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Fußball: Ulms Ardian Morina: Sein mühsamer Weg zurück auf den Fußballplatz

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Ulms Ardian Morina: Sein mühsamer Weg zurück auf den Fußballplatz

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    Noch immer bleibt Ulms Ardian Morina nur die Zuschauerrolle.
    Noch immer bleibt Ulms Ardian Morina nur die Zuschauerrolle. Foto: Horst Hörger

    Sie könnten ihn jetzt so dringend brauchen. Nach der schweren Verletzung von Tobias Rühle fehlt dem Regionalligisten SSV Ulm 1846 Fußball aktuell ein echter Torjäger. Routinier Anton Fink ist noch nicht fit für 90 Minuten, der erst 19-jährige Phil Harres in vielen Situationen noch zu unerfahren. Und Ardian Morina sitzt noch immer als Zuschauer auf der Haupttribüne im Donaustadion, statt unten auf dem Spielfeld die Rolle des dribbelstarken Stürmers zu spielen.

    „Das tut schon weh. Man will helfen, aber kann nicht. Ich bin da oben viel, viel nervöser als auf dem Platz“, erzählt Morina. Knapp 13 Monate sind vergangenen, seit er sich im Heimspiel gegen den Bahlinger SC Anfang Oktober 2020 einen Kreuzbandriss zuzog. Genau die Verletzung, die nun auch Mannschaftskamerad Rühle von einer Sekunde auf die andere den Knock-out versetzte.

    Seine Leidenszeit dauert schon über ein Jahr

    Über ein Jahr dauert Morinas Leidenszeit. Viele Höhen und Tiefen hat der 27-Jährige durchlebt. Momente des Glücks, aber auch Rückschläge. Mentale und gesundheitliche. Er sagt: „In dieser Zeit lernt man sich selbst ganz neu kennen.“ Als Rühle im Heimspiel gegen den FC Gießen von den Sanitätern vom Platz getragen werden musste, standen ihm Morina und der ebenfalls verletzte Marcel Schmidts sofort in der Kabine bei. „Wir konnten so sehr mitfühlen. Marcel und ich haben in den vergangenen Tagen auch viel mit Tobi Rühle gesprochen“, erzählt er. Im Moment des Unglücks auf dem Platz habe er sich selbst auch wieder an seine Verletzung erinnert. „Ich habe vor allem an die lange Ausfallzeit gedacht und an die Geduld, die man braucht. Ich weiß genau, was Tobi da jetzt alles bevorsteht“, meint der 27-Jährige.

    Morina: "Das Schlimmste war einem Fußballer passieren kann"

    Rühle wurde mittlerweile erfolgreich operiert, ist quasi schon wieder im Comeback-Modus. Zumindest am Anfang des langen Wegs zurück. Morina hingegen befindet sich auf der Zielgeraden seines persönlichen Marathons. „Knochen wachsen besser wieder zusammen. Ein Kreuzbandriss ist mit das Schlimmste, was einem Fußballer passieren kann“, sagt er. Die Möglichkeiten der Medizin sind inzwischen freilich viel umfassender als früher. Ein Kreuzbandriss war vor gar nicht allzu langer Zeit gleichbedeutend mit dem Karriereende. Heutzutage fallen die Kicker sechs bis neun Monate aus. „Wenn man täglich hart arbeitet, geht’s schon recht schnell“, sagt Morina.

    Mitten im Corona-Lockdown arbeitet er jeden Tag am Comeback

    Ehrgeizig und voller Zuversicht habe er seine Reha absolviert. Mitten im Corona-Lockdown. Vier Monate lang verbrachte er fast pausenlos in Stuttgart. „Ich war immer Montag bis Freitag dort in der Reha. Das Schwierigste ist, dass man seine Muskulatur komplett verliert. Mein linkes Bein war eigentlich nur noch Haut und Knochen. Es dauert sehr lange, die Muskulatur wieder aufzubauen. Aber ohne die Muskulatur ist das Kreuzband nicht genügend geschützt“, erzählt Morina.

    Die harte Arbeit zahlte sich aus. Ende vergangener Saison bekam er bei den Spatzen wieder vereinzelte Kurzeinsätze. Dann folgte der nächste Schock. In der ersten Trainingseinheit mit dem neuen Coach Thomas Wörle ging nichts mehr. Morina musste abbrechen, ließ sich untersuchen. Die Kernspintomografie brachte die bittere Diagnose: abgesplitterter Knorpel. „Ich habe noch immer keine Ahnung, wie das passiert ist“, sagt er nachdenklich.

    Ardian Morina bleibt zuversichtlich und kämpferisch

    Zwischendurch trainierte Morina drei Wochen voll mit, aber das Knie wurde jedes Mal dick. Schnell hat er gemerkt: Das macht so keinen Sinn. Jetzt soll eine Eigenbluttherapie gegen die hohen Entzündungswerte helfen. Der Stürmer wirkt geknickt, sagt: „Ich fühle mich derzeit deutlich schlechter als bei meinem Kreuzbandriss. Weil es einfach so ungewiss ist, wann es wieder weitergeht.“ Doch Morina zeigt sich weiter kämpferisch. „Ich werde nicht aufgeben“, sagt er. Er sei zuversichtlich, dass er die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte wieder mit der Mannschaft bestreiten kann. Denn das Team begeistert ihn Tag für Tag. Morina: „Dass wir oben mitspielen können, hat man in den vergangenen Jahren schon gesehen. Aber jetzt ist aus den guten Spielern auch eine starke Einheit geworden. Thomas Wörle hat daran einen riesigen Anteil. Wie er mit den Spielern umgeht, wie er mit uns redet - er ist schon fast ein Psychologe.“

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