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Bergsport: Kletterer in Neu-Ulm und Illertissen freuen sich über etwas Normalität

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Kletterer in Neu-Ulm und Illertissen freuen sich über etwas Normalität

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    Dieses Schild vor der Sparkassen-Arena erinnert die Kletterer an die Hygienevorschriften, die sie einhalten müssen. Erst dann dürfen sie auf die Anlage, die genau 55 Tage lang geschlossen war.
    Dieses Schild vor der Sparkassen-Arena erinnert die Kletterer an die Hygienevorschriften, die sie einhalten müssen. Erst dann dürfen sie auf die Anlage, die genau 55 Tage lang geschlossen war. Foto: Thomas Ertle

    Nach sieben Wochen Zwangspause durch Corona tut sich etwas beim Sparkassendome, der Kletterhalle des DAV Neu-Ulm. Wenn die letzten Reinigungsarbeiten erledigt sind, öffnet am heutigen Dienstag immerhin der Außenbereich der Anlage. Grund dafür sind die Corona-Lockerungen für den Individualsport, die von Bund und Ländern beschlossen wurden. Schon seit Montag ist die Sparkassen-Arena des DAV Illertissen wieder geöffnet. Es ist zwar ein kleiner Schritt in Richtung Normalität, aber immerhin. An anderer Stelle wird es wohl noch ein bisschen dauern.

    Die Alpenvereine haben wie andere Sportvereine auch gerade Probleme. Kletteranlagen sind für sie wichtige Einnahmequellen – und die sind in den vergangenen Wochen radikal eingebrochen. „Die Wintermonate sind eigentlich starke Monate“, erklärt Moritz Kaltenbacher, Geschäftsführer des Neu-Ulmer Sparkassendomes. März und April zählen wirtschaftlich noch zu diesen Wintermonaten. Doch während in dieser Zeit normalerweise das Geschäft brummt, waren zuletzt nur DAV-Mitarbeiter in der Anlage. Wie viel Geld Neu-Ulms größtem Verein durch die Zwangsschließung entgangen ist, möchte Kaltenbacher nicht verraten. „Erheblich“ sei die Summe, sagt er aber. Deshalb hat sich der Verein eine Aktion einfallen lassen, um wenigstens ein paar Zusatzeinnahmen zu generieren. Er verkauft jetzt sogenannte Supporter-Shirts, also T-Shirts, mit denen die Käufer ihre Solidarität ausdrücken und dem Verein helfen können. Um die 30 waren Ende vergangener Woche verkauft, seit Montag können die Käufer ihre Shirts abholen. „Es ist ein Tropfen auf dem heißen Stein“, sagt Moritz Kaltenbacher. „Aber wir freuen uns über jede Hilfe.“

    Sparkassendome in Neu-Ulm öffnet Außenanlage

    Dass die kletterfreie Zeit am Dienstag zumindest teilweise endet, hat den Geschäftsführer überrascht: „Die Lage ändert sich ja täglich.“ Deshalb sei ihm zunächst gar nicht klar gewesen, dass durch die Lockerung auch wieder die Außenanlage des Sparkassendomes öffnen dürfe. Weil alles ein bisschen kurzfristig kam, öffnet die Anlage auch erst am Dienstag und nicht wie andernorts schon am Montag. Die Öffnung ist auch eine gute Nachricht für die Mitarbeiter. Sie waren vom DAV angehalten worden, Stunden zu reduzieren und Überstunden abzubauen. Minijobber wurden freigestellt, sofern sie dadurch nicht in finanzielle Nöte gerieten. Der Sparkassendome ist zwar ein wichtiger Pfeiler im Gerüst des DAV Neu-Ulm, sein Kern ist er aber nicht. Vielen der über 9000 Mitglieder geht es um die Touren, die der Alpenverein anbietet – normalerweise.

    Denn auch in dem Bereich war in letzter Zeit nicht viel los. Alpenvereine in Deutschland, Österreich und der Schweiz rieten den Menschen noch vor wenigen Wochen sogar explizit davon ab, in die Berge zu gehen. Was von Vereinen, die die Menschen normalerweise dazu animieren, in die Natur zu fahren und sich zu bewegen, reichlich paradox klingt, sollte das Rettungssystem schonen, das wegen Covid-19 ausgelastet war. Vergangene Woche schrieb der DAV dann: „Wandern ist möglich – bei Beachtung wichtiger Regeln.“ Dazu gehört etwa das Wandern nur in Kleingruppen, das Abstandsgebot und von Umarmungen beim Wandern abzusehen. Dass in Österreich in nächster Zeit nach und nach Gastronomiebetriebe und Hütten wieder öffnen, macht dem DAV ebenfalls Hoffnung.

    Der Neu-Ulmer Ableger hält sich aber noch zurück und hat seine Touren momentan noch ausgesetzt. Wann es wieder weitergehen soll, sei „nicht leicht zu beantworten“, sagt Moritz Kaltenbacher. Dafür seien die Touren in ihrer Art und der Teilnehmerzahlen zu unterschiedlich. Aber: Die aktuelle Entwicklung sei „definitiv positiv“. Das gelte auch für die Mitgliederzahlen des DAV Neu-Ulm. Auch, wenn es derzeit kaum neue Anmeldungen gebe, habe es trotz Corona keinen großen Einbruch gegeben, erklärt Moritz Kaltenbacher. Die Mitglieder seien jedenfalls „heiß drauf“, wieder zu klettern.

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