Ulm Ein Saisonziel nennt Paul Sauter, der in Personalunion Präsident des SSV Ulm 1846 Fußball und Trainer der Oberligatruppe ist, nicht, bevor seine Truppe heute Abend (18.30 Uhr) beim SV Bonlanden verspätet in die Saison startet. Er ergeht sich auch nicht in eine Floskel wie „wir wollen möglichst bald nichts mit dem Abstieg zu tun haben“. Er sagt nur: „Wir werden einmal bis Mitte September abwarten. Insgesamt ist mir natürlich ein einstelliger Tabellenplatz lieber als ein zweistelliger.“
Es ist auch schwer, ein Saisonziel auszugeben. Nach der Insolvenz und dem Zwangsabstieg aus der Regional- in die Oberliga gibt es bei den Spatzen einen Neuanfang mit fast nur jungen Spielern. Darunter sind veranlagte Neuzugänge aus dem Ausland (Zachary Olow, Kresimir Hasnek, Ryan Nevarez, Adam Tschannen, Ruben Rodriguez, Elyes Sedikki), die ohne jede Ablöse kamen, wie Sauter versichert, sich aber – vor allem auch sprachlich – noch akklimatisieren müssen. „Am Mittwoch war Deutschunterricht“, verriet Paul Sauter gestern. Die Verantwortlichen wollen alles tun (siehe auch nebenstehenden Bericht zum Spatzennetzwerk), um den Verein wieder ins richtige Fahrwasser zu bringen. „Wir leben noch“, sagt Sauter. „Vielleicht gibt es eine ganz neue Story. Wir müssen alles mit Vollgas anschieben.“
Das gilt natürlich auch für die Spieler. Da weiß der SSV-Coach vorwiegend Positives zu berichten: „Die Truppe ist sehr willig. Den Spielern ist kein Training zu viel. Und ich verlange eine Menge.“
Ulmer Aufstellung in Bonlanden ist noch ziemlich offen
In Bonlanden verlangt Sauter nichts, aber er bekennt: „Wir wollen dort etwas mitnehmen.“ Offen ist, mit welchem Team die Spatzen antreten werden, denn in Sachen Oberligaspielberechtigung und Aufenthaltsgenehmigung war gestern noch nicht alles klar. „Wir wollen keine Fehler machen“, so der Trainer. Nur wer die Erlaubnis hat, spielt.“