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Basketball: Mit Arbeit, Jugend und Hund - Ulms Trainer Jaka Lakovic stellt sich vor

Basketball

Mit Arbeit, Jugend und Hund - Ulms Trainer Jaka Lakovic stellt sich vor

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    Ulms neuer Trainer Jaka Lakovic im Jahr 2013 im Trikot der slowenischen Nationalmannschaft. Als Spieler war er ein Arbeiter, das fordert er auch von seinen Spielern. „Echte Typen“ will er in seinem Kader versammelt haben.
    Ulms neuer Trainer Jaka Lakovic im Jahr 2013 im Trikot der slowenischen Nationalmannschaft. Als Spieler war er ein Arbeiter, das fordert er auch von seinen Spielern. „Echte Typen“ will er in seinem Kader versammelt haben. Foto: Georgi Licovski/epa/dpa

    Oft kam es in der jüngsten Vergangenheit nicht vor, dass in Ulm ein neuer Basketball-Trainer präsentiert wurde. Thorsten Leibenath, jetziger Sportdirektor, stand acht Jahre lang an der Seitenlinie, sein Vorgänger Mike Taylor blieb vor ihm genauso lange. Trainer-Präsentationen haben also Seltenheitswert an der Donau. Am Mittwochnachmittag war es mal wieder soweit: Jaka Lakovic, 41-jähriger Slowene und mehrmaliger Meister und Pokalsieger in Griechenland und Spanien sowie Europameister (2017 als slowenischer Co-Trainer), nahm in einem Konferenzzimmer in der Neu-Ulmer Geschäftsstelle der BBU Platz und zeigte sich erstmals den Medien.

    Auch interessant: Ulms neuer Trainer weiß, wie man Titel gewinnt.

    Höflich und auf Englisch beantwortete er geduldig jede Frage und offenbarte beispielsweise, dass er eine Wohnung in Ulm gefunden hat, dass seine Familie auch schon hier angekommen ist und Zuwachs bekommen hat – einen Hund. Der äußere Rahmen scheint also schon mal zu passen im Hause Lakovic und doch interessierten sich die versammelten Journalisten mehr dafür, was er sportlich mit dem Bundesligisten vorhat. Zunächst einmal, sagte er, gehe es darum, den Weg der Ulmer weiterzugehen, also vor allem auf junge Spieler zu setzen, diese zu entwickeln und ihnen Einsatzzeiten im deutschen Basketball-Oberhaus zu geben. Er verspricht: „Keiner muss auf Einsatzzeiten verzichten, weil er jung ist.“ Das Thema mit den jungen Spielern liegt ihm am Herzen, das konnte man zuletzt auch am Transfer von Killian Hayes sehen. In den erst 18-jährigen, französischen Spielmacher setzt Lakovic große Hoffnungen. Hayes soll den Spielaufbau anführen. „Es ist ein Risiko“, sagt Lakovic. „Aber wir haben viel darüber nachgedacht. Wir denken, das Risiko kann uns mehr einbringen als es uns kosten wird.“ Und überhaupt: auch abseits des Feldes mache sich der Transfer eines der größten europäischen Talente bemerkbar. „Jeder blickt nach Ulm und fragt nach Freundschaftsspielen. Das Interesse an uns ist fantastisch.“

    Jaka Lakovic möchte bei Ratiopharm Ulm auf die Jugend setzen

    Seit diesem Dienstag wären die Ulmer auch in der Lage, die Einladungen anzunehmen. Mit dem Transfer von Zoran ist der Kader komplett. Seinen slowenischen Landsmann lobt der neue Ulmer Trainer über den Klee: „Er hat die Qualität, ein Anführer zu sein – ein toller Wettkämpfer.“ Auch abgesehen von Hayes und Dragic sei er glücklich über seinen neuen Kader. An dessen Aufbau war er von Anfang an beteiligt und formte zusammen mit den Managern Thomas Stoll, Andreas Oettel und dem Sportdirektor Leibenath eine Mannschaft, die nicht nur Qualität habe, sondern „aus echten Typen besteht“, wie Lakovic berichtet. Nur ein richtiges Saisonziel konnte er noch nicht formulieren.

    Erst mal gehe es ihm um die jungen Spieler. Damit ist er auf einer Linie mit Leibenath, der angeblich einer der Hauptgründe für Lakovics Wechsel war. In einem Videotelefonat hätten sie sich lange über Basketball unterhalten, erzählt der Slowene. Vor allem aber habe er schon viel Gutes über die Mannschaft und das Umfeld gehört. „Das Timing war perfekt.“

    Die Art, wie er Basketball spielen lassen möchte, sei schnell und dynamisch. Den Wunsch hat Lakovic als Trainer nicht exklusiv, das weiß er auch. „Wichtig ist, dass der Basketball auch kontrolliert ist. Es gibt eine dünne Linie zwischen kontrolliert und verrückt.“ Kontrolliert und reflektiert wirkt er selbst auf jeden Fall. Ein „harter Arbeiter“ sei er, ein „Perfektionist“ und ein „Gewinnertyp“ – so beschrieb er sich auf die Bitte hin, drei passende Worte über sich zu finden (auch wenn es letztlich vier waren). „Ich weiß, dass es zwei Arten von Trainern gibt im Basketball-Geschäft: diejenigen, die gefeuert wurden und diejenigen, die gefeuert werden.“ Von letzterem sollte er erst mal noch weit entfernt sein. Vor allem, wenn die Ulmer Bank weiter so beständig bleibt.

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