Er zog mit dem weiten Pass von Philipp Birk-Braun über die Abwehr davon und schoss ein. Vier Minuten vorher war er auch nach langem Pass allein auf Torhüter Mario Neumann zugelaufen, konnte ihn jedoch nicht überwinden. „Mit so einer Einstellung, wie sie unsere Abwehr an den Tag legte, haben wir in der Oberliga nichts verloren“, so Jens Scheuer.
Die Gäste spielten ansehnlich, aber ohne Durchschlagskraft
Andererseits hatten die Illertisser nicht nur dieses Mittel, um gefährlich zu werden. Bestes Beispiel das 1:0 von Daniel Kohler in der 26. Minute. Thorsten Rinke hatte ihn in Position gebracht und er schoss flach ins kurze Eck zum 1:0 ein. In der 8. Minute hatte der Illertisser Stürmer bereits eine ähnliche Möglichkeit gehabt, scheiterte da aber am Torhüter. Der Bahlinger SC seinerseits spielte ansehnlich, doch ohne jede Durchschlagskraft. Von den erfolgreichsten Torschützen Johannes Fiand (11 Treffer), der zu Regionalligist SG Sonnenhof Großaspach geht und Benjamin Pfahler (7) war überhaupt nichts zu sehen. Nur Routinier Giuliano Saggiomo rackerte unermüdlich. So sorgten die Gäste kaum einmal für Gefahr vor dem Illertisser Tor. Die stärkste Phase hatte der BSC etwa nach einer Stunde. Da drängte er die Illertisser zurück. Torchancen gab es aber nahezu keine.
Die Einheimischen beschränkten sich in dieser Phase aufs Ballhalten, die Hitze forderte auch ihren Tribut. Das merkte man vor allem bei den Kontern. Da fehlte oft die Kraft. Kurz vor Schluss war dann Torhüter Patrick Rösch noch mal gefordert. Er entschärfte einen Schuss von Sedat Ülker.
FVI-Coach Karl-Heinz Bachthaler meinte zum Spiel: „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Nachdem wir personell eh schon am Krückstock daher kamen, fiel auch noch Stephan Böck aus. Sich dann trotzdem so reinzuhauen, ist aller Ehren wert und deswegen hat sich die Mannschaft den Sieg redlich verdient.“ Jens Scheurer stöhnte nur: „Mit so einer Leistung brauchen wir nächste Woche gegen Walldorf gar nicht einzulaufen.“