Auf das Wort „Generalprobe“ mit Blick auf das Zweitrundenspiel am Dienstag gegen Schalke 04 reagierte Spatzen-Trainer Holger Bachthaler ebenso verärgert wie auf die Vorstellung der Mannschaft des SSV Ulm 1846 Fußball bei der 1:2-Niederlage in der Regionalligapartie gegen Hessen Kassel. „Die Spieler haben Ansprüche an sich und stellen Forderungen“, sagte Bachthaler: „Dann müssen sie auf dem Platz auch ihre Leistung abrufen.“
Die Ulmer taten sich mit Kassel von Beginn an sehr schwer. Weil aber auch die eigene Abwehr gut stand, gab es auf beiden Seiten in der ersten Halbzeit kaum Chancen. Vor dem Tor der Hessen wurde es erstmals in der 45. Minute richtig gefährlich, als der Ball nach einem Schussversuch von Vinko Sapina bei Tobias Rühle landete, der das Leder aber über den Kasten jagte. Zuvor war Kassel mit seiner ersten und einzigen Möglichkeit im ersten Durchgang durch den Treffer von Tim Philipp Brandner in Führung gegangen (35.).
Burak Coban macht viel Betrieb beim SSV Ulm 1846 Fußball
Die Ulmer, die vor der Pause vorwiegend über die rechte Seite und meist mit Abwehrmann Lennart Stoll angegriffen hatten, probierten es anschließend öfter über die linke Außenbahn, auf der Burak Coban ziemlich Betrieb machte. Der Ausgleich durch den eingewechselten Steffen Kienle (75.) beruhigte die Ulmer Gemüter nur drei Minuten lang. Dann traf der ebenfalls später in die Partie gekommene Ingmar Merle mit einem harten und platzierten Schuss zum 2:1 für die Gäste.
Bei den Ulmern war vor allem von Adrian Beck, aber auch von Robin Heußer und Felix Higl kaum etwas zu sehen, dem immerhin bemühten Vinko Sapina gelang es auch nicht, Lücken in die Kasseler Abwehr zu reißen. In dieser Verfassung droht den Spatzen am Dienstag im Pokal eine Rolle als Aufbaugegner für den derzeitigen Bundesliga-Prügelknaben Schalke 04. Was natürlich für den Verein keine Katastrophe wäre. Schlimmer ist, dass die Ulmer in der Liga weiter an Boden auf die Tabellenspitze verloren haben.
Spieler und Trainer des SSV Ulm 1846 Fußball sind enttäuscht
Kapitän Johannes Reichert sagte nach der Niederlage gegen Kassel: „Das war ein viel wichtigeres Spiel als das gegen Schalke. Und wir haben es verloren.“ Ebenso wie sein Trainer Holger Bachthaler suchte er nicht nach Ausflüchten, beide gestanden: „Wir sind mächtig enttäuscht.“ Den Gesichtern der anderen Ulmer war anzusehen, dass es ihnen genauso erging. Selber schuld.
SSV Ulm 1846 Fußball: Reule – Stoll, Reichert, Geyer, Kehl (74. Gashi) – Beck (61. Jann), Heußer, Sapina, Coban – Higl (66. Kienle), Rühle.
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