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Interview: Neuer FV Illertissen-Trainer: Es geht um die Herzen und Seelen

Interview

Neuer FV Illertissen-Trainer: Es geht um die Herzen und Seelen

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    Illertissens neuer Trainer Marco Küntzel (links) mit dem Sportlichen Leiter Karl-Heinz Bachthaler.
    Illertissens neuer Trainer Marco Küntzel (links) mit dem Sportlichen Leiter Karl-Heinz Bachthaler. Foto: Horst Hörger

    Seit diesen Montag leitet Marco Küntzel das Training des Regionalligisten . Für den Ex-Profi ist der FVI seine bisher hochklassigste Station als Trainer. Vorbilder konnte er sich in seiner Zeit als Aktiver aber einige zulegen.

    Sie haben inzwischen die ersten Trainingseinheiten beim FV Illertissen geleitet. Welchen Eindruck haben Sie von der Mannschaft, Herr Küntzel?

    Küntzel: Man merkt natürlich den Spielern den verkorksten Start und die Misserfolge an. Aber das ist völlig normal. Wir müssen jetzt sehen, dass wir die Kurve kriegen.

    Lesen Sie auch: Deshalb verließ Küntzels Vorgänger Stefan Anderl den FV Illertissen.

    Sind Sie ein Trainer, der die Spielweise nach dem Personal richtet, das er zur Verfügung hat? Oder haben Sie unabhängig davon eine feste Vorstellung von Fußball?

    Küntzel: Ich habe natürlich konkrete Vorstellungen, wie meine Mannschaften spielen sollen: Offensiv und mutig, unabhängig davon, wie die Gegner heißen. Aber ich bin auch kein Trainer, der sofort einen Riesenkrawall macht und alles umschmeißt. Ich führe Gespräche mit den Führungsspielern, um herauszufinden, was man sofort umsetzen kann und in welchen Bereichen man etwas behutsamer vorgehen muss.

    Ex-Bundesliga-Profi Marco Küntzel trainiert den FV Illertissen

    Sie haben selbst als Profi unter anderem in Mönchengladbach, Bielefeld und Cottbus gespielt. Macht diese Vita Ihre Aufgabe leichter, begegnen Ihnen die Spieler automatisch mit mehr Respekt?

    Küntzel: Es ist zumindest kein Nachteil, wenn die Spieler wissen, dass man gewisse Dinge selbst kann oder sie zumindest mal gekonnt hat. Aber das alleine reicht natürlich nicht. Man muss außerdem in der Lage sein, eben diese Dinge den Spielern beizubringen.

    Sie haben in Mannschaften gespielt, die von Hans Meyer, Holger Fach und Ewald Lienen trainiert wurden. Von welchem Ihrer berühmten Kollegen haben Sie am meisten gelernt?

    Lesen Sie auch: Gegen Augsburg II trat der FVI noch mit provisorischer Trainerbank an.

    Küntzel: Meine Antwort wird Sie vermutlich überraschen. Das sind alles gute Trainer, aber keiner von denen hat mich geprägt. Am meisten habe ich von einem Mann gelernt, der auch schon hier beim FV Illertissen gearbeitet hat und das ist Ilija Aracic. Wir waren zusammen bei den A-Junioren des FC Augsburg und er ist einer der besten Trainer, die ich jemals getroffen habe.

    Sie selbst haben als Trainer vorher noch nie auf Regionalliga-Niveau gearbeitet. Wie schwierig ist die Umstellung?

    Küntzel: Es gibt natürlich einen Unterschied zwischen dem Amateurbereich und der Regionalliga. In der haben die Spieler eine ganz andere Qualität und das Umfeld auch. Aber im Grunde spielt es nicht die entscheidende Rolle, in welcher Liga man unterwegs ist. Letztlich spielen wir alle Fußball. Außerdem gibt es ja einen Grund dafür, warum ich in den vergangenen Jahren in unteren Ligen rund um Augsburg gearbeitet habe. Ich war als Profi sehr viel unterwegs, nach der aktiven Karriere wollte ich eine Weile zuhause bei meinen kleinen Kindern sein und miterleben, wie sie aufwachsen. Jetzt sind die Kinder größer und ich bin bereit, wieder mehr Zeit in den Fußball zu investieren. Umso mehr habe ich mich natürlich über diese Chance in Illertissen gefreut.

    Der neue FVI-Trainer im Interview

    Sie haben in dieser Saison auch noch zweimal für die zweite Mannschaft von Schwaben Augsburg gespielt. Auf dem Feld wird man Sie aber in Illertissen nicht erleben, oder?

    Küntzel: Man muss die Kirche schon im Dorf lassen. Ich werde demnächst 43 Jahre alt und könnte läuferisch nicht einmal in der Landesliga mithalten. Das in Augsburg war halt eine coole Sache und die Jungs haben sich gefreut, wenn ich in der Kreisklasse ein bisschen geholfen habe. Aber Regionalliga wäre völlig undenkbar.

    Am Freitag in Buchbach stehen Sie zum ersten Mal an der Seitenlinie. Was rechnen Sie sich aus?

    Küntzel: Man will immer gewinnen, auch wenn das in Buchbach nicht leicht wird. Das ist so eine Art gallisches Dorf mit einem engen Stadion und einer erfahrenen Mannschaft. Ein Sieg wäre natürlich auch wichtig für die Herzen und Seelen meiner Spieler.

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