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Interview: Illertissens neuer Trainer Marco Konrad: "Ausreichend Sicherheitsabstand"

Interview

Illertissens neuer Trainer Marco Konrad: "Ausreichend Sicherheitsabstand"

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    Leidenschaft und Teamgeist: Damit Hat Marco Konrad (links) vor mehr als 20 Jahren mit dem SSV Ulm 1846 den Aufstieg in die Bundesliga geschafft.
    Leidenschaft und Teamgeist: Damit Hat Marco Konrad (links) vor mehr als 20 Jahren mit dem SSV Ulm 1846 den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. Foto: imago

    Sie treten in der Corona-Krise Ihr Amt als neuer Trainer des FV Illertissen an. Gibt es einen schwierigeren Zeitpunkt, Herr Konrad?

    Marco Konrad: Es brennt natürlich in mir, mit den Jungs zu arbeiten und die Mannschaft kennenzulernen. Aber das ist eher ein Bauchgefühl. Der Kopf weiß ganz genau, dass das momentan nicht geht. Ich habe mich trotzdem auch in dieser Situation sehr über das Angebot des FV Illertissen gefreut.

    Was kann ein Trainer in Zeiten von Corona überhaupt tun?

    Konrad: Man kann natürlich miteinander sprechen. Telefonisch oder unter vier Augen mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand voneinander. Eine Person auf der einen Seite des Tisches, die andere auf der anderen. Ob so etwas wie eine Mannschaftssitzung zu verantworten ist, das werden wir Ende der Woche im Verein besprechen.

    Ihre letzte Station als Trainer war der SC Pfullendorf, zuletzt haben Sie dort als Koordinator in der Jugendabteilung gearbeitet. Konnten Sie sich aus der Distanz ein Urteil über den FV Illertissen bilden?

    Konrad: Das ist nur bedingt möglich. Aber weil ich aus der Donauwörther Gegend komme, hatte ich natürlich immer ein Auge auf die höherklassigen Vereine aus der Region wie Heidenheim, den FCA, Gundelfingen, Ulm oder auch den FV Illertissen.

    Worauf kommt es Ihrer Einschätzung nach an in einer Fußballmannschaft?

    Konrad: Auf das Zusammengehörigkeitsgefühl, auf die Leidenschaft, auf den Teamgeist und der stimmt beim FV Illertissen nach den Informationen, die ich von der Vereinsführung erhalten habe. Die Mannschaft ist nach meiner Überzeugung immer wichtiger als der einzelne Spieler. Wenn die Jungs das verinnerlicht haben, dann ist fast alles möglich. Ich habe das als Spieler beim SSV Ulm 1846 selbst erlebt. Als das Wir-Gefühl da war, ging es hoch bis in die Bundesliga. Als es nicht mehr da war, ging es ebenso schnell wieder ganz weit runter. Von den damaligen Erfahrungen habe ich bei meinen bisherigen Stationen als Trainer enorm profitiert. Der Aufstieg mit dem FV Ravensburg in die Oberliga war nur möglich, weil die junge Mannschaft ein eingeschworener Haufen war.

    Sie arbeiten als Lehrer an einer Grund- und Hauptschule im Raum Biberach. Die hat seit Dienstag wegen der Corona-Krise geschlossen. Sie stehen nun vor der doppelten Aufgabe, den Unterricht ebenso aus der Distanz zu organisieren wie den Fußball in Illertissen ...

    Konrad: Das ist richtig und die Aufgaben sind durchaus vergleichbar. Ich habe mir da bereits ein paar Dinge überlegt. Das wird bei den Kindern gut funktionieren und bei erwachsenen Fußballspielern auch. Man kann beispielsweise dafür sorgen, dass die sich zusätzliche Informationen über den Fußballsport anlesen und damit über den eigenen Tellerrand rausschauen. Auch grundsätzlich ist es sicher hilfreich, wenn ein Trainer gleichzeitig Pädagoge ist. Die erfolgreichen Trainer im Weltfußball haben alle pädagogische Qualitäten: Jürgen Klopp, Thomas Tuchel, Julian Nagelsmann...

    Wagen Sie eine Prognose, ob und wann in dieser Saison noch Fußball gespielt wird?

    Konrad: Ich hoffe einfach mal, dass noch gespielt werden kann. Eine Prognose muss ich den Spezialisten in der Medizin und der Politik überlassen und selbst die tun sich ja schwer.

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