Dass der FSV Frankfurt so lange und so konstant mitmischen würde bei den vorderen Tabellenplätzen der Fußball-Regionalliga Südwest, das war nach den zurückliegenden Spielzeiten nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Und doch steht das Team von Trainer Thomas Brendel derzeit auf Platz fünf (bei zwei Partien weniger als die Top Drei). Das ist nicht ganz unwichtig zu erwähnen, denn durch die gute Tabellenplatzierung passten die Frankfurter vor dem Spiel gegen den SSV Ulm 1846 Fußball genau ins Beuteschema der Spatzen, die in dieser Saison besonders gerne gegen die Topmannschaften gewinnen. Das war auch am Dienstag wieder so. 3:1 (1:0) stand es aus Sicht der Ulmer nach dem Auswärtsspiel.
„Sehr happy“ war SSV-Trainer Holger Bachthaler nach der Partie. Das konnte er auch sein. Einerseits wegen der sportlichen Leistung seiner Spieler auf dem Platz („Haben von Anfang an guten Fußball gespielt“) und andererseits wegen den Statistiken, die die Spatzen nach dem Erfolg vereinen. Die Partie war die zehnte in Folge ohne Niederlage, es war wieder einmal ein Erfolg gegen einen direkten Konkurrenten und es war zudem der vierte Sieg in Folge. Eine solche Serie von Dreipunkte-Spielen hat der SSV in dieser Spielzeit noch nicht hingelegt. Der 1:0-Sieg gegen den Bahlinger SC vom Wochenende war in dieser Hinsicht schon eine Premiere gewesen, weil der Erfolg der dritte Sieg nacheinander gewesen war – danach hatten sie sich gesehnt in Ulm, weil sie sich zuvor auch immer wieder selbst im Weg gestanden waren bei dem Ziel, eine Serie zu starten.
Regionalliga Südwest: SSV Ulm 1846 Fußball besiegt den FSV Frankfurt
Das Thema ist nun vom Tisch, die einzige Frage lautet ab sofort, wie viele Episoden noch zur Serie hinzukommen werden. Bachthaler hat schon mehrfach in dieser Saison gesagt, dass sein Team nicht jedes Spiel gewinnen kann und bei noch ausbleibenden 14 Spieltagen ist das auch eher unwahrscheinlich. Unmöglich ist es aber nicht. Das liegt insbesondere an der Qualität im Ulmer Kader.
Wegen ihren jeweils fünften Gelben Karten vom Wochenende fehlten den Spatzen die beiden wichtigen Stammspieler Johannes Reichert in der Abwehr und Vinko Sapina im defensiven Mittelfeld. Auswirkungen dieser Sperren spürten die Ulmer gegen Frankfurt aber keine. Reichert wurde von Michael Heilig ersetzt, für Sapina rückte Albano Gashi in die Startaufstellung. Die Spatzen waren von Beginn an das bessere Team und hatten früh zwei Gelegenheiten durch Tobias Rühle, die der aber nicht nutzte. Dafür traf in der 26. Minute Lennart Stoll zur verdienten Ulmer Führung. Spielentscheidend waren dann zwei Einwechselspieler: Zunächst traf Adrian Beck in der 80. Spielminute zum 2:0 und dann Felix Higl zum 3:1 (85.).
Adrian Beck trifft für die Spatzen gegen Frankfurt
Zwischenzeitlich hatte Jake Hirst den Frankfurter Anschlusstreffer erzielt. Besonders für Beck war es ein wichtiger Treffer, nachdem er in den vergangenen Spielen immer mal wieder große Chancen ausgelassen hatte. Auch Higl war in der Hinsicht zuletzt nicht fehlerfrei gewesen. „Wir wollten, dass die Jungs, die von der Bank kommen, sofort im Spiel sind und für uns einen Mehrwert haben“, sagte Holger Bachthaler. „Das war mit Adrian Beck und Felix Higl der Fall.“
Dank des Erfolgs stehen die Spatzen nun auf Platz drei, punktgleich mit dem zweitplatzierten TSV Steinbach Haiger (je 55 Punkte). Der Abstand auf den Primus SC Freiburg II beträgt nur drei Zähler.
SSV Ulm 1846 Fußball: Heimann – Schmidts, Geyer, Heilig, Stoll – Gashi, Jann, Rochelt (75. Beck), Coban (87. Gabriele), Heußer, Jann – Rühle (83. Higl).
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