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Laufevent: Richard Schumacher macht im Regen alle nass

Laufevent

Richard Schumacher macht im Regen alle nass

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    Nach 42,195 Kilometern als erster im Ziel: Richard Schumacher.
    Nach 42,195 Kilometern als erster im Ziel: Richard Schumacher. Foto: Foto: hhö

    Ulm Am Tag, als der Regen kam – an dem Tag war der 7. Einstein-Marathon. Hatten die Kinder und Jugendlichen am Samstag noch gute Bedingungen, so kam es gestern, wie es die Meteorologen vorausgesagt hatten: kühle Temperaturen, Regen und teilweise kräftiger Wind. Aber die Läufer trotzten den Widrigkeiten, waren gut gelaunt und an der Strecke waren zwar weniger Zuschauer als in den vergangenen Jahren, aber doch mehr, als die Veranstalter angesichts der Witterungslage erwartet hatten. Schließlich gab es mit Richard Schumacher von AST Süßen, dem Ersten von 2008 und 2009, einen ganz überlegenen Sieger im Marathonlauf und der für den SSV Ulm 1846 startende Kenianer Ben Masai war im Halbmarathon ebenfalls eine Klasse für sich.

    Es waren auch Optimisten unterwegs. Man erkannte sie an den Sonnenbrillen, die sie trugen. Ein Mann schob beim Laufen tapfer einen Kinderwagen mit seinem Sohnemann vor sich her, während aus den Lautsprechern „Highway to hell“ dröhnte, und manches Pärchen überquerte Hand in Hand die Ziellinie. Das Wetter war mies, aber sonst war es eigentlich wie immer. Die große Läufer-Familie scheint keine Hindernisse zu kennen. Einfach dabei sein, laufen, angefeuert werden, ins Ziel kommen, ausgepumpt sein, sich erholen und dann schon wieder auf den nächsten Laufevent freuen.

    Es war eine Freude, nicht nur die Asse zu beobachten, sondern auch die Hobbyläufer. Wie die einen recht locker, ja fast federnd das Kopfsteinpflaster bewältigten, andere auch auf ebenen Wegen einen leicht torkelnden Stil bevorzugten und wieder andere mit verkniffenem Gesicht, schnellem Atem und festem Tritt dem Ziel entgegenstrebten. Imposant immer wieder, welche Kräfte die meisten Läufer auf den letzten Metern vor dem Ziel noch entwickelten. Da wurde noch einmal beschleunigt, um die eine oder andere Sekunde herauszuholen. Es ging weniger um die Platzierung, sondern eher um das Erreichen des eigenen persönlichen Ziels.

    Glückliche Sieger und zwei nicht dramatisch Verletzte

    „Guido, flitz wie der Blitz!“, konnte man auf der Tafel einer Frau lesen, während auf einer anderen geschrieben stand: „Los Jürgen, renn so schnell, wie Du kannst!“ Wie Guido und Jürgen gerannt sind, weiß man nicht, aber Richard Schumacher war richtig schnell unterwegs. Als der Conferencier kundtat, man werde auf den Marathonsieger wohl noch etwa zehn Minuten warten müssen, bogen Sekunden später die vorausfahrenden Fahrzeuge auf den Ulmer Münsterplatz ein, gefolgt von Schumacher, der mit 2:36,09 Stunden eine wirklich gute Zeit erzielte. Zweiter wurde mit ungeheurem Abstand David Hinze (CNC-Technik Mack), der 2:45,54 Stunden benötigte. Bei den Frauen sicherte sich Schumachers Vereinskameradin Nicole Schneider in 3:08,16 vor Kathrin Stöcker (3:13,28) den Sieg.

    Völlig unangefochten lief im Halbmarathon Ben Masai nach 1:06,18 Stunden ins Ziel. Zweiter wurde mit über sieben Minuten Rückstand Rainer Schniertshauer (Team Ratiopharm/1:13,26). Schnellste Frau war hier Judith Mess (AST Süßen) in 1:24,47. Mit im Feld – der älteste der gestrigen insgesamt 8672 Starter, von denen 8591 ins Ziel kamen, war 77 Jahre alt – auch die Nordic Walker, die eine gute Figur abgaben.

    Die Polizei vermeldete: keine besonderen Vorkommnisse, sieht man davon ab, dass hinter dem Rathaus ein Gittermast umstürzte und zwei Leute nicht dramatisch verletzte. Das Rote Kreuz musste insgesamt 51 Mal helfen, eine geringe Zahl. Bürgermeisterin Sabine Mayer-Dölle, diesmal nur Zuschauerin, kam trotz der unangenehmen Witterung bezüglich des Events ins Schwärmen: „Das ist eine Wucht!“

    Bei uns im Internet Eine Bildergalerie vom Laufereignis finden Sie unter

    www.nuz.de/bilder

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