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Interview: Kohlschreiber und das Wirgefühl

Interview

Kohlschreiber und das Wirgefühl

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    Kohlschreiber und das Wirgefühl
    Kohlschreiber und das Wirgefühl

    Neu-Ulm Philipp Kohlschreiber stand seit seinem Debüt im Jahr 2007 schon 21 Mal im deutschen Davis-Cup-Team. Von seinen 17 Einzeln hat der Augsburger Tennisprofi neun gewonnen, im Doppel war er zwei Mal erfolgreich. Im wichtigen Spiel gegen Brasilien in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena will der 29-Jährige seine Bilanz weiter verbessern. Wir sprachen mit Kohlschreiber über das Duell im September.

    Gegen Brasilien ist das deutsche Team Favorit. Aber es geht gegen den Abstieg. Wie hoch wird der Druck sein, wenn am 13. September die Nationalhymnen gespielt werden?

    Kohlschreiber: Davis Cup zu spielen bedeutet immer, einen gewissen Druck zu haben. Es gibt ganz wenige Matches, bei denen es um nichts geht. Ob es gegen den Abstieg oder um den Einzug in die nächste Runde geht, Druck verspürt man immer. Aber diese besondere Situation macht den Davis Cup auch aus. Ich freue mich auf die gute Stimmung und die hoffentlich prall gefüllte Arena. Wir brauchen die Fans im Rücken, und dann wird auch der Druck schnell in positive Spannung umgewandelt.

    Apropos Arena. Wieso hat sich Bundestrainer Carsten Arriens für einen Hartplatz in der Ratiopharm-Arena entschieden?

    Kohlschreiber: Ich denke, dass die Brasilianer am besten auf langsamen Sandcourts spielen. Mir und auch den anderen deutschen Spielern kommt hingegen eher ein Hardcourt mit etwas höherem Absprung entgegen. Darüber hinaus findet der Davis Cup nach der Hardcourt-Saison in den USA statt und dann sind wir bereits an die Umstände gewöhnt.

    Für Sie persönlich standen die letzten deutschen Davis-Cup-Spiele unter keinem guten Stern, im Auswärtsspiel gegen Argentinien zogen Sie sich im Februar zudem eine schwere Verletzung zu. Was haben Sie sich für das Match gegen Brasilien nun vorgenommen?

    Kohlschreiber: In der Tat hat mich Argentinien sehr zurückgeworfen. Aber ich habe mich damals klar entschieden, für Deutschland spielen zu wollen und dazu stehe ich komplett. Da gibt es kein Jammern im Nachgang. Mein Ziel ist daher auch für das Spiel gegen Brasilien klar. Wir wollen als deutsches Davis-Cup-Team gewinnen und ich für meinen Teil will so viele Punkte wie möglich dazu beisteuern. Dass ich darüber hinaus natürlich gerne gesund bleiben möchte, versteht sich von selbst, daran verschwende ich aber trotz des Argentinien-Matches keinen Gedanken.

    Sie als Augsburger haben ja fast ein Heimspiel in der Ratiopharm-Arena. Was erwarten Sie von den Fans in Neu-Ulm?

    Kohlschreiber: Ich erwarte einfach, dass die Leute voll hinter uns stehen und dieses Wirgefühl erzeugen, das wir einfach brauchen. Ich denke, dass wir gerade in Bayern viele Fans haben und auch das Interesse am Tennissport nach wie vor sehr groß ist. Die Fans dürfen nicht unterschätzen, dass sie uns gerade im Davis Cup richtig pushen und wir auf dem Platz die Emotionen von den Rängen sehr intensiv mitbekommen.

    Und was dürfen die Fans von Ihnen und dem deutschen Team erwarten?

    Kohlschreiber: Für uns gibt es nur ein Ziel und das ist der Klassenerhalt. Die Fans können erwarten, dass wir uns dafür zerreißen und für jeden Punkt fighten. Der Davis Cup hat für uns Spieler einen sehr hohen Stellenwert, und das möchten wir auch im September demonstrieren. Insgesamt glaube ich, dass wir uns auf hochklassige Matches gegen einen nicht zu unterschätzenden Gegner freuen dürfen. (az)

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