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Fußball: Skype-Training und Unsicherheit: So gehen die Landesligisten mit Corona um

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Skype-Training und Unsicherheit: So gehen die Landesligisten mit Corona um

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    Die Situation ist auch für Harry Haug schwierig. Der Trainer des TSV Buch wird mit seinen Spielern ein Skype-Training absolvieren und er ist sich sicher: „Das wird cool.“
    Die Situation ist auch für Harry Haug schwierig. Der Trainer des TSV Buch wird mit seinen Spielern ein Skype-Training absolvieren und er ist sich sicher: „Das wird cool.“ Foto: Horst Hörger

    Die Verunsicherung ist greifbar, zumal es für die Fußball-Landesligisten in der Region durchaus um eine Menge geht. Türkspor Neu-Ulm war beispielsweise vor der Corona-Krise drauf und dran, den Durchmarsch aus der Bezirks- in die Verbandsliga zu schaffen. Beim TSV Neu-Ulm durfte man zumindest zwischenzeitlich ebenfalls von der Verbandsliga träumen und in Buch sollte ebenso frühzeitig der Klassenerhalt in der württembergischen Landesliga klar gemacht werden, wie bei den Kollegen vom FV Illertissen II und dem SV Egg in der bayrischen Landesliga Südwest. Nun ist man bei den Vereinen in eine Art Schockstarre verfallen.

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    Für Manfred Merkle, den Vorsitzenden des Bezirks Donau/Iller, hängt erst einmal alles an den politischen Entscheidungsträgern: „Was man macht, kann erst entschieden werden, wenn wir wieder spielen dürfen.“ Für ihn sind, ebenso wie für Rainer Koch, den Vorsitzenden des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) mehrere Szenarien denkbar. Merkles persönliche Einschätzung ist allerdings, dass die laufende Spielzeit nicht mehr fortgeführt werden kann. In eine ähnliche Kerbe schlägt der Illertisser Trainer Markus Schaich. Er hält es für unrealistisch, dass nach der Corona-Pause die restlichen Spiele noch durchgezogen werden können: „Da wird das böse Erwachen noch für viele kommen.“ Schaich meint damit auch die wirtschaftlichen Konsequenzen von Corona: „Die Firmen werden sicher nicht begeistert sein, wenn die Spieler nach der Zwangspause halbtags Urlaub nehmen wollen, um zu Auswärtsspielen zu fahren.“ Der Kollege Christian Möller vom SV Egg ist sehr angetan von einer Initiative des BFV. Der hatte sich in einem Webseminar unter Leitung von Rainer Koch mit den Sorgen und Nöten der Vereine auseinandergesetzt.

    So gehen die Fußball-Landesligisten mit Corona um

    Sportlich ist die Lage für die Trainer und ihre Teams sowohl in der bayerischen wie auch in der württembergischen Landesliga natürlich trotzdem denkbar schwierig. Erst wenige Spiele waren nach der langen Winterpause absolviert, schon ist wieder alles auf Stop. Nun sind die Trainer als Organisations- und Motivationskünstler gefragt. „Wir müssen es hinnehmen, wie es ist“, sagt Ünal Demirkiran von Türkspor Neu-Ulm und verspricht: „Alle richten sich nach den Vorgaben des Staates.“ Er selbst arbeitet, wie seine vier Trainerkollegen, derzeit noch ganz normal im Hauptberuf. Nur die Fußballschule, das zweite Standbein von Ünal Demirkiran, hat momentan geschlossen. Seine Schützlinge bei Türkspor haben diverse Hausaufgaben von ihrem Trainer bekommen, der vor Selbstvertrauen strotzt: „Wir wären sicher ein verdienter Meister.“

    Lukas Kögel vom TSV Neu-Ulm sorgt sich vor allem um den sozialen Austausch, beim TSV Buch hat Trainer Harry Haug Laufpläne ausgegeben und wird mit seiner Mannschaft ebenfalls ein Skype-Training absolvieren: „Das wird ganz cool.“ Die drei Trainer aus Neu-Ulm und Buch müssen im Gegensatz zu den Kollegen aus Egg und Illertisssen zudem ihre Zukunft in den Vereinen regeln. Gespräche in Bezug auf die kommende Saison werden in nächster Zeit stattfinden.

    Schaich hat das erst kürzlich geregelt, er bleibt nun doch zusammen mit seinem Assistenten Timo Räpple dem FV Illertissen als Trainer der zweiten Mannschaft erhalten. Schon im November wurden die Weichen im Günztal gestellt. Christian Möller geht beim SV Egg in eine zweite Spielzeit. Möller hat sich etwas einfallen lassen, um seine Schützlinge bei Laune zu halten. Vier Wochen lang bekommen die Spieler technische und körperliche Aufgaben gestellt, bei denen sie sich über eine App gegenseitig kontrollieren und damit auch pushen können. Ihr Trainer begründet die Aktion: „Damit haben wir ein Ziel und einen Wettkampf. Nur laufen oder radeln wäre zu stupide.“ Zudem verspricht Möller allen Spielern ein gemeinsames Fest – nach der Corona-Krise.

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